Tag:Berneroberland

Ein wunderbarer Wildlife Workshop auf dem Niederhorn…

Es war schlicht ein geniales Wochenende beim diesjährigen Fotoworkshop Wildlife Niederhorn. Das Wetter und die Tiere haben einfach perfekt mitgespielt. So macht es sehr viel Spass einen Workshop zu leiten!

Gehen wir aber mal ein paar Wochen zurück. Einen interessanten und spannenden Fotoworkshop zu planen ist gar nicht so einfach. Besonders dieses Jahr musste ich mir lange und viel Gedanken machen ob ich diesen und andere Kurse dieses Jahr überhaupt durchführen kann. Es zehrte an den Nerven! Daher bin ich sehr glücklich,  dass ich im Juni viele Kurse und Workshops aus dem Frühling nachholen konnte. Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, welche in dieser Zeit sehr flexibel waren und ihre Kurse auf ein anderes Datum umbuchten!
Vielleicht war der Fotoworkshop auf dem Niederhorn so eine Art Entschuldigung des Schicksals für diese Zeit… 😉 Es funktionierte alles perfekt. Die Wetterapp zeigte schon eine ganze Woche konstant das gleiche Wetter für das erste Juli-Wochenende. Das erleichtert alles! Nicht die ganze Zeit auf die Wetter-App schauen und Angst haben, dass wir in einem Gewitter landen. So macht es wie gesagt Spass.


Unser Treffpunkt war die Talstation der Niederhornbahn am Samstagvormittag. Mit der Gondel konnten wir bequem zum Berghaus auf dem Niederhorn fahren. Wie gewohnt wurden wir das schon freundlich begrüsst und wir konnten den schönen Schulungsraum für eine kurze Theorie nutzen. Ich zeigte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit welchen Belichtungseinstellungen und Fokuseinstellungen erfolgreich Wildtieraufnahmen gemacht werden können. Meine Co-Leiterin Melanie Weber stellte dann die verschiedenen Tiere vor, welche in der Region um das Niederhorn gesehen und fotografiert werden können. Melanie bringt das sehr viel Erfahrung mit und kann mit Ihren Geschichten die Teilnehmer in den Bann der Wildtiere mitnehmen. (Vielen Dank Melanie!!! Ohne Dich wäre der Workshop nur halb so cool!)
Am Nachmittag war üben angesagt. Es war wichtig, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein besseres Gefühl für Ihre Kamera und vor allem für den Autofokus bekommen konnten. So haben wir viele Bilder von anfliegenden Bergdohlen gemacht. Diese sind ein dankbares Trainingsmotiv. Es ist gar nicht so einfach eine Dohle im Flug fotografieren zu können. Schön war es auch die Tiere der Region einfach mal zu beobachten. Sehr schön war der Vorbeiflug eines Steinadlers und zweier Gänsegeier.
Nach einer kurzen Ruhepause und einem feinen Abendessen im Berghaus ging es dann los über den Grat. Mit dem Fernglas konnte ich schnell eine Gruppe Steingeissen mit Jungtieren sehen. Diese waren dann auch unser erstes tolles Fotomotiv. Als ein Wolkenband die Sonne verdunkelte, entschied ich dass wir weiter den Berg hochgehen. Es war die absolut richtige Entscheidung! Die Sonnenstrahlen schienen schon bald unter den Wolken durch und tauchten das Berneroberland in unglaublich schöne Farben. Auch die Steingeissen waren mit den Jungen zum Gipfel gekommen. Plötzlich wusste man kaum mehr wo fotografiern… Eiger, Mönch und Jungfrau im schönsten Abendlich, oder doch lieber die Tiere im Gegenlicht, oder vielleicht doch lieber den spiegelnden Thunersee!? An Motiven hatte es nun wirklich nicht gefehlt! Als dann noch der Vollmond neben dem Eiger in der blauen Stunde aufging waren wir alle hin und weg von dieser Schönheit.
Der Abstiegt im dunkeln ging dann halt ein wenig länger. Es hat sich aber sicherlich gelohnt.

Nach einer sehr kurzen Nacht ging es am Morgen früh gleich wieder los. Es fehlte und noch der der grosse Steinbock (the Big Boss 😉 ) Mit unserem Glück im Rücken fanden wir diesen schnell. Er war auch sehr gemütlich eingestellt und nahm seinen Fotomodel-Job ernst und blieb ca. 2 Stunden oben auf der Ebene für uns stehen. Schlicht perfekt. Die Speicherkarten der Kameras glühten an diesem Wochenende! Ich bin gespannt wie lange die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diese Woche Bilder aussortiert haben.
Nach einem genüsslichen Frühstück mit bester Aussicht auf die Berneralpen ging es weiter zur Bildbesprechung. Jeder konnte mir drei Bilder geben, welche wir auf der Leinwand besprechen konnten. Dabei konnten wir gleich Tipps zu Technik, Bildaufbau oder Bildentwicklung auf dem Computer geben.


Vielen Dank für die vielen positiven Feedback, welcher wir erhalten haben! Das motiviert sehr für die nächsten Kurse und Workshops, welche dieses Jahr noch kommen werden!

Wer gerne nächstes Jahr auf dem Niederhorn dabei sein möchte, kann sich gerne für den Samstag und Sonntag, 3. Und 4. Juli 2021 anmelden…

Meine Heimat…

Heute möchte ich euch nicht nur schöne Bilder zeigen oder über Fotografie sprechen, sondern ich nehme euch mit in die Region in welcher ich aufgewachsen bin. Als ich sieben Jahre alt war sind meine Eltern mit mir in einen Ort namens Oberthal gezogen. Sie haben damals den Bauernhof meines Opas renoviert. Abgelegen vom Rest der Welt bin ich in einer wunderschönen Landschaft aufgewachsen. Als Landei konnte man damals stundenlag drausen Spielen und lebte in einer Welt weit weg von allem Rummel der Welt. Der Bühl (Hügel) auf dem wir wohnten war fast genau 1000 M.ü.M und so hatten wir im Winter immer viel Schnee. Der Weg zur Schule war 30 Minuten lang und führte mit einem Trampelpfad über eine Wiese, dann runter durch den Wald und dann an der Käserei vorbei und wieder den Hügel hoch zu unserem Schulhaus. Besonders im Winter war es ein harter Schulweg. Wenn es in den Hügeln frischen Schnee gab und der Wind diesen zu Verwähungen anhäufte, konnte es sein, dass dieser über 1-2 Meter hoch war. Meine Mutter ging an solchen Tagen immer vor uns her und machte mit der Schneeschaufel einen Weg frei. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir auch nur einmal bei Schnee nicht pünktlich in der Schule gewesen wären.
Ich hatte eine schöne Kindheit in diesem Oberthal. Darum kehre ich auch immer wieder gerne in die Hügel des Emmentals zurück. In dieser Galerie möchte ich euch einige Bilder von dieser Woche zeigen. War das kalt….

Alpidylle…

An diesem Wochenend fand das alljährliche Engstligenalpweekend mit dem Thema Landschaftsfotografie statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben wirklich perfektes Wetter erwischt. Schön, aber doch nicht zu schönes Wetter.
Am Freitagabend konnten wir den grossen Engstligenfall fotografieren. Am Samstag ging es bereits früh am Morgen raus um den Sonnenaufgang zu erleben. Auch hier hatten wir Glück und es zogen einige Wolken über den Bergen, welche sich dann auch noch wunderschön vor dem Sonnenaufgang röteten. Im Berghaus Bärtschi, welches uns wie immer einen tollen Service geboten hat, zeigte ich den Teilnehmern wie die Bilder in Lightroom entwickelt werden können und wie eine Aufnahme in der Landschaft geplant werden kann.
Am späteren Nachmittag ging es dann los zum Dossensee auf 2350 M.ü.M. In nur einer Stunde haben wir diesen erreicht. Respekt an die Fitness meiner Teilnehmer! Auch hier konnten wir einen schönen Sonnenuntergang mit Alpenglühen am Tschingellochtighorn erleben und fotografieren.
Ab nächster Woche wird auf meiner Hompage für Kurse und Workshops der Termin für 2017 aufgeschaltet werden. Letztes Jahr war der Workshop sehr schnell ausverkauft.

http://www.fotoexpert.ch

_DSF8009

Die Schweiz wie auf der Postkarte…

Zur Vorbereitung meines Filterworkshops war ich letzte Woche am Seebergsee im Berneroberland.
Eine Gruppe mit Touristen aus Indien war auch am See. Sie durften den perfekten Tag erleben… Schönstes Wetter, dann treibt der Bergbauer seine Kühe am See entlang zur Weide, es gibt Käseschnitte und Rösti im Bergrestaurant und dann trägt doch einer sein Alphorn an den See und spielt im Abendlicht einige Stücke vor der Bergkulisse.

Das perfekte Klischee…. 🙂

In einer anderen Welt…

Im Flachland werden bereits 25° und mehr gemessen und der Sommer ist schon längst angekommen. Auf ca. 2000 M.ü.M sieht dies ein wenig anders aus. Dieser Bergsee im Berneroberland ist noch fast komplett zugeschneit. Die Wanderung führte mich bei warmen Temperaturen über Schneefelder, welche noch sehr tief schienen. Als ich da ganz alleine am See fotografierte ist es mir wie in einer anderen stillen Welt vorgekommen…

DSC_8353

Stockhornkette…

Wenn man mit dem Auto von Bern in Richtung Thun fährt, sieht man bereits von weitem die Alpen. Auf der rechten Seite ist einer der ersten markanten Berge das Stockhorn. Letzte Woch bin ich kurz zum Üebischisee gefahren. Mit meinem Panoramasystem habe ich dieses Bild im klaren Seewasser ausgenommen.

Berneralpen_pan

Der gefrorene See

Um 3 Uhr in der Nacht hat mich der fiese Wecker aus dem Bett geholt. Ich ziehe die warmen Kleider an, lege die vorbereitete Fotoausrüstung ins Auto und versuche dabei meine beiden Kinder nicht aufzuwecken. Auf der Fahrt ins Berneroberland kann ich mir ein leises Fluchen nicht verkneifen, da die Heizung in meinem Auto im Moment nicht funktioniert. Die Stimmung steigt das erste mal, als ich die Nebeldecke, die im Moment im Flachland liegt das erste mal hinter mir lasse. Mein Ziel heute ist der Seebergsee im Diemtigtal. Im Sommer ist es möglich mit dem Auto bis ca. einen Kilometer an den See hin zu fahren und in einer gemütlichen Wanderung zum kleinen Bergsee zu gehen. In Zwischenflüh muss eine Bewilligung für ein paar Franken gekauft werden, damit man dorthin die Privatstrasse befahren kann. Während der ganzen Fahrt habe ich mir überlegt wie der Zustand der Strasse wohl ist. Hat es wohl viel Schnee? Bereits auf der Häft ist mir klar, dass ich dass Auto hier stehen lassen muss. Die warme Jacke anziehen, die neuen Winterschuhe binden, und los marschieren. Der Weg dort nach ganz oben ist lang und steil. Auf den Strassen komme ich aber ganz gut voran. Beim ersten Wegweiser steht “Seebergsee 1h 45min”, auch hier kann ich mir ein leises Fluchen nicht verkneifen. Ein Wanderweg bietet eine Abkürzung. Im tiefen Schnee sind aber nur die Spuren der Tourenskifahrer zu sehen, welche am Vortag hier durch gefahren sind. Die Spuren sind gefrohren so sinke ich selten ein. Die letzten hundert Meter vor der zugeschneiten Berghütte sind besonders anstrengend. Die Luft auf ca. 2000 M.ü.M ist jetzt dünner und kalt. Nun hat es auch starke Schneeverwehungen, welche mich stark behindern. Um ca. 05.30 Uhr stehe ich nun bei der Seeberg-Hütte und schiesse die ersten Bilder der Landschaft zusammen mit dem wunderschönen Sternenhimmel. Zum See geht es jetzt noch einen Hügel hoch. Hier sind vor mir nur ein paar wenige Leute seit dem letzten Schneefall gegangen. Ich stampfe also weiter durch den Schnee und komme oben an. Wo im Sommer ein Bergsee ist, sehe ich mit meiner Taschenlampe nur ein weisse zugeschneite Ebene. Mein Ziel ist eigentlich nicht der See sondern eine der beiden Bergspitzen, die man auf der linken Seite sehen kann. Der kommende Aufstieg wird nun noch mal besonders hart. Ich halte mich an die einzige Spur im Schnee, welche von einem Skifahrer hinterlassen wurde. Unterwegs schiesse ich viele viele Fotos und als ich kurz vor Sonnenaufgang oben an der Spitze ankomme, werde ich mit einem gigantischen Ausblick belohnt.
Der Augenblick in dem die Sonne über die Bergen kommt, lässt mich jedes mal wieder staunen.

DSC_4964

©Patrik Oberlin 2021