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Häufige Fehler beim Fotografieren mit Filtern…

Wie ihr ja sicher schon bei einigen Bildern und Beiträgen von mir gesehen habt, fotografiere ich gerne mit Filtern. Mit dem passenden Filter und vor allem richtig angewendet, lassen sich fantastische Fotografien aufnehmen. In den letzten 20 Jahren habe ich viele Fehler gemacht, Anwendungen kennengelernt und Produkte ausprobiert. In den folgenden Zeilen beschreibe ich einige Fehler oder Probleme welche vielleicht auch Dir auf dem Weg zu besseren Bildern begegnen werden.

  1. Der Polfilter-Weitwinkel-Fehler…
    Aus meiner Sicht gehört ein Polarisationsfilter zu jeder Fotoausrüstung. Dieser Filter polarisiert Licht in einem Winkel von 90° zur Lichtquelle. Er kann zum Beispiel dafür verwendet werden um Spiegelungen aus Wasser, Glas oder lackierten Oberflächen herauszufiltern. Der Effekt dieses Filters kann nicht in der Nachbearbeitung erreicht werden.
    In der Landschaftsfotografie nutze ich den Polfilter häufig auch um Farben zu verstärken. Sehr interessant kann der Filter auch beim Fotografieren in nasser Umgebung sein. In einem verregneten Wald lässt der Filter die Grüntöne durch das rausfiltern der Spiegelung auf den Blättern und Gräsern kräftiger wirken.

    Ein häufiger Fehler der Anwendung des Cir-Polarisationsfilter passiert bei der Verwendung mit einem Weitwinkelobjektiv. Im Bild seht ihr eine Aufnahme einer Landschaft mit blauem Himmel, aufgenommen mit einem 21mm Objektiv. Da dieser Filter aber nur Licht polarisieren kann, welches im 90° Winkel zur Lichtquelle steht und das Objektiv mehr als 90° Bildwinkel hat, kann der Filter das Licht link und rechts an den Rändern nicht polarisieren. Es entsteht ein heller Rand. Ich gebe natürlich zu, dass dieser klare Himmel ein Extrembeispiel ist. Damit wird man sich aber dem Fehler bewusst. Wenn ich dann persönlich mit Polfilter und Weitwinkel fotografiere, verstecke ich solche nicht polarisierten Ecken hinter Motiven wie Wolken, Felsen, Wäldern oder was sich auch immer auf dem Bild dafür anbietet.

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  2. Lichteinfall…
    Dieser Fehler passiert vor allem bei stärkeren Graufiltern. Ein Filter, die Filterhalterung oder bei einer Spiegelreflexkamera der Sucher lässt ungefiltertes Licht eindringen. Bei meinem Beispiel sind die Reflektionen zwischen Filterhalterung und Graufilter entstanden. Diese alte Filterhalterung musste ich damals immer mit einem schwarzen Tuch abdichten, damit dieser Effekt nicht entsteht. Falls ihr auch so einen Effekt habe, prüft doch ob der Filter über einen Schaumstoff zum abdichten von Licht verfügt, ob bei der Filterhalterung irgendwo Licht reinkommt oder schliesst bei eurer Spiegelreflexkamera das Sucherfenster. So solltet ihr diesen Effekt nicht mehr erleben.
    Heutige gute Filterhalter und Filter sind im normalfall gut abgedichtet. Wenn dem nicht der Fall ist, würde ich mir eine Neuanschaffung überlegen.

    lichteinfall

  3. Farbverschiebung…
    Als ich 2015 für drei Monate mit dem Wohnmobil durch die USA reiste, war es noch nicht ganz so einfach gute Filter zu finden. Lange vor meiner Reise habe ich meinen Wunschfilter, einen Graufilter ND1000 -10 Blenden, vorbestellt. Beim Abflug war dieser aber immer noch nicht bei mir eingetroffen und ich habe schnell ein günstiges Alternativprodukt organisiert. Dieses Geld hätte ich mir sparen können. Dieser Filter war einfach nur grottenschlecht. Ich habe noch nie so starke Farbverschiebungen gesehen. Bereits nach meinem ersten Wasserfall habe ich den Filter in die nächste Mülltonne geworfen.
    Filter sind optische Produkte. Bei solchen Produkten sollte man nun wirklich nicht sparen. Was bringt es schon, wenn das teuerste Objektiv auf der Kamera mit der besten Auflösung sitzt und der Filter jedes Bild kaputt macht.
    Lieber einmal ein wenig mehr Geld ausgeben und wirklich gute Filter ohne Farbverschiebung und mit guter Bildschärfe kaufen und dann dafür lange Zeit kein Geld mehr dafür investieren.

  4. Unterbelichtung mit starken Graufiltern…
    Beim Fotografieren mit starken Graufiltern darf man sich nicht auf den Belichtungsmesser der Kamera verlassen. Dieser kann wegen dem Filter die benötigte Verschlusszeit nicht korrekt anzeigen. Am besten fotografiert man mit einem solchen Filter komplett manuell. Gestalte zuerst dein Bild ohne Filter, setze wenn nötig den Polarisationsfilter bereits auf, wähle die gewünschte Blende und schau was Du für eine Verschlusszeit hast. Nun kannst Du mit Hilfe einer App oder einer Graufiltertabelle ganz einfach die benötigte Verschlusszeit ablesen und auf die Kamera übertragen. So bekommst Du ein korrekt belichtetes Bild….

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Mit diesen vier Punkten könnt ihr bereits deutlich bessere Bilder mit Filtern aufnehmen. Wollt ihr mehr erfahren über das fotografieren mit Filtern, würde ich mich freuen, wenn ihr einen meiner Filterkurse oder Filterworkshops besuchen würdet. In diesen zeige ich dann noch einige detaillierte Sachen, um bessere Bilder aufnehmen zu können.

Braucht es im Jahr 2018 noch Fotofilter?

Braucht es im Jahr 2018 noch Fotofilter?

Gute Fotofilter wie Polarisationsfilter, Graufilter oder Grauverlaufsfilter kosten viel Geld und brauchen Platz im Fotorucksack. Kann der Effekt eines solchen Filters nicht ganz einfach in Photoshop, Lightroom oder einem anderen Programm in der Nachbearbeitung gemacht werden?
Diese Frage wird mir häufig bei Fotokursen oder im Laden gestellt.
In den nächsten Zeilen möchte ich euch erklären wie ich das sehe, was für Filter ich selber benutze und wie ich mit diesen fotografiere.

Zu Zeiten der Analogenfotografie brauchte es diverse Filter um Effekte oder Farbkorrekturen zu erzeugen. Die handelsüblichen Filme waren auf Tageslicht (5500 Kelvin) ausgelegt. So brauchte es z.B einen Farbkorrekturfilter um korrekte Farben bei Kunstlicht aufzunehmen. Heute kann der Weissabgleich ganz einfach von Bild zu Bild auf der Kamera eingestellt werden. Dann gab es Unmengen an Effektfilter wie z.B Prismafilter, Softfilter und ähnliche Filter um einen gewissen Effekt auf das Bild zu bringen. Wer solche künstlichen Effekte mag, macht dies heute auf dem Computer mit ein paar einfachen Mausklicks.

Im Jahr 2018 braucht es aus meiner Sicht nur noch drei verschiedene Filter. In der Landschaftsfotografie wende ich persönlich noch den Cir-Polarisationsfilter, den Graufilter (Neutraldichtefilter) und den Grauverlaufsfilter an. Diese Filter brauche ich um das Bild so darzustellen, wie ich es von Auge sehe oder um einen gewissen Effekt ins Bild zu bringen. Es kommt häufig vor, dass ich diese Filter kombinieren muss um mein gewünschtes Bild aufnehmen zu können. Dafür verwende ich ein Einschubfiltersystem. In das Filtersystem lassen sich verschiedene Graufilter 100×100 mm oder Grauverlaufsfilter 100×150 mm einschieben. Der Polarisationsfilter kann nach Bedarf in den Grundadapter eingeschraubt werden.

Nun möchte ich euch erklären, warum es diese Filter auch in Zeiten von Photoshop braucht.

Der Polarisationsfilter:
Dieser Filter polarisiert Licht in einem Winkel von 90° zur Lichtquelle. Er kann zum Beispiel dafür verwendet werden um Spiegelungen aus Wasser, Glas oder lackierten Oberflächen herauszufiltern. Dies ist einer dieser Filter, dessen Effekt durch Nachbearbeitung nicht ersetzt werden kann. Wird ein Bild mit einer Spiegelung aufgenommen, kann auch das Bildbearbeitungsprogramm die Farbe des Wassers oder die Sachen hinter einer Reflexion nicht sichtbar machen.
In der Landschaftsfotografie nutze ich den Polfilter häufig auch um Farben zu verstärken. Sehr interessant kann der Filter auch beim Fotografieren in nasser Umgebung sein. In einem verregneten Wald lässt der Filter die Grüntöne durch das rausfiltern der Spiegelung auf den Blättern und Gräsern kräftiger wirken.
Der Polfilter muss vom Fotografen in die passende Richtung gedreht werden um den gewünschten Effekt auf dem Bild zu erhalten.

Der Graufilter:
Ein Graufilter schluckt Licht. Er ist farbneutral und kann in verschiedenen Stärken gekauft werden. Durch seine Eigenschaft verlängert der Graufilter die Verschlusszeit.
Es gibt viele Möglichkeiten diesen in der Fotografie oder Videografie einzusetzen.
Hier findet ihr unterschiedliche Anwendungen für den Graufilter:

1. Ich stelle mir vor, dass ich bei Tageslicht, in einer Stadt, auf einem Platz mit vielen Menschen stehe und eine Sehenswürdigkeit fotografieren will. Nun habe ich das Problem, dass die Touristen immer ins Bild laufen. Mit einer langen Verschlusszeit (je länger umso besser) kann ich die Menschen, welche sich bewegen aus dem Bild entfernen. Da sich die Leute bewegen, sind diese zu wenig lange auf dem Bild um dargestellt zu werden. Nun haben ich aber das Problem, dass ich z.B bei Blende 11 und ISO 100 am Abend immer noch auf eine Verschlusszeit von 1/15 Sek. kommen. Die Blende möchten ich wegen der Beugungsunschärfe nicht weiter schliessen. Was kann ich also machen, um die Verschlusszeit zu verlängern? Ich nutzen einen Graufilter! Wenn ich also jetzt einen Graufilter mit – 10 Blendenstufen verwende, kann ich 1 Minute lang belichten. So habe ich die Chance meine Sehenswürdigkeit ohne Personen aufzunehmen.

2. Ich stehe an einem Wasserfall und der Belichtungsmesser zeigt mir bei Blende 11 und ISO 100 eine Verschlusszeit von 1/30 Sek. an. Bei dieser Verschlusszeit wird der Wasserfall sehr unruhig und es sind viele Wasserspritzer zu sehen. Nun möchte ich aber einen schönen Flusseffekt ins Wasser bringen. Auch hier habe ich die Möglichkeit und nutze einen Graufilter. In dieser Situation entscheide ich mich für einen Graufilter welcher mir 6 Blendenstufen abdunkelt. Die Verschlusszeit ist jetzt 2 Sek. Es entsteht auf dem Bild ein schöner Flusseffekt. Mir persönlich ist bei der Fotografie eines Wasserfalls wichtig, dass dieser noch eine Struktur aufweist und nicht zu lange belichtet wird.

3. Ich stehe draussen und mache Portrait-Aufnahmen im Freien. Dafür nutze ich mein lichtstarkes Fujifilm 56mm 1.2. Ich möchte ein Bild mit sehr geringer Schärfentiefe aufnehmen. Mein Problem ist nun aber, dass ich wiederum zu viel Licht habe. Trotz einer Verschlusszeit von 1/8000 Sek. wird mein Bild überbelichtet. Die Blende möchte ich wegen der Schärfentiefe aber nicht schliessen. Ich schraube einen Graufilter mit 3 Blendenstufen ans Objektiv. Nun kann ich die Bilder ohne weiteres mit einer 1/1000 Sek. aufnehmen.

Es gäbe hier noch viele andere Anwendungen wo Graufilter für das Bild verwendet werden können.
Ein Graufilter kann ebenfalls nicht in der Nachbearbeitung simuliert werden.

Persönlich habe ich immer einen – 3 Blenden, – 6 Blenden und einen -10 Blendenfilter dabei.

Der Grauverlaufsfilter:
Dieser Filter ist von allen Filtern der entbehrlichste. Bei Landschaftsaufnahmen kann es gut mal vorkommen, dass der Himmel sehr hell ist und der Untergrund dunkler ist oder im Schatten liegt. Für das Menschlicheauge mit einem hohen Dynamikumfang ist dies kein Problem. Wir können eine wunderschöne Landschaft sehen. Fotografieren wir diese Situation aber mit einer Fotokamera, wird im Normalfall der Himmel korrekt dargestellt und der Untergrund ist komplett schwarz. Der Grauverlaufsfilter ist so aufgebaut, dass dieser oben abdunkelt und mit einem Soft-, Hard-, oder Reverseübergang ins neutrale übergeht. Wir gleichen also die hellen Stellen auf dem Bild den dunklen Schatten an und verringern die Dynamik im Bild. Ein guter Landschaftsfotograf weiss, dass es wichtig ist eine Kamera mit einem hohen Dynamikumfang zu kaufen. So hat er die Möglichkeit die dunklen Stellen auf dem Bild nachträglich in der Bildentwicklung besser aufzuhellen. Das Ziel eines Landschaftsfoto ist ja, dass die Landschaft so wiedergegeben wird, wie es der Fotograf vor Ort gesehen hat. Nehmen wir nun ein Bild auf, welches einen sehr hohen Unterschied zwischen dem korrekt belichteten Himmel und dem dunklen Untergrund zeigt, entsteht beim Aufhellen im Bildbearbeitungsprogramm ein Qualitätsverlust, welcher sich in Bildrauschen und Farbverlust zeigt. Je schlechter der Dynamikumfang der Kamera umso mehr ist dies sichtbar. Darum ist es bereits bei der Aufnahme Sinnvoll einen Grauverlaufsfilter zu verwende, welcher die Unterschiede zwischen hell und dunkel reduziert.
Ich kennen einige wirklich gute Fotografen, die wegen der immer besser werdenden Kameratechnik (Dynamikumfang) komplett auf Grauverlaufsfilter verzichten. Ich arbeite ja selber auch mit einer Kamera (Fujifilm GFX50s), welche einen unglaublichen Dynamikumfang bietet.
Trotzdem fotografiere ich immer noch häufig mit Grauverlaufsfiltern. Nach meiner Meinung ist es halt effektiv besser bereits mit korrekt belichteten Bildern in die Bildentwicklung zu gehen, als keinerlei Reserven mehr zu haben.
Wenn ich also in der Landschaft stehe und Zeit habe, dann arbeite ich genau. Ich stelle mein Stativ auf, suche mir meinen Bildausschnitt, messe das Licht und setze je nach Bedarf meine Grauverlaufsfilter ein.
Wenn ich aber eine tolle Lichtsituation sehe, und diese innert wenigen Minuten oder Sekunden vorbei sein kann, dann verzichte ich auf diese Filter und nehme den Moment mit den gegebenen Möglichkeiten der Kamera auf. Ich verzichte viel lieber auf die absolut korrekte Belichtung, als den perfekten Moment in der Natur zu verpassen.

Auch die Grauverlaufsfilter können auf dem Computer nicht komplett ersetzt werden.

Persönlich verwende ich bei den GND (Grauverlaufsfilter) nur noch zwei Filter. Den GND Soft 0.9 und den GND Soft 0.6. Bei speziellen Lichtsituationen kann ich diese beiden Filter immer noch übereinanderlegen und es entsteht ein GND Soft 1.8 Filter.

Es ist mir durchaus bewusst, dass jeder von euch die eigene Art hat zu fotografieren. In diesem Artikel möchte ich einfach zeigen, dass es auch im Jahr 2018 immer noch verschiedene optische Filter braucht um das gewünschte Resultat zu bekommen.

Folgende Filter nutze ich:

– Filterhalterung Nisi V5 Pro
– Nisi Graufilter 100×100 mm -3 Blenden
– Nisi Graufilter 100×100 mm – 6 Blenden
– Breaktrough Photography X4 100×100 mm -10 Blenden
– Breaktrough Photography X4 100×150 mm Soft GND – 3 Blenden
– Nisi 100×150 mm Soft GND – 2 Blenden
– Nisi Polfilter zur V5 Pro Filterhalterung
– Breaktrough Photography X4 CPL 82mm Polarisationsfilter

Über Inputs und Feedbacks zu diesem Blogbeitrag freue ich mich sehr!

Aufstieg in die Wüste aus Eis und Schnee…

Mit dem Wetter hatte ich im Januar wirklich kein Glück. Jedes Mal wenn es die Zeit erlaubt hätte, regnete es, oder es war so warm, dass der Schnee auch in höheren Lagen geschmolzen war. Nun habe ich es gegen Ende Januar doch noch geschafft und bin auf eine zweitägige Tour entlang der Schrattenfluh im Kanton Luzern losgezogen.
In den letzten Tagen hat es wirklich viel Schnee in dieser Region gegeben. Bereits unten auf der Landstrasse hatte es so viel Schnee, dass die Schneehügel an den Rändern höher waren als ich selber. Das Wetter war schön und ich hatte mir einiges an Zeit für den Aufstieg gegen den Schibengütsch reserviert. Im und am Rucksack hatte ich zum ersten Mal mein neues Polarmond-Schlafsystem. Darüber werde ich euch in einem späteren Blog-Beitrag gerne noch mehr erzählen. Der Rucksack war also relativ schwer. Die Schneedecke im unteren Teil der Route war wegen den hohen Temperaturen weich geworden und ich sank mit den Schneeschuhen immer wieder ein. Es brauchte wirklich viel Kraft, bis ich auf ca. 1700 M.ü.m war und der Schnee nicht mehr immer unter meinen Füssen einsank. Die letzten Meter bis zum Gipfel des auf 1850 M.ü.M liegenden Böli (so nennt sich mein Zwischenziel) waren dann zwar noch steil, aber schnell begangen. Während der Dämmerung konnte ich noch einige schöne Aufnahmen in Richtung Schibengütsch, Hohgant und Alpenkette machen. Mit der Schaufel habe ich mir eine flache und gut geschützte Stelle für mein Nachtlager freigeschaufelt. Da ich das Polarmond das erste Mal richtig im Schnee aufgestellt habe, brauchte ich einige Zeit um das Zelt sauber und sicher aufzubauen. Aber eigentlich ging es sehr einfach und schnell. Im Vorzelt habe ich mir eine kleine Mahlzeit gegönnt und bin dann in Licht des Mondes noch einige Bilder fotografieren gegangen. Als die Kälte dann langsam durch meine Kleidung gekommen ist, bin ich ins Zelt gegangen und war gespannt wie sich das schlafen im neuen Zelt anfühlen wird. Die Temperaturen draussen waren ca. -5°. Trotzdem hatte ich sofort flauschig warm. Der Wind wehte draussen mit ca. 70 km/h gegen das Zelt. Es war aber nicht sehr laut im Zelt. Die Nächte im Januar sind immer sehr lange. Daher habe ich mir vor dem Einschlafen noch eine Serie auf dem Handy angeschaut. Ich werde häufig gefragt, ob ich nicht Angst hätte so ganz alleine draussen im Zelt. Meine Antwort ist nein. So weit oben in Eis und Schnee bin ich mir eigentlich 100% sicher, dass kein anderer Mensch da ist. Die Gämsen, Schneehühner und anderen Tiere in der Schweiz machen mir sicher nichts.
Nach einer wirklich angenehmen Nacht im Zelt bin ich dann ca. 1h vor Sonnenaufgang aufgestanden. Zuerst war ich enttäuscht, dass es keine Wolken am Himmel hatte. Ich wollte nicht wählerisch sein und habe mich auf die vorhandenen Motive konzentriert. Besonders schön finde ich die weichen Pastellfarben kurz vor Sonnenaufgang in Kombination mit dem weissen Schnee.

Es war auch die erste Tour mit den neuen Grauverlaufsfiltern X4 von Brakthrough Phtography. Die Filter sind wirklich super! In Sachen Qualität und Softübergang sind diese zwar kaum anders als die Nisi, welche eine mega gut waren in der Qualität. Ein grosser Pluspunkt aus meiner Sicht ist aber das Material. Das gehärtete Schottglas ist so gefertigt, dass es viel weniger empfindlich ist auf Stürze und Schläge. Dies kommt meiner doch manchmal ungeschickten Art sehr entgegen und schont mein Filterbudget. 🙂

Fantastische Berge, Wasserfälle und Bergseen…

Der Monat August ging auch wieder sehr schnell an mir vorbei. Neben einer Portion Arbeit durfte ich auch wieder einige schöne Erlebnisse in der Natur erleben. Vom August werde ich mich dieses Mal aber auf eine dreitägige Tour in der Sustenregion beschränken.
Nachdem ich dem freundlichen Herrn beim Restaurant Wagenkehr einen Batzen für das Benutzen der Privatstrasse hoch zum Engstlensee und für die Übernachtung im Bus bezahlt habe, bin ich das Gental hochgefahren. Das Tal ist sehr idyllisch und man fährt an den grasenden Kühen entlang die Strecke hoch Richtung Engstlensee. So zirka in der Mitte des Weges, kann man einen wirklich wunderschönen Wasserfall sehen. Es sind vom Parkplatz einige steile Meter zu laufen, bis man vor einem Wasserfall steht, welcher ohne Ansatz mit einer Wucht direkt aus den Felsen schiesst. Beim Fotografieren vergesse ich gerne meine Höhenangst. Ich klettere dann wie ein Wahnsinniger die Felswand hoch und suche den besten Winkel für mein Bild. Ich erschrecke jeweils fürchterlich wenn ich fertig bin und rückwärts herunterklettern muss. Auch an den glitschigen Felsen des Wasserfalls erging es mir dieses Mal so.
Bereits jetzt hatte ich einige wirklich gute Bilder auf der Speicherkarte und ich fuhr mit dem Auto zufrieden hoch zum Hotel der Engstlenalp. Dabei im Bus hatte ich verschiedene Gitzo-Stative von denen ich noch ein Video für den Youtube-Kanal machen wollte. Das Video zeigt die verschiedenen Gitzo-Stativ Typen.
Am Nachmittag wollte ich mich mit Oliver Wehrli treffen und gemeinsam eine Wanderung entlang des Engstlensees machen. Schnell zogen aber Gewitter auf und statt einer Wanderung verbrachten wir den Nachmittag in einer Berghütte und philosophierten über die Fotografie. Kurz vor Sonnenuntergang regnete es weniger und wir machten den Weg zum See. In der grauen Wolkensuppe standen wir nun da und warteten demotiviert auf bessere Zeiten. Plötzlich riss die Wolkendecke für ein paar wenige Minuten auf und leuchteten einen Streifen der Bergkette an. Ich war richtig hin und weg, suchte in der Eile den bestmöglichen Bildaufbau und freute mich riesig über diesen Augenblick. Mit einem kühlen Bier genossen wir die späte Abendstimmung und gingen zeitig schlafen.
Am nächsten Morgen erlebten wir einen Himmel ohne Wolken. Nicht gerade das was sich ein Fotograf in der Landschaft wünscht. Ehrlich gesagt ich hasse blauen wolkenlosen Himmel! So haben wir uns auf das warme Sonnenlicht konzentriert. Oliver hat sich dann verabschiedet und ich habe mich am Mittag auf den Weg hoch zur Tannalp gemacht. Es ist ein steiler Wanderweg, welcher aber gut zu begehen ist. Die Region um die Tannalp ist mir persönlich zu touristisch. Viele Touristen kommen von der Melchse-Frutt mit dem Postauto hoch und pilgern dem See entlang. Ich kann es verstehen, es ist ja auch schön dort oben. Ich bin dann den Berg hoch gelaufen und habe mir an der Kantonsgrenze zwischen Obwalden und Bern ein gemütliches Plätzchen gesucht. Während ich auf besseres Licht gewartet habe, filmte ich noch ein weiteres Video über das Nisi V5 Pro Filtersystem für den Youtube-Kanal.
Die Sonne senkte sich langsam und es entstand ein schönes warmes Licht, welches ein schönes Bild der Tannalp von dort oben ermöglichte. Als es nun dunkel war, merkte ich wie müde ich eigentlich war. Der Rückweg zum Engstlensee war hart. Die Füsse schmerzten und die Kräfte waren fast aufgebraucht. Völlig müde habe ich mich im Bus verzogen und bin eingeschlafen. Eigentlich habe ich mir vorgenommen am nächsten Morgen nicht aufzustehen und ein wenig auszuschlafen. Als ich dann aber so kurz vor 6 Uhr zum Fenster rausschaute, sah ich ein Gemisch aus Wolken und Sterne. Ich schaute auf den Wetterbericht. Wetterwechsel geil! Eine Front mit Regen kommt bei Sonnenaufgang rein. Schnell war ich angezogen und bereits auf dem Weg zum See. Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht! Der Himmel brannte für einige Minuten in den schönsten Farbtönen. Eine halbe Stunde später ist dann der Regen gekommen…

Gorges du Verdon…

Es ist bereits schon länger her, dass ich hier auf meiner Seite einen Artikel geschrieben habe. Im Herbst durfte ich einige schöne Orte sehen und habe mich daher stark aufs Fotografieren beschränkt. Heute Abend sitze ich aber mal wieder im Büro und möchte euch von einem Ort erzählen, welchen ihr einfach mal besuchen solltet. Ob ihr nun fotografiert oder nicht spielt hier nicht so eine Rolle.
Mit Hanspeter Gass (the fabulous view) einem Freund habe ich mich auf den Weg zum Gorges du Verdon in der Nähe von Nizza in Frankreich aufgemacht. Die Fahrt aus der Schweiz war innerhalb von ca. 6 Stunden geschafft. Übernachtet haben wir relativ bequem im Geländefahrzeug.
Die Verdonschlucht ist ein grosser Canyon! Am Abgrund zu stehen ist bereits ein Erlebnis. Bis jetzt habe ich solche tiefen nur in den Canyons in Nord Amerika erlebt. Es war unglaublich. Als ersten Fotospot haben wir den „Eingang“ zur Schlucht ausgesucht. Hier mündet der Fluss in den Lac de Sainte Croix. Die Blätter der Eichen waren so etwas von wunderschön Gelb obschon bereits Ende November war. Wärend des ganzen Tages hat es viel geregnet. Aber genau in dem Augenblick, als ich an diesem Abhang gestanden bin sind die ersten Aufhellungen gekommen und haben den markanten Berg am Eingang der Verdonschlucht kurz beleuchtet….

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Der Fels über dem Nebel…

Im Herbst ist der Jura für mich ein Naherholungsziel… Jedenfalls gehe ich gerne am Morgen oder Abend noch kurz in die Höhe und schaue mir den Nebel von oben an. Solothurn liegt dann immer unter einen dicken Nebeldecke. An diesem Fotopunkt war ich schon viele Male. Nur habe ich bis jetzt einfach kein Bild gestalten können, welches meinen Ansprüchen genügte. Nun endlich habe ich von da oben ein Bild welches mir vom Bildaufbau gefällt. Was meint ihr? Sieht doch ganz gut aus.

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Kleiner und leichter… Fuji X…

Vor gut einem Monat habe ich mich nach 15 Jahren Nikon entschlossen das Kamera System zu wechseln. Nein, die Nikon hat keine schlechten Bilder gemacht! Von der Bildqualität der Nikon D810 bin ich nach wie vor sehr überzeugt. Zuerst hatte ich auch meine Zweifel ob die Bildqualität der Fuji X-Pro 2 meinen Ansprüchen auch wirklich genügt. Aber der Wunsch nach einer Reduktion des Gewichts in meinem Fotorucksack war am Schluss doch stärker.
Dieses und letztes Jahr habe ich viele Kilometer und Höhenmeter in den Bergen zurückgelegt. Zur Fotoausrüstung sind da häufig Sachen wie Schlafsack, Liegematte, Zelt, Kleider und Verpflegung mitgekommen. Nicht selten hatte ich am Rücken 18-22kg zu tragen. Mir ist es so vorgekommen, als würde ich die Kilos bei jeder Tour immer mehr spüren. Darum habe ich mich entschlossen das System zu wechseln.

Warum das Fuji X-System…
Hier muss ich dazu sagen, dass ich schon vor einigen Jahren eine Fuji X-E1 gekauft habe und diese immer als Familien- und Zweitkamera genutzt habe. Schon dieses Modell hat mir sehr gute Dienste geleistet.
Für mich ist der grosse Vorteil des X-Systems neben dem Gewicht, das sehr gute Handling der Kamera. Gearbeitet wird hier nicht wie bei anderen Marken mit einem Haupteinstellrad, sondern wie bei alten klassischen Messsucherkameras mit einem Rad für die Verschlusszeit und einem Rad für die Blende am Objektiv. Irgendwie liegt mir dieses Konzept besser als das andere. Mit ein paar wenigen Rädchen und Knöpfen können alle wichtigen Funktionen an der Kamera ohne ein langes Suchen in irgendeinem Menü eingestellt werden.
Die Objektivpalette von Fuji wurde laufend vergrössert! Das ist super. Nun stehen dem Fotografen sehr gute und zum Teil auch lichtstarke Objektive zur Verfügung. Der X Trans-Sensor von Fuji hatte schon immer einen guten Ruf. Nach dem ersten Monat mit der Kamera kann ich diesen nur bestätigen.

Das Fuji X-APS C System dient mir im Moment als Übergangslösung. Was dann später kommen wird werde ich euch in ein paar Wochen oder Monaten hier vorstellen.

Ich bin nicht der Technikfreak! Lieber nutze ich die Zeit für Bilder. Darum möchte ich nur ganz kurz einige Punkte auflisten, welche ich am neuen System positiv finde…

  1. Das Gewicht meiner Fotoausrüstung hat sich halbiert.
  2. Die Objektive und auch die Kamerabodys sind deutlich kleiner abgemessen und ich habe mehr Platz im Fotorucksack.
  3. Die Akkuleistung! Ja ihr hört richtig. Für eine Systemkamera halten die Akkus echt lange. Ich kann häufig einen ganzen Tag mit einem Akku arbeiten. Klar die Nikon war da noch besser.
  4. Der Autofokus ist sehr schnell und präzise! Bei der Nikon habe ich häufig mit manuellem Fokus gearbeitet, weil ich das Gefühl hatte die Schärfe stimmt besser. Bei der X-Pro 2 funktioniert der AF einfach super zuverlässig.
  5. Ich kann mit dem Autofokus der X-Pro 2 sogar bei Dämmerlicht durch einen Polfilter, Graufliter ND 3.0 – 10 Blendenstufen und einen Grauverlaufsfilter hindurch scharfstellen, wenn eine Kontraststelle vorhanden ist. Das erleichtert das Arbeiten sehr.
  6. Auch die Ultraweitwinkel wie das Zeiss Touit 2.8/12mm oder das Fujinon 10-24mm F4 benötigen keine speziellen Filterhalterungen mehr. Jetzt habe ich nur noch eine einzige Nisi V5 Filterhalterung für alle Objektive dabei.
  7. Die Objektive bieten für ihre Baugrösse eine wirklich tolle Bildqualität.
  8. Mit der kleineren Kamera bin ich besonders bei Reportagen viel unauffälliger.
  9. Das Handling der Kamera ist zwar anders als bei der Nikon, trotzdem habe ich das Gefühl schon ewig damit zu arbeiten.

Hier am Schluss möchte ich noch kurz erwähnen, dass ich nicht von Fujifilm in irgend welcher Art gefördert oder gesponsert werde. Ich bin nach wie vor absolut unabhängig von jeglichen Herstellern und berichte nur über Fotozubehör, welches mich selber überzeugt.

Filterhalter zum Tamron 15-30 mm 2.8 VC

Das Material für die drei Monate USA habe ich so langsam aber sicher zusammen. Kamera, Akkus, Filter, Objektive Fernauslöser… und und und… Eine wahre Materialschlacht! Aber ich freue mich halt riesig auf die Bilder die ich damit schiessen kann. Am Material soll es ja nicht liegen! Wenn es der Fotograf dann noch vergibt ist er selber schuld. 🙂
Ein Thema was mich in den letzten Wochen einfach nicht in Ruhe liess, war eine passende Filterhalterung für Einschubfilter zum brandneuen Tamron 15-30 mm 2.8 VC Objektiv zu finden! Ich habe mir echt viele Webseiten angeschaut, auf denen Halterungen angeboten werden. Die meisten Hersteller auf dem Markt bieten nur eine spezielle Halterung für das Nikon 14-24 mm an. Für mein Objektiv habe ich nichts passendes gefunden. Es gab da zwar eine Möglichkeit von Lucroit (Formatt Hitech), diese konnte mich qualitativ aber gar nicht überzeugen.
Da es bis zum Abflug nur noch drei Wochen geht musste eine Lösung her. Von Nisi gibt es eine solide, im Handling einfache Filterhalterung für das Nikon 14-24 mm. Da der Durchmesser der Sonnenblende vom Tamron nur um 2 mm grösser ist, habe ich den Durchmesser mit Hilfe eines Schleifgerätes erweitert. Die Innenseite habe ich feingeschliffen und anschliessend mattschwarz lackiert. Und nun? Ich glaube ich habe ein Monster geschaffen! 😉 Nun passt der Ring perfekt auf mein Objektiv. Bei verschiedenen Lichtsituationen habe ich getestet ob die Halterung störende Reflektionen erzeugt, finden konnte ich allerdings bis jetzt keine.
Nun bin ich Filtertechnisch schon mal ganz gut bereit um die Landschaften in den Nationalparks zu erkunden!

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©Patrik Oberlin 2021