Tag:Schweiz

Ein Lebeszeichen im Herbst…

Mein letzter Beitrag ist nun schon wieder eine Weile her. Eigentlich ein gutes Zeichen! An Arbeit mangelt es mir sicherlich nicht. Habe ich mich doch in den letzten Wochen und Monaten stark mit dem bewegten Bild befasst. Sei es nun Video oder Timelapse, beides ist sehr intensiv und ich habe einiges ausprobiert, Techniken erlernt und Zubehör getestet. Bedanken möchte ich mich hier auch mal bei Andreas Aegerter von T-Nerd Production für seine unglaublich wertvollen Tipps und Tricks rund um das Thema Film! Ich freue mich schon sehr bald eine tollen Kurs zum Thema Video mit der Fotokamera mit ihm anbieten zu können. Auch zum Thema Timelapse wird bald ein Kurs vorhanden sein. Wer mich kennt, der weiss dass ich mir für die Vorbereitung der Kurse viel Zeit nehme und einen wirklich tollen Kurs mit praktischen Unterlagen bereitstelle. Dies braucht dann eben viel Zeit…
Nebenbei habe ich gemeinsam mit Urs Schüpbach eine tolle Show über die Lofoten bereitgestellt. «Lofoten – im hohen Norden» Wird das erste mal am Fotoevent auf dem Belchen am 23. November gezeigt werden. Ich glaube es sind noch ganz wenige Plätze frei.
Somit kommen meine Beiträge eben ein wenig zu kurz. Schreibe ich dann wie heute mal einen ist es schon tief in der Nacht und meine Frau und die Kinder schlaffen schon lange friedlich und ihr werdet mich dann morgen am DIGITALEVENT mit Augenringen stehen sehen…. 😉

Neben der vielen Aufgaben konnte ich aber auch schöne Momente draussen in der Natur geniessen. Eine meiner Touren hat mich in den französischen Jura geführt. Anfangs Oktober haben sich die Bäume dort langsam verfärbt. Es gab da etliche Orte welche ich schon lange mal besuchen wollte. Das Glück wollte es, dass ich zwei Tage ausgesucht habe, an welchen sich das Wetter von verschiedenen Seiten gezeigt hat. Beim Besuch der schönen Cascaden war es regnerisch und beim Besuch der fünf Seen ist dann die Sonne zurückgekehrt. Eine wunderschöne Region!
Jedes Jahr freue ich mich wieder auf die Nebelzeit im Mittelland. Vor allem mag ich es wenn der Nebel bis auf eine Höhe von 800-1000 Meter reicht. Dann ist es möglich auf den Jurahöhen am Nebelmeer entlang zu gehen und mit ein wenig Glück sogar eine Nebelwelle zu erwischen. 😊 Letztes Jahr hat es gut geklappt. Hoffentlich schaffe ich es auch dieses Jahr.
Für einmal habe ich es im Herbst sogar in Graubünden geschafft. Die Lärchen hatten bei meinem Besuch wunderschöne gelborange Farbe. Aber schaut doch am besten die Bilder an…

Nun muss ich aber schauen, dass ich ins Bett komme! Sonst zeige ich euch morgen am kein Fotozubehör, stattdessen muss ich meine Augenringe dann auf einem Stativ abstützen.

Ich wünsche ein schönes Wochenende!

Bilder aus dem Herbst…

Bilder aus dem Herbst…

Ich könnte mich nicht erinnern, dass sich die Wetterlage in diesem Herbst je gross verändert hat. Immer schön warm (zu warm) blauer Himmel und viel Sonne. Besonders wenn man im Jura unterwegs ist, sieht man sehr gut wie ausgetrocknet die Natur ist. Ich würde mich freuen, wenn sich die Wetterlage bald ändern würde. Fotografisch ist die Herbstzeit ja eine wundervolle Zeit. Die Natur zeigt die schönsten Farben und macht Motive interessant, welche im übrigen Jahr nicht zur Geltung kommen. Nach der Photokina mit einigen Neuigkeiten und drei neuen Fotokursen, welche ich für das nächste Jahr plane, hatte ich leider sehr wenig Zeit mir dieses Naturschauspiel anschauen zu gehen. Natürlich wäre ich gerne ins Graubünden, ins Wallis oder auch ins Lötschental gereist. Bis jetzt habe ich es jedoch nicht geschafft. Das ganze hatte aber auch sein Gutes. Ich habe die Kamera genommen und habe Bilder des Herbst in meiner Nähe fotografiert.
Ich habe bis auf einige Aufnahmen versucht ohne grosse Planung durch die Umgebung zu fahren oder zu laufen und zu schauen, welche Lichtsituationen und Motive mir vor die Linse kommen. Die entstandenen Bilder gefallen mir eigentlich sehr gut.

Was denkst Du?

Wasserfälle und Wasserläufe im Tessin…

An diesem Wochenende fand der Fotoworkshop Wasserfälle und Wasserläufe im Tessin 2018 statt. Bei idealem Wetter durfte ich zusammen mit Urs Schüpbach wieder 11 interessierte Fotografinnen und Fotografen zu den schönsten Orten im Tessin führen. Es war ein sehr schöner Workshop mit einer sehr aktiven Gruppe.

In diesem kurzen Video möchte ich euch die schönsten Eindrücke von diesem Jahr zeigen…

Damit ein solcher Fotoworkshop für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein schönes Erlebnis wird, braucht es von der Seite der Workshopleiter einiges an Aufwand.
Urs Schüpbach und ich haben das Tessin schon viele Male vor der ersten Ausschreibung besucht und haben uns ideale Plätze mit tollen Motiven rausgesucht. Das Programm dieser Orte muss so flexibel sein, dass es auch bei schlechtem Wetter eine Alternative zum Fotografieren gibt.
Nachdem ein gewisser Rahmen steht und die Dauer des Workshops festgelegt wurde, muss eine ideale Unterkunft für den Workshop gefunden werden. Aus meiner Sicht sollte eine solche ein regionaler Betrieb sein, sich den Bedürfnissen der Gruppe anpassen, und einen guten Komfort bieten. Die Lage der Unterkunft muss auch gut bedacht werden.
Damit sich die Interessenten sicher und schnell am Fotoworkshop anmelden können, braucht es eine Webseite, wo sich der Interessent über den Workshop informieren kann und gleich sicher mit verschiedenen Zahlungsmitteln bezahlen kann.
Wenn die Anmeldung dann zu mir gekommen ist, verteile ich die Leute auf die bereits gebuchten Zimmer im Hotel. Einen Monat vor Workshopbeginn versende ich an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Infomail mit dem vorgesehenen Programm für das Wochenende. So hat jeder die Möglichkeit nötige Sachen einzukaufen.
Nun werden auch die Restaurants für die Verpflegung reserviert. Ich persönlich möchte auch in dieser Hinsicht die Spezialitäten aus der Region hervorheben. Somit garantiere ich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das beste Risotto der Welt an diesem Wochenende zu essen. 😉
Während der letzten Tage vor dem Workshop besteht viel Arbeit darin, den Fotografen noch Filter, Stativ oder andere Sachen mit ins Tessin zu bringen.
Jedem steht die Möglichkeit offen, am Kurstag mit mir oder Urs Schüpbach mit unserm Multibus (7Plätze) oder im PW bequem gratis ins Tessin zu fahren.
Angekommen im Tessin beginnt nun erst der effektive Fotoworkshop….

Mit diesen Zeilen will ich auf keinen Fall jammern! Ich liebe diese Tätigkeit wirklich sehr! Ich möchte nur kurz aufzeigen, was alles hinter der Organisation eines solchen Fotoworkshops steckt.

Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fotoworkshop Wasserläufe und Wasserfälle im Tessin.
Die neuen Daten werden bald aufgeschaltet….

Hier geht es zu den Fotokursen und Workshops…

Einladung Vernissage

Gemeinsam mit den beiden Landschaftsfotografen Oliver Wehrli und Hanspeter Gass werde ich vom Freitag, 9. März – Sonntag, 11. März einige Bilder von mir in Lenzburg präsentieren.
Ich freue mich an diesem Event meine Berglandschaften in höchster Qualität als gedruckte Bilder an der Wand zeigen zu dürfen.

„Eine Wanderung duch die Berge auf engstem Raum.“

Ich freue mich auf Deinen Besuch!

VERNISSAGE
FREITAG 09. März 2018
18.00 bis 22.00

AUSSTELLUNG
SAMSTAG und SONNTAG 10. / 11. März 2018
14.00 bis 19.00

MÜLLERHAUS | BLEICHERAIN 7 | 5600 LENZBURG

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Fantastische Berge, Wasserfälle und Bergseen…

Der Monat August ging auch wieder sehr schnell an mir vorbei. Neben einer Portion Arbeit durfte ich auch wieder einige schöne Erlebnisse in der Natur erleben. Vom August werde ich mich dieses Mal aber auf eine dreitägige Tour in der Sustenregion beschränken.
Nachdem ich dem freundlichen Herrn beim Restaurant Wagenkehr einen Batzen für das Benutzen der Privatstrasse hoch zum Engstlensee und für die Übernachtung im Bus bezahlt habe, bin ich das Gental hochgefahren. Das Tal ist sehr idyllisch und man fährt an den grasenden Kühen entlang die Strecke hoch Richtung Engstlensee. So zirka in der Mitte des Weges, kann man einen wirklich wunderschönen Wasserfall sehen. Es sind vom Parkplatz einige steile Meter zu laufen, bis man vor einem Wasserfall steht, welcher ohne Ansatz mit einer Wucht direkt aus den Felsen schiesst. Beim Fotografieren vergesse ich gerne meine Höhenangst. Ich klettere dann wie ein Wahnsinniger die Felswand hoch und suche den besten Winkel für mein Bild. Ich erschrecke jeweils fürchterlich wenn ich fertig bin und rückwärts herunterklettern muss. Auch an den glitschigen Felsen des Wasserfalls erging es mir dieses Mal so.
Bereits jetzt hatte ich einige wirklich gute Bilder auf der Speicherkarte und ich fuhr mit dem Auto zufrieden hoch zum Hotel der Engstlenalp. Dabei im Bus hatte ich verschiedene Gitzo-Stative von denen ich noch ein Video für den Youtube-Kanal machen wollte. Das Video zeigt die verschiedenen Gitzo-Stativ Typen.
Am Nachmittag wollte ich mich mit Oliver Wehrli treffen und gemeinsam eine Wanderung entlang des Engstlensees machen. Schnell zogen aber Gewitter auf und statt einer Wanderung verbrachten wir den Nachmittag in einer Berghütte und philosophierten über die Fotografie. Kurz vor Sonnenuntergang regnete es weniger und wir machten den Weg zum See. In der grauen Wolkensuppe standen wir nun da und warteten demotiviert auf bessere Zeiten. Plötzlich riss die Wolkendecke für ein paar wenige Minuten auf und leuchteten einen Streifen der Bergkette an. Ich war richtig hin und weg, suchte in der Eile den bestmöglichen Bildaufbau und freute mich riesig über diesen Augenblick. Mit einem kühlen Bier genossen wir die späte Abendstimmung und gingen zeitig schlafen.
Am nächsten Morgen erlebten wir einen Himmel ohne Wolken. Nicht gerade das was sich ein Fotograf in der Landschaft wünscht. Ehrlich gesagt ich hasse blauen wolkenlosen Himmel! So haben wir uns auf das warme Sonnenlicht konzentriert. Oliver hat sich dann verabschiedet und ich habe mich am Mittag auf den Weg hoch zur Tannalp gemacht. Es ist ein steiler Wanderweg, welcher aber gut zu begehen ist. Die Region um die Tannalp ist mir persönlich zu touristisch. Viele Touristen kommen von der Melchse-Frutt mit dem Postauto hoch und pilgern dem See entlang. Ich kann es verstehen, es ist ja auch schön dort oben. Ich bin dann den Berg hoch gelaufen und habe mir an der Kantonsgrenze zwischen Obwalden und Bern ein gemütliches Plätzchen gesucht. Während ich auf besseres Licht gewartet habe, filmte ich noch ein weiteres Video über das Nisi V5 Pro Filtersystem für den Youtube-Kanal.
Die Sonne senkte sich langsam und es entstand ein schönes warmes Licht, welches ein schönes Bild der Tannalp von dort oben ermöglichte. Als es nun dunkel war, merkte ich wie müde ich eigentlich war. Der Rückweg zum Engstlensee war hart. Die Füsse schmerzten und die Kräfte waren fast aufgebraucht. Völlig müde habe ich mich im Bus verzogen und bin eingeschlafen. Eigentlich habe ich mir vorgenommen am nächsten Morgen nicht aufzustehen und ein wenig auszuschlafen. Als ich dann aber so kurz vor 6 Uhr zum Fenster rausschaute, sah ich ein Gemisch aus Wolken und Sterne. Ich schaute auf den Wetterbericht. Wetterwechsel geil! Eine Front mit Regen kommt bei Sonnenaufgang rein. Schnell war ich angezogen und bereits auf dem Weg zum See. Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht! Der Himmel brannte für einige Minuten in den schönsten Farbtönen. Eine halbe Stunde später ist dann der Regen gekommen…

Was heisst es neue Motive zu suchen…

Fast zwei Monate ist es her als ich die letzten Bilder auf meiner Webseite hochgeladen habe. SORRY!
Im Juni und Juli war aber auch einiges los. Neben der Fotografie und den tollen Fotokursen (danke an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer), habe ich auch neue Motive gesucht und einige Bilder in der Natur fotografieren können.

Was heisst es eigentlich neue Motive zu finden? Es ist eine Arbeit die sehr zeitaufwändig ist und auch Kraft braucht. Als erstes durchsuche ich das Internet nach möglichen Motiven. Dies können Schnappschüsse sein, welche ich auf Google finde, Bilder die ich in Zeitschriften sehe oder gerne nehme ich mir auch Googleearth mit der Karte und den gespeicherten Bildern als Hilfe. Nicht dass ich diese Bilder jetzt einfach kopieren möchte. Nein! Ich suche mir Motive die ich gerne nach meiner Vorstellung fotografieren möchte. Nachdem mich ein Motiv anspricht, schaue ich mir die Karte an und überlege mir wie ich mit so wenig Aufwand wie möglich an den gewünschten Ort kommen könnte. Ich muss mir dann auch noch gut überlegen ob meine Tour ein oder zwei Tage dauern soll, ob ich dort im Zelt übernachten muss und darf oder ob ich diesen Punkt zu dieser Jahreszeit nicht besuchen kann (Schnee). Ist der Ort erreichbar, schaue ich mir mit Hilfe der APP TPE (tpe the photographer’s ephemeris) die Lichtverhältnisse am gewünschten Datum an. Eine gute Planung kann die Gefahr eines Misserfolgs deutlich reduzieren.
Ein MEGA-Bild bei ersten Besuch eines Ortes zu fotografieren ist meistens nur mit sehr viel Glück möglich. Für mich als Fotografen ist es unverzichtbar sich den Ort, das Motiv und die Lichtverhältnisse vor anschauen zu können. Nur so weiss ich aus welcher Perspektive, mit welchem Objektiv, aus welcher Position ich diesen Punkt fotografieren kann. Glaubt mir! Ich bin auch schon von Orten weggegangen, welche auf der Karte so vielversprechend ausgesehen haben, aber vor Ort nicht das gewünschte Motiv abgegeben haben.
Hier möchte ich gerne erwähnen, dass ich genau aus diesem Grund auch gerne die Drohne dabei habe. Diese ermöglicht mir eine Landschaft ansprechend aufzunehmen, welche vom Boden nicht das gewünschte Bild ergibt.
Und dann kommt natürlich noch der Faktor Wetter! Regen, blauer Himmel, zu viel Nebel, zu kalt, zu warm, Gewitter u.s.w können ein Bild verunmöglichen oder es zu einem einzigartigen Bild machen. Anhand des Wetterdienstes kann ich zwar ein wenig einschätzen wie das Wetter wird, es kommt aber dann doch meistens anders als ich es gerne hätte.

Ihr seht also, ein wunderschönes Landschaftsbild entsteht nicht einfach so schnell beim Wandern in den Bergen. Es ist meistens mit Ausdauer, Geduld, Wissen und dem Willen verbunden den gleichen Ort immer wieder zu besuchen, bis die Verhältnisse genau so sind wie ich diese haben möchte.
Im Juni und Juli hatte ich einige dieser Misserfolge. Nach einer Nacht im Zelt am Morgen hinter der Kamera stehen und feststellen, dass der gewünschte Sonnenaufgang nicht kommt, ist kein tolles Gefühl. Aber ich liebe die Natur und freue mich dafür jedes Mal umso mehr, wenn es dann klappt und ich eine tolle Stimmung einfangen darf.

Reissverschluss auf… Was für eine Aussicht…

Es sind wieder viele Kilogramm die mit mir im Rucksack den Berg hinauf klettern. Aber was macht man nicht alles für tolle Bilder und ein Erlebnis in der Natur. Es ist nicht ein hoher Berg. In dieser Jahreszeit liegt der Schnee bei höheren Gipfeln noch zu tief. Darum habe ich mich entschieden auf das Augstmatthorn 2100 M.ü.M oberhalb des Brienzersees zu gehen. Als ich das Auto auf der Lombachalp parkierte wusste ich bereits, dass ich für den Sonnenuntergang schon ein wenig spät unterwegs war. Meine beiden Begleiter Urs und Ueli sind aber zwei trainierte Berggänger und so machten wir uns zügig auf den Weg zum Gipfel des Augstmatthorns. Neben der Fotoausrüstung waren auf dem Rucksack Zelt, Matte und Schlafsack befestigt. Die Idee war, die Nacht unter dem mondlosen Himmerl zu verbringen und die Sterne zu fotografieren.
Der Aufstiegt war hart an der prallen Sonne! Wir sind aber schnell vorangekommen und konnten den Gipfel eine Stunde vor Sonnenuntergang erreichen. Nachdem wir eine flache Stelle gefunden hatten, bauten wir unsere Zelte auf. Es war überigens auch gleich eine gute Möglichkeit um mein neues Mountain Hardware UL1 Ghost Zelt zu testen. Das Ding wiegt nur 700g! Das macht Spass sag ich euch!
Bereits beim Sonnenuntergang sind einige schöne Bilder entstanden. Auf dem Gipfel hatte es bereits ein paar Blumen.
Während dem eindunkeln haben wir gemütlich gegessen und Ueli hat seinen feinen Gipfelwein hervorgeholt. Danke Ueli! 🙂
Als es wirklich dunkel war, haben wir einige Bilder der Milchstrasse gemacht. Für mich war aber die Lichtverschmutzung der umliegenden Ortschaften zu gross und ich habe nur wenige Bilder gemacht. Dann habe ich mich ins Zelt zurückgezogen und bin im warmen Schlafsack eingeschlafen…
Noch vor dem Wecker bin ich aufgewacht und habe bereits Licht von aussen gesehen. Ich machte den Reissverschluss des Zeltes auf und hatte eine unglaubliche Aussicht vor mir… das Brienzerrothhorn, der Brienzersee, Eiger, Mönch, Jungfrau und vieles mehr! Ein Traum!!!

Meine Heimat…

Heute möchte ich euch nicht nur schöne Bilder zeigen oder über Fotografie sprechen, sondern ich nehme euch mit in die Region in welcher ich aufgewachsen bin. Als ich sieben Jahre alt war sind meine Eltern mit mir in einen Ort namens Oberthal gezogen. Sie haben damals den Bauernhof meines Opas renoviert. Abgelegen vom Rest der Welt bin ich in einer wunderschönen Landschaft aufgewachsen. Als Landei konnte man damals stundenlag drausen Spielen und lebte in einer Welt weit weg von allem Rummel der Welt. Der Bühl (Hügel) auf dem wir wohnten war fast genau 1000 M.ü.M und so hatten wir im Winter immer viel Schnee. Der Weg zur Schule war 30 Minuten lang und führte mit einem Trampelpfad über eine Wiese, dann runter durch den Wald und dann an der Käserei vorbei und wieder den Hügel hoch zu unserem Schulhaus. Besonders im Winter war es ein harter Schulweg. Wenn es in den Hügeln frischen Schnee gab und der Wind diesen zu Verwähungen anhäufte, konnte es sein, dass dieser über 1-2 Meter hoch war. Meine Mutter ging an solchen Tagen immer vor uns her und machte mit der Schneeschaufel einen Weg frei. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir auch nur einmal bei Schnee nicht pünktlich in der Schule gewesen wären.
Ich hatte eine schöne Kindheit in diesem Oberthal. Darum kehre ich auch immer wieder gerne in die Hügel des Emmentals zurück. In dieser Galerie möchte ich euch einige Bilder von dieser Woche zeigen. War das kalt….

Schritt für Schritt durch die Kälte…

Es ist 05.30 Uhr am Morgen. Ich parkieren auf dem Parkplatz des Bergrestaurants und schaue mich in der Dunkelheit um. In solchen Momenten, würde ich am liebsten wieder umkehren und nach Hause fahren. Über die Jahre habe ich aber gelernt den Inneren-Schweinehund zu überwältigen. Ich öffne die Tür und gehe zum Kofferraum. Ein eisiger Wind weht mir ins Gesicht. Während ich die Schneeschuhe montiere und mich warm anziehe friert es mich am ganzen Körper. So kalt ist es gar nicht… nur -13°.
Nun laufe ich durch eine kalte Landschaft, welche im Schein der Stirnlampe glitzert. Die Hände schmerzen in den Handschuhen vor Kälte. Ich weiss aber, dass mein Körper nach den nächsten paar Metern auf Betriebstemperatur kommen wird. Über einen schmalen weg komme ich raus aus den Bäumen und sehe mein Ziel ein erstes Mal aus der Nähe. Riesig steht der Berg vor mir und ich weiss, es wird ein sehr anstrengender Aufstieg werden. Ich folge einer Spur eines Tourenskifahrers, welche mich zum Fuss des steilen Hügels führt. Von nun an geht es Schritt für Schritt vorwärts. Die Schneschuhe geben mir guten Halt und ich komme besser vorwärts als ich es mir erhofft habe. Mittlerweile läuft mir der Schweiss über die Stirn und ich muss sogar ein wenig Kleidung ablegen. Gegen 07.30 Uhr erreiche ich mein Ziel auf 2000 M.ü.M. Geschaft! Am Horizont kann ich bereits das Morgenrot sehen. Ich liebe diesen Augenblick wenn der  Tag langsam erwacht. Im steilen Hang muss ich aufpassen, dass ich nicht abrutsche oder mein Fotorucksack in die Tiefe stürzt. Ich stelle mein Stativ auf und beginne zu fotografieren. Ein wundervoller Ausblick! Während ich Bilder mache vergesse ich häufig die Zeit. Bald sehe ich wie die Sonne die ersten Gipfel um mich herum anleuchtet und ich weis, dass es bereits gegen 09.00 Uhr sein muss. Nach dem Fotografieren drehe ich noch einen Film für den Youtube-Kanal. Bereits hat die Sonne meinen Standort erreicht und ich kann mein Gesicht an den Sonnenstrahlen aufwärmen. Zufrieden mache ich mich auf den Weg ins Tal…

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2016

Am Anfang des Jahres wusste ich eigentlich schon genau, dass dieses Jahr ein wenig bescheidener verlaufen würde als 2015. Nach dem ich 2015 drei Monate lang quer durch die USA gefahren bin musste ich 2016 den Gürtel halt ein wenig enger schnallen und mich auf die Fotografie vor allem in der Schweiz konzentrieren.
Trotzdem durfte ich dieses Jahr wieder viele fantastische Orte besuchen und fotografieren. Auf meinen Fototouren durfte ich nebst der Fotografie mit vielen lieben Leuten unterwegs sein, Gespräche führen oder auch nur gemütlich am Lagerfeuer sitzen. Meinen Begleitern möchte ich damit herzlich dafür danken!

Nun möchte ich mit diesen zwölf Bildern einen kurzen Jahresrückblich machen….

januar

Januar:
Im Januar ist der erste richtige Schnee in die Schweiz gekommen. Als es noch dunkel war habe ich mich auf den Weg gemacht und bin in die Höhen im Jura gestiegen. Der Wind war in der Nacht stark und hat den Schnee zu tiefen Verwähungen angehäuft, was den Aufstieg stark erschwerte und es unglaublich anstrengend machte höher zu steigen. Ich erinnere mich noch ganz gut an die Kälte. Als ich einen Handschuh ausgezogen habe, bin ich mit der Hand an der Sonnenblende meines Zeiss Objektivs hängengeblieben. Eine schmerzliche Erfahrung!

februar

Februar:
Anfangs Februar hatte es in den Bergen schönen Schnee und das Wetter spielte für einige Tage ganz gut mit. An diesem Tag besuchte ich den zugefrorenen Gantrischsee, welche unter der weissen Schneedecke gar nicht zu sehen war. Ich suchte mir einen schönen Platz und durfte eine wunderschöne Stimmung als Foto festhalten. Neben den Nikon Kameras war ich an diesem Tag mit einer Canon EOS 6D unterwegs. Diese nehme ich ab und zu mit, damit ich das Handling mit den Canon Kameras nicht komplett verlerne.

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März:
Kurzentschlossen machten ich mich auf zum Etang de la Gruére. Hier habe ich mich mit Manfred Stutz getroffen und wir konnten eine sehr schöne Morgenstimmung fotografieren. Der Nebel stieg nach Sonnenaufgang auf und lies die Sonne diffus durchscheinen. Die kleine Ente, welche einen schönen Bogen um die Bäume geschwommen war setzte dieser Stimmung noch das kleine i-Tüpfchen auf.
In den höheren Gebieten hatte es im März viel Schnee und auch die Lawinengefahr war relativ hoch. Ich bin zwar einige Male hoch in die Berge gegangen, trotzdem empfinde ich hier dieses Bild als meinen Favorit

april

April:
Der April war voll von verschiedenen Fotokursen. Da kommt das Fotografieren selber zu kurz. Mit meinem Sohn Ryan bin ich trotzdem für zwei Tage ins Tessin gefahren und habe einige Orte besucht und mir den Bauch an der warmen Frühlingssonne aufgewärmt. Wie aber häufig, wenn ich in die Sonnenstube der Schweiz fahre geht es nicht lange und der Regen kommt zu mir. 🙂 Nicht anders ist es mir auch im Verzasca Tal ergangen.

mai

Mai:
Der Mai war schlicht genial! Ich könnte euch einige tolle Fotos aus diesem Monat zeigen. Da war ich zuerst mit Markus Enderlin am Klöntalersee, dann unterwegs in der Mythenregion, im Berneroberland und schliesslich eigentlich fast vor der Haustüre auf dem Jura oberhalb von Solothurn. Hier hatte ich an diesem Tag unglaubliches Glück und konnte eine wunderschöne Mischung aus Nebel und Sonne fotografieren. 🙂

juni

Juni:
Unterwegs am Rande der Gummfluh im Saanenland erlebte ich zwei wunderschöne Tage in der Landschaft. Nachdem ich wegen Schneefeldern (JUNI!) den Aufstieg zur Gummfluh kurz vor dem Gipfel abbrechen musste, konnte ich beim Abstieg kurz vor dem Eindunkeln diese Gewitterfront fotografieren. Unglaublich eindrücklich.
Es war auch der Ausflug, welcher mich langsam aber sicher an der schweren Nikon Fotoausrüstung zweifeln liess. Der schwere Rucksack war besonders lässtig und hätte mich beim überqueren eines Schneefeldes fast in den Abgrund gerissen.

juli

Juli:
Die Tage sind lang und es bietet sich die Möglichkeit auch nach einem normalen Arbeitstag noch einen Ausflug in die Berge zu machen. Gemeinsam mit Urs Schüpbach bin ich los zum Leiterpass am Fuss des Gantrisch. Wir konnten einen wahnsinnig coole Lichtstimmung an diesem Abend festhalten. Im Juli hatte ich neben der Nikon D810 auch noch eine Olympus OM-D im Gepäck. Ich erhoffte mir einen leichteren Ersatz für die Berge zu finden. Die Bildqualität des kleinen Micro Fourthirts-Sensor konnte mich aber nicht überzeugen.

august

August:
Im August habe ich nach 16 Jahren Nikon einen kompletten Systemwechsel zu Fujifilm gemacht. Die X-Kameras bieten im Verhältniss zur Kameragrösse und Gewicht eine tolle Bildqualität. So habe ich in diesem Monat viel Zeit mit der Angewöhnung an das neue System verbracht. Als eindrückliches Ereignis bleibt mir der Abend mit meinem Sohn Ryan auf dem Röti in Erinnerung. Der Wetterbericht hat Gewitter entlang der Alpen gemeldet. Der Jura sollte eigentlich nicht betroffen sein. Als ich in den Schlafsack gekrochen bin, sah ich die gemeldeten Gewitter in der Alpenregion und machte noch ein paar Bilder davon. Als ich mitten in der Nacht aufgewacht bin, ging ein starker Wind. Die Front war bereits fast bei uns. Ich weckte Ryan auf, sagte er soll sich anziehen. Die Blitze zuckten nahe am Gipfel vorbei und wir rannten mit dem Zelt unter dem Arm runter bis unter das Dach einer Hütte.

september

September:
Im September findet mein Landschafts-Fotoworkshop auf der Engstligenalp in der Nähe von Adelboden statt. Ein Ort mit einer fantastischen Landschaft. Hier sind einige tolle Bilder entstanden.
Dieses Jahr war auch noch ein geschäftlicher Ausflug an die Photokina in Köln angesagt. Ich liebe es nicht durch die überfüllten Messehallen zu laufen. Das ist für mich anstrengender als eine Tageswanderung. 🙂 Trotzdem hat sich der Besuch gelohnt und ich konnte einiges an neuem Fotozubehör anschauen. Hier durfte ich auch das erste mal meine zukünftige Kamera die Fuji GFX50S in die Hand nehmen.

oktober

Oktober:
Stefan Forster hat mich angefragt, ob ich nicht eine seiner Reisegruppen als Fahrer nach Island begleiten möchte. Klar doch gerne! Wann hat man schon die Möglichkeit ein so tolles Land mit einem unglaublich erfahrenen Guide wie Stefan zu besuchen.
Island ist wunderbar! Ein Traum für jeden Fotografen. Tolle Wetterwechsel, Eis, schwarze Lavastrände und diese unglaubliche grün. Ich hätte gut und gerne noch den Rest des Jahres auf Island verbringen können.

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November:
Es war bereits Ende des Monats, als ich mich gemeinsam mit Hanspeter Gass auf den Weg nach Frankreich zum Gorges du Verdon gemacht habe. Was wir da vorgefunden haben war traumhaft. Die ganzen Eichen waren in den schönsten Orang- und Gelbtönen gefärbt. Es war toll. Der Gorges du Verdon ist ein grosser Canyon in der Nähe von Nizza. Am Rand des Canyon kann eine grosse Population an Bartgeiern beobachtet werden. Diese Vögel sind beeindrucken.

dezember

Dezember:
Es wurde kalt und eine Decke aus Nebel setzte sich über das Mitteland der Schweiz. In den höheren Lagen geforen die Bergseen ohne Schnee und es bildete sich eine Schicht aus schwarzen Eis. Dieses Eis kann nur sehr selten fotografiert werden und ich war einige Male in an verschiedenen Bergseen unterwegs. Besonders imposant waren die Geräusche des Eises am Engstlensee. Das Grollen des Eises war so laut, dass es mir vor allem in der dunkelheit nicht mehr so ganz wohl war. Die Eisdecke war aber bei weitem genug dick und hat mich sicher getragen.

Mit diesen Bildern und den kurzen Geschichten aus meinem 2016 möchte ich euch einen guten Rutsch ins 2017 wünschen! Ich wünsche euch viel Glück und nur das Beste für 2017!

Liebe Grüsse Parik Oberlin

©Patrik Oberlin 2021