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Ein kurzer Rückblick auf den Winter

Unterwegs in winterlichen Landschaften können viele tolle Motive fotografiert werden. Besonders hat es mir dieses Jahr in den sehr kalten Tagen der Jura angetan. Mit den Schneeschuhen durch die verschneiten Wälder zu laufen war doch wirklich wunderschön und auch fotografisch ganz reizvoll.
Anders als in den letzten Jahren, habe ich mich in diesem Winter aber vermehrt auf ein anderes Projekt gestürzt und habe weniger Fotografien aufgenommen, dafür mehr Zeitrafferaufnahmen für meinen neuen Kurs, welchen ich ab September 2021 anbieten werde gesammelt. Dazu werde ich dann aber in einem anderen Blogbeitrag was schreiben.

Als im Februar die neue Fujifilm GFX100s angekündigt wurde, habe ich meine altgediente GFX50s in die Revision geschickt und habe für einige Wochen auf die Mittelformatkamera verzichtet. In der Hoffnung, dass ich schnell an eine der neuen Kamera herankommen werde, habe ich die alte Kamera schnell verkauft. Leider wurde daraus nichts und ich warte bis jetzt auf meine neue GFX100s. Immerhin war Fujifilm so nett und hat mir bis dahin leihweise eine GFX50s zur Verfügung gestellt.

Somit habe konnte ich auch einige Wunschbilder nicht so fotografieren, wie ich dies gerne gewollt habe. Ist aber nicht weiter schlimm, der nächste Winter kommt bald. 😉

Nun lasse ich euch mit den Bildern alleine und wünsche euch viel Freude beim Anschauen.

5 Gründe für die Fujifilm GFX50s…

5 Gründe warum ich die Fujifilm GFX50s in der Landschaftsfotografie liebe…

Wer von euch regelmässig meinen Blog angeschaut, hat mit grosser Sicherheit gemerkt, dass sich meine Bilder in den letzten Monaten ein wenig verändert haben. Dies kommt sicher auch daher, dass ich seit dem Februar dieses Jahres mit der Fujfilm GFX50s unterwegs bin und nach 16 Jahren die ganze Nikon Fotoausrüstung verkauft habe. Ich will nicht sagen, dass diese Kamera nun für jeden einfach die beste Kamera auf dem Globus ist und jeder am besten gleich so eine kaufen muss! Ich möchte in den nächsten Zeilen nur fünf Gründe aufzeigen, warum ich mich bei der Landschaftsfotografie in diese Mittelformatkamera verliebt habe….

Einfache Handhabung…
Für mich müssen Einstellungen wie Belichtungsprogramme, Blende, Verschlusszeit, Belichtungskorrekturen und ISO-Empfindlichkeit einfach und schnell auch bei Dunkelheit und Kälte gemacht werden können. Die GFX ist wie eine alte klassische Kamera aufgebaut. Ein Rädchen für die ISO, eines für die Verschlusszeit und am Objektiv findet sich der Blendenring. Ich liebe diese Art des Arbeitens. Sehr gerne Arbeite ich mit der Blendenvorwahl/Zeitautomatik. Bei dieser Funktion wähle ich die Blende und die Iso-Empfindlichkeit vor und die Kamera rechnet mir die Verschlusszeit aus.

gfx50s_oben

Das GF 23mm F4 Weitwinkelobjektiv…
Am Anfang hatte ich meine Schwierigkeiten mit der neuen Kamera. Mit der GFX habe ich das GF 32-64mm (KB25-50mm) erhalten. In Kombination mit dem neuen Seitenverhältnis 4:3 hatte ich Probleme meinen gewünschten oder halt besser gesagt gewohnten Bildausschnitt zu finden. Als dann das 23mm F4 gekommen ist, begann für mich erst so langsam die Freude an der neuen Kamera. Das GF23mm (KB 18mm) F4 ist in Sachen Weitwinkel bei Fuji im Moment das höchste der Gefühle. Trotzdem habe ich nie das Gefühl, mehr Weitwinkel zu vermissen. Das Objektiv überzeugt mich vor allem in Sachen Bildqualität. Früher als ich viel mit Ultraweitwinkelzooms fotografiertem, war die Bildschärfe an den Rändern massiv schlechter als im Bildzentrum. Die Abbildungsleistung dieses Objektivs ist viel besser als bei einem Ultra-Weitwinkelzoom. Mit der Festbrennweite nehme ich mir auch wieder viel mehr Zeit um einen Bildausschnitt zu suchen und habe das Gefühl, dass meine Bilder die Landschaften noch schöner festhalten. Mit einem Filtergewindedurchmesser von 82mm benötigt das Objektiv auch keine speziellen Filterhalter. Ich kann bei allen Objektiven die 100mm Nisi V5 Pro Filterhalterung verwenden.

100_ausschnitt_23mm

Die Anzeige der Schärfenebene im Display…
Unten am Displayrand kann auf Wunsch die Schärfenebene Eingeblendet werden. Diese passt sich der eingestellten Brennweite und Blende an. EIN TRAUM! So muss ich nie mehr die Hyperfokale Distanz ausrechnen. Auch im dunkeln oder mit starken graufiltern kann ich mich auf die Skala verlassen und mache ohne langes fokussieren zuverlässig scharfe Bilder.

display_mit_distanzanzeige

Der hohe Dynamikumfang…
Bereits von der Nikon D810 war ich einen hohen Dynamikumfang gewohnt und habe diese schätzen gelernt. Die GFX50s ist da sogar noch eine Spur besser. Eigentlich bin ich der Meinung, dass ein Bild bereits bei der Aufnahme so gut wie möglich belichtet sein sollte. Aber es gibt immer auch wieder Extremsituationen mit Regen, Hagel, Schnee, Sonne, Wind u.s.w wo innerhalb weniger Sekunden die Lichtsituation von obergeil zu total langweilig kippen kann. In so einer Situation will ich nicht noch lange das Stativ aufstellen und Filtereinschieben. In dem Augenblick will ich die ISO ein wenig höherstellen können und einfach auslösen. Das Bild wird dann je nach Lichtsituation unterbelichtet. Mit einem hohen Dynamikumfang kann ich das Bild beim Entwickeln im Lightroom retten.

Einige Bilder aufgenommen mit der Fujifilm GFX50s:

Ein Arbeitstier…
Es war einer meiner Kurzschlüsse im Kopf, als ich die Kamera bereits an der Photokina in Köln vorbestellt habe. In den Folgemonaten hatte ich ein wenig Panik ob der Kamerabody ein wirkliches Arbeitstier für die Natur ist. Hält die Kamera Regen und Kälte aus? Halten die Akkus genug lange? Solche Fragen habe ich mir immer wieder gestellt. Bei der Nikon D810 war es doch immer so, wenn etwas nicht funktioniert hat, Akku raus, warten und den Akku wieder rein. Im Normalfall hat das immer gut geholfen.
Auch in diesem Punkt hat mich Fujifilm nicht enttäuscht. Die Kamera läuft auch bei schwieriger Witterung jederzeit und hat mich noch nie im Stich gelassen. Die Dichtungen bei der Kamera und im Objektiv erlauben ein Arbeiten bei widerlichem Wetter.

Ich möchte mich hier in diesen Zeilen gerne auch mal beim Team von Fujifilm Switzerland in Dielstorf für den jederzeit guten Service und den Support bedanken.

Die erwähnten 5 Punkte treffen auf meine Art der Fotografie zu. Es zeigt nur meine Sicht. Kameras von Sony, Nikon, Canon oder was auch immer bieten sicherlich auch Ihre Vorteile für den jeweiligen Fotografen. Es ist mir auch völlig klar, dass ich z.B mit einer GFX50s niemals Wildlife mit grossen Brennweiten aufnehmen werden kann.

Für diesen Blogbeitrag wurde ich weder von irgendwem gesponsert noch habe ich Material geschenkt bekommen.

Arches National Park

Der Arches National Park liegt im Osten von Utah. Vielen von euch wird wahrscheinlich gleich der berühmte Delicate Arch in den Sinn kommen. Der Park bietet aber viel mehr. Die Landschaft im Park ist sehr trocken und felsig. Es ist eine einmalige Umgebung um zu wandern und die Natur zu geniessen. Persönlich mache ich immer gerne einen grossen Bogen um den Massentourismus und gehe weitere Wege um an meine Erlebnisse und Bilder zu kommen. Dies habe ich auch hier so gemacht.
Während vier Tagen habe ich die Gegend im Nationalpark erkundet. Viel zu wenig Zeit um wirklich alles zu sehen. Es gäbe da noch einiges, welches ich dann einmal sehen möchte. Aber das ist immer so. Alles können wir nicht sehen.
Ich war bei meinem Besuch mit dem Wohnmobil im Park und habe einen der begehrten Stellplätze auf dem Devils Garden Campground bekommen. Dies ist super! So kann man die Zeit im Park optimal nutzen und muss am Abend nicht aus dem Park fahren. Als Info für die unter euch, welchen den Park auch mit dem Wohnmobil besuchen möchten, kann ich euch sagen, dass es auf diesem Campground keinen Wasseranschluss und Strom für das Wohnmobil gibt. Es hat aber Toiletten und so hält man es ohne weiteres ein paar Tage aus. Da ich bei meiner Reise die ganze Familie mit meiner Frau und den beiden Söhnen im Alter von 4 und 6 Jahren dabei hatte war der Platz perfekt. Durch den Tag haben wir gemeinsam den Park erkundet und haben die Touristischen Orte wie eben den Delicate Arch besucht. Respekt an meine Kinder! Sie haben die Trails jeweils motiviert und voller Energie begangen und geschafft. Nur einmal hat sich der Grössere mit dem Hintern in einen Kaktus gesetzt, was eine schmerzhafte Erfahrung war.
Später am Nachmittag bin ich dann losgezogen und habe mich auf die Fotografie konzentriert. Einige der schönsten Bilder habe ich hier für euch zusammengefasst:

Schritt für Schritt durch die Kälte…

Es ist 05.30 Uhr am Morgen. Ich parkieren auf dem Parkplatz des Bergrestaurants und schaue mich in der Dunkelheit um. In solchen Momenten, würde ich am liebsten wieder umkehren und nach Hause fahren. Über die Jahre habe ich aber gelernt den Inneren-Schweinehund zu überwältigen. Ich öffne die Tür und gehe zum Kofferraum. Ein eisiger Wind weht mir ins Gesicht. Während ich die Schneeschuhe montiere und mich warm anziehe friert es mich am ganzen Körper. So kalt ist es gar nicht… nur -13°.
Nun laufe ich durch eine kalte Landschaft, welche im Schein der Stirnlampe glitzert. Die Hände schmerzen in den Handschuhen vor Kälte. Ich weiss aber, dass mein Körper nach den nächsten paar Metern auf Betriebstemperatur kommen wird. Über einen schmalen weg komme ich raus aus den Bäumen und sehe mein Ziel ein erstes Mal aus der Nähe. Riesig steht der Berg vor mir und ich weiss, es wird ein sehr anstrengender Aufstieg werden. Ich folge einer Spur eines Tourenskifahrers, welche mich zum Fuss des steilen Hügels führt. Von nun an geht es Schritt für Schritt vorwärts. Die Schneschuhe geben mir guten Halt und ich komme besser vorwärts als ich es mir erhofft habe. Mittlerweile läuft mir der Schweiss über die Stirn und ich muss sogar ein wenig Kleidung ablegen. Gegen 07.30 Uhr erreiche ich mein Ziel auf 2000 M.ü.M. Geschaft! Am Horizont kann ich bereits das Morgenrot sehen. Ich liebe diesen Augenblick wenn der  Tag langsam erwacht. Im steilen Hang muss ich aufpassen, dass ich nicht abrutsche oder mein Fotorucksack in die Tiefe stürzt. Ich stelle mein Stativ auf und beginne zu fotografieren. Ein wundervoller Ausblick! Während ich Bilder mache vergesse ich häufig die Zeit. Bald sehe ich wie die Sonne die ersten Gipfel um mich herum anleuchtet und ich weis, dass es bereits gegen 09.00 Uhr sein muss. Nach dem Fotografieren drehe ich noch einen Film für den Youtube-Kanal. Bereits hat die Sonne meinen Standort erreicht und ich kann mein Gesicht an den Sonnenstrahlen aufwärmen. Zufrieden mache ich mich auf den Weg ins Tal…

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©Patrik Oberlin 2021