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Viele Fotografinnen und Fotografen kaufen sich gute und teure Super-Weitwinkelobjektive für die Landschaftsfotografie und sind dann doch nicht glücklich. Warum!? Der Bildwinkel ist doch gut! Die Bildschärfe auch! Hmm… warum bleibt das grosse und lichtstarke Weitwinkelobjektiv nun trotzdem Zuhause im Schrank?
In den folgenden Zeilen möchte ich dies kurz erklären warum dies der Fall sein kann. Für den ein oder anderen unter euch gibt es vielleicht bessere Optionen als ein lichtstarkes Superweitwinkelobjektiv.
Ihr kennt diese Objektive alle, die lichtstarken Superweitwinkel wie das Nikon 14-24mm F2.8, das Canon EF 11-24mm 4, Fujifilm XF 8-16mm 2.8, Olympus 7-14mm 2.8, Sigma 14mm 1.8, Sigma 14-24mm 2.8, Tamron 15-30 2.8 u.s.w. Dies sind alles grosse und schwere Weitwinkelobjektive.
In vielen Berichten von Fotografinnen und Fotografen liest man, dass man für die Landschaftsfotografie ein solches Objektiv braucht. Persönlich bin ich der Meinung, dass dem nicht zwingend so ist. Und zwar aus diesen Gründen:
- Mein erster Grund ist die Bildgestaltung.
Eine so kleine Brennweite muss gekonnt eingesetzt werden und eignet sich nur für Motive mit einem interessanten Vordergrund. Viele Einsteiger sind mit diesen extremen Weitwinkelobjektiven überfordert. Der Bildwinkel ist so gross, dass sich das Objektiv teilweise kaum sinnvoll nutzen lässt. Logischerweise wird dann die Zoomfunktion genutzt und es wird mit einem geringeren Bildwinkel fotografiert. Natürlich gibt es Motive, welche sich z.B mit 15mm interessant fotografieren lassen. Es sind aus meiner Sicht einfach nicht sonderlich viele. Hier stellt sich dann schon ein erstes Mal die Frage… “hätte ein Objektiv mit einer Anfangsbrennweite von 16mm nicht auch schon gereicht?”
Landschaftsfotografie mit Blende 2.8!? Eher nicht. Wir haben in den Grundlagen der Fotografie mal gelernt, dass die beste Abbildung eines Objektivs im Blendenbereich zwischen 8-11 bei einer Vollformatkamera liegt. Auch wird wegen der Schärfentiefe nicht mit offener Blende fotografiert. Wer also nicht in nächster Zeit Milchstrasse oder Nordlichter fotografieren geht, braucht nicht zwingend ein so lichtstarkes Objektiv. Blende F4 reicht aus meiner Sicht aus. Die Objektive mit Blende 4 sind kompakter und leichter und machen im Fotorucksack weit mehr Spass als die grossen Objektive mit Blende 2.8.

- Wie bringe ich Filter auf das Objektiv.
Viele rufen mich im Geschäft an und fragen nach Filter für die lichtstarken Objektive. Sie hätten eine Testbericht gelesen oder ihnen sei das Objektiv empfohlen worden. Nun hätten sie dieses in der Hand und können keine Filter aufschrauben. Diese Objektive habe alle eine grosse gewölbte Linse ohne Filtergewinde. Ohne eine spezielle Filterhalterung für 150mm oder 180mm Filter werdet ihr hier keine Filter nutzen können. Wenn ich den Leuten dann den Preis für so eine Filterhalterung und Filter sage, fallen diese aus allen Wolken. Diese kosten ein paar Franken mehr als die kleineren Einschubfilter oder gar Schraubfilter. Es ist nicht nur der Preis der Filter sondern auch die Transportgrösse. Bei einem Objektiv, welches erst ab 16 mm beginnt, hätte ich normale Schraubfilter oder 100mm Einschubfilter nutzen können. Klar, ich kann natürlich auch auf die Filter wegen Mangel an Budget oder wegen zu viel Gewicht verzichten. Da frage ich mich aber, ob ich dann nicht lieber auf teure oder schwere Objektiv verzichte und dafür mit Polarisationsfilter oder Graufilter arbeiten möchte.

- Das Gewicht und Grösse
Wie in Punkt 2 und 3 schon angedeutet sind diese Objektive schwer und die Filter wiegen noch zusätzlich. Besonders für Einsteiger in die Landschaftsfotografie gilt es am Anfang den Inneren-Schweinehund zu besiegen. Am Morgen früh aufstehen und dann den Rucksack anziehen und loslaufen. Nur so entstehen Bilder! Ist es da nicht viel motivierender, wenn der Rucksack leichter und kompakter ist!? Persönlich habe ich vor 4 Jahren mit dem Umstieg auf das Fujifilm System begonnen meine Ausrüstung leichter zu machen. Mein liebstes Objektiv ist ganz klar das GF23mm F4 auf der Mittelformatkamera (KB 18mm) Dieses Objektiv ist im Verhältniss nich schwer und hat ein Filtergewinde von 82mm. Auch an den kleinen APS-C Fujifilm X-Kameras nutze ich viel mehr das kompakte XF 10-24mm F4 als das grosse und Lichtstarke 8-16mm 2.8.

Was ich hier oben im Text beschreibe wird sicherlich nicht für alle passen. Es gibt sicherlich welche unter euch, die immer gerne ein lichtstarkes Superweitwinkel dabei haben.
Bei einigen Fotografinnen und Fotografen mit welchen ich geschrieben oder gesprochen habe, sehe ich in diesem Bereich einfach ein gewisses Frustpotential. Viele merken erst nach dem Kauf, dass die Linse so schwer und unhandlich ist, dass diese Kaum mitgenommen wird. Einige denken nicht an die Filter und können sich nach dem Kauf des Objektivs schlicht keine mehr leisten. Auch das ist frustrierend.
Es ist natürlich unterschiedlich zwischen den verschiedenen Kameraherstellern. Nicht bei jedem gibt es gleich viele Alternativen im Weitwinkelberich. Es macht aber sicherlich vor dem Kauf durchaus Sinn zu überlegen, was möchte ich mit dem Objektiv haupstsächlich machen. Vielleicht ist für dich auch eine kompakte Weitwinkellinse mit Festbrennweite eine Option. Diese sind meistens auch relativ leicht und erst noch genügend Lichtstark.
Einige meiner Fotofreunde sind im Sommer in den Bergen mit den leichteren F4 Weitwinkelobjektiven unterwegs und mieten sich dann im Winter z.B für Nordlichter ein Sigma 14mm F1.8. Auch dies kann eine praktische Lösung sein.
Hast Du Inputs? Schreibe gerne in die Kommentare! Ich werde sicherlich darauf Antworten.
Wunderschöne Wanderungen durch die verschneiten Landschaften. Dieses Jahr ist dies leider nicht ganz so einfach. Schnee liegt in der Schweiz im Moment nicht sehr viel. Erst in den höheren Lagen macht sich der Winter wirklich bemerkbar.
In dem Fall verbinde ich dieses Jahr die Fotografie und das Fitnessprogramm. Um im Schnee zur richtigen Zeit, bei passenden Verhältnissen am richtigen Ort zu sein, braucht es im Winter mehr Aufwand als im Sommer. Ein Weg durch den tiefen Schnee zu gehen, ist anstrengend. Darum muss ich für solche Bilder sehr früh in der Dunkelheit aufstehen, in die höheren Lagen fahren und dann noch zu Fuss mein Ziel erreichen. Mir persönlich tut es aber immer sehr gut, den Körper zu fordern. Ich fühle mich dann viel besser, als wenn ich nur im Büro rumsitze.
Ich hoffe aber immer noch, dass es diesen Winter auch weiter unten noch Schnee gibt. Gerne möchte ich dieses Jahr auch noch den verschneiten Jura sehen….
Für das Jahr 2020 möchte ich einen ganz speziellen Kalender anbieten. Einer, welcher viele einzigartige Bilder der Welt hochwertig gedruckt, auf schönem Papier zeigt.
Er hebt sich fotografisch, drucktechnisch und bei der Wahl der Papiere deutlich von günstigen Fotokalendern ab und ist ein wahrer Blickfang an der Wand deines Zuhauses, dem Büro oder wo auch immer du diesen aufhängen möchtest. Ein Kunstwerk für jeden Monat des Jahres 2020.
Erhältlich ist der Kalender wie folgt:
- 65×46 cm 320 g/m² starkes FineArt matt ungestrichenes Papier Fr. 129.00
- 59,4 x 42 cm hochwertiges Naturpapier sanfte Farben und ohne Reflektionen Fr. 109.00
- 29,7 x 42 hochwertiges Naturpapier sanfte Farben und ohne Reflektionen Fr. 59.00
Bestellung und Versand
Die Kalender werden gut geschützt und portofrei (Schweiz) (Versand EU Fr. 10.00) an dich versendet. Die Lieferzeit bei einer Bestellung ist ca. 5-8 Tage. Jeder Kalender wird speziell für dich hergestellt.
Bestellen kannst du den Kalender per E-Mail an info@patrikoberlin.com
Ich werde dir dann eine Auftragsbestätigung mit Vorausrechnung zusenden.
Mit diesem Kalender wirst du einem lieben Menschen ein sehr schönes Weihnachtsgeschenk machen.
Mit dem Erlös des Kalenders unterstützt du meine Fotografie! Die Reisen und die Ausrüstung für meine Fotografie-Projekte kosten viel Geld und noch mehr Zeit. VIELEN DANK!
Warum biete ich meinen Kalender nicht für 30-50 Franken an?
Die Qualität von günstigen Kalendern ist nicht mit diesem Kalender vergleichbar. Viele billige Kalender sind im Farbraum beschnitten und können nicht die hochwertige Qualität der Fotografie zeigen. Die Papiere habe ich so gewählt, dass die Bilder in tollen Farben wiedergegeben werden und dass das Licht der Umgebungsbeleuchtung nicht reflektiert. Es soll ein Bickfang an der Wand sein. Diese Qualität der Materialen hat seinen Preis…
Mein letzter Beitrag ist nun schon wieder eine Weile her. Eigentlich ein gutes Zeichen! An Arbeit mangelt es mir sicherlich nicht. Habe ich mich doch in den letzten Wochen und Monaten stark mit dem bewegten Bild befasst. Sei es nun Video oder Timelapse, beides ist sehr intensiv und ich habe einiges ausprobiert, Techniken erlernt und Zubehör getestet. Bedanken möchte ich mich hier auch mal bei Andreas Aegerter von T-Nerd Production für seine unglaublich wertvollen Tipps und Tricks rund um das Thema Film! Ich freue mich schon sehr bald eine tollen Kurs zum Thema Video mit der Fotokamera mit ihm anbieten zu können. Auch zum Thema Timelapse wird bald ein Kurs vorhanden sein. Wer mich kennt, der weiss dass ich mir für die Vorbereitung der Kurse viel Zeit nehme und einen wirklich tollen Kurs mit praktischen Unterlagen bereitstelle. Dies braucht dann eben viel Zeit…
Nebenbei habe ich gemeinsam mit Urs Schüpbach eine tolle Show über die Lofoten bereitgestellt. «Lofoten – im hohen Norden» Wird das erste mal am Fotoevent auf dem Belchen am 23. November gezeigt werden. Ich glaube es sind noch ganz wenige Plätze frei.
Somit kommen meine Beiträge eben ein wenig zu kurz. Schreibe ich dann wie heute mal einen ist es schon tief in der Nacht und meine Frau und die Kinder schlaffen schon lange friedlich und ihr werdet mich dann morgen am DIGITALEVENT mit Augenringen stehen sehen…. 😉
Neben der vielen Aufgaben konnte ich aber auch schöne Momente draussen in der Natur geniessen. Eine meiner Touren hat mich in den französischen Jura geführt. Anfangs Oktober haben sich die Bäume dort langsam verfärbt. Es gab da etliche Orte welche ich schon lange mal besuchen wollte. Das Glück wollte es, dass ich zwei Tage ausgesucht habe, an welchen sich das Wetter von verschiedenen Seiten gezeigt hat. Beim Besuch der schönen Cascaden war es regnerisch und beim Besuch der fünf Seen ist dann die Sonne zurückgekehrt. Eine wunderschöne Region!
Jedes Jahr freue ich mich wieder auf die Nebelzeit im Mittelland. Vor allem mag ich es wenn der Nebel bis auf eine Höhe von 800-1000 Meter reicht. Dann ist es möglich auf den Jurahöhen am Nebelmeer entlang zu gehen und mit ein wenig Glück sogar eine Nebelwelle zu erwischen. 😊 Letztes Jahr hat es gut geklappt. Hoffentlich schaffe ich es auch dieses Jahr.
Für einmal habe ich es im Herbst sogar in Graubünden geschafft. Die Lärchen hatten bei meinem Besuch wunderschöne gelborange Farbe. Aber schaut doch am besten die Bilder an…
Nun muss ich aber schauen, dass ich ins Bett komme! Sonst zeige ich euch morgen am kein Fotozubehör, stattdessen muss ich meine Augenringe dann auf einem Stativ abstützen.
Ich wünsche ein schönes Wochenende!
Ich bin nun wirklich nicht der Speziallist für Astro-Fotografie. Trotzdem fasziniert mich die Technik und ich möchte versehen wie diese Bilder in einer hohen Qualität aufgenommen werden können. Gesternabend war der Himmel klar und ich hatte keine Zeit in die Berge zu fahren um meine geliebte Landschaftsfotografie zu betreiben. So habe ich mir die neue Sky Watcher Star Adventurer Montierung, meine Fujifilm X-T3 und das Fujfilm XF 200mm F2 mit dem Konverter geschnappt und habe das im Garten vor dem Haus aufgebaut und ausgerichtet. Zum Glück habe ich auch sehr guten Support von unserem Astro-Spezialisten Patrik Flury bekommen.

Eigentlich ist es gar nicht mehr so kompliziert, die verschiedenen Teile auszurichten, wenn man das schon mal gemacht hat. So eine Montierung ist nötig, weil die Erdrotation die Erde dreht und die Motive sich daher am Himmel bewegen. Die Montierung wird also so genau wie möglich auf den Himmelsnordpol ausgerichtet, damit die Astromontierung genau in der richtigen Geschwindigkeit mitdrehen kann. Mit dem in der Montierung eingebautem Polsucher und der App war dies nicht schwierig und ich konnte alles in ca. 10 Minuten bereit machen.

Wie entsteht nun so eine Aufnahme?
Das Bild besteht gesamthaft aus ca. 70 Bildern. Darunter finden sich die Bilder der Andromeda-Galaxie, Darkframes, Flattframes und Biasframes. Später werden diese Bilder mit einer Software dem Deepsky-Stacker zusammengesetzt. Ich versuche mal in meinen einfachen Worten zu erklären, warum es so viele Bilder braucht.
Das Problem bei der Astro-Fotografie ist ja immer, dass die Objekte am Himmel relativ lichtschwach sind. Meistens können Sie von Auge kaum gesehen werden. Damit wir diese Aufnehmen können braucht es hohe ISO-Zahlen und bei diesen entsteht Bildrauschen. Mit dem zusammenrechnen verschiedener Bilder kann dies aber deutlich verringert werden.
- Mit der Aufnahme von 40 Bildern reduziert man Bildfehler und eben auch bereits Bildrauschen. Das Motiv wird immer wieder mit der gleichen Einstellung fotografiert.
- Darkframes zeigen der Software das reine Bildrauschen des Sensors und ermöglichen dieses aus dem Bild rauszurechnen. Ein Darkframe wird immer wieder während den Aufnahmen mit aufgesetztem Objektivdeckel aufgenommen.
(Gleiche Einstellungen wie bei den normalen Bildern.) - Biasframes zeigt der Software später das reine Bildrauschen der Elektronik. Das heisst Fehler abseits des Bildsensors. Diese Werden mit der kürzesten Verschlusszeit der Kamera aufgenommen mit geschlossenem Objektivdeckel.
- Flattframes zeigen die Bildfehler des Objektivs wie Vignettierung und Staub. Diese werden gegen ein gleichmässiges weiss aufgenommen. «Leuchtpult»
Nun geht es ab an den Computer und die Software errechnet Schritt für Schritt das Bild mit optimalem Kontrast und reduziertem Bildrauschen.
Mir ist durchaus bewusst, dass mein Bild hier noch bei weitem nicht zu den besten Astro-Bildern gehört. Dies könnte ich mit dieser Technik aber nun weiter verbessern indem ich an einen Ort mit weniger Lichtverschmutzung fahre, mehr Bilder aufnehme, ein Objektiv mit grösserer Brennweite nutze, eine Kamera mit besserem Sensor verwende und viele weitere kleine Sachen.
Es ist schon sehr faszinierend, was am Nachthimmel alles sichtbar gemacht werden kann.
An meinen Fotokursen und Fotoworkshops werde ich sehr häufig auf eine bestimmte Funktion bei den Kameras angesprochen. Beim Fotografieren mit Stativ und langen Verschlusszeiten sagen mir die Teilnehmer häufig, dass ihre Kamera extrem langsam sei und auf dem Display «in Arbeit» oder «in Verarbeitung» steht.
Nun liegt dies eben nicht daran, dass die Kamera langsam ist! Es liegt an einer Funktion, welche dazu dient, das Bildrauschen und die Hotpixel auf dem Bild zu reduzieren. Die Funktion nennt sich z.B bei Fujifilm NR. LANGZ. BELICHT. oder z.B bei Nikon Rauschunterdr. bei Langzeitbel.
Was genau macht diese Funktion nun und ist es sinnvoll diese eizuschalten?
Dazu werde ich Dir aber kurz erklären, was ein Hotpixel und Bildrauschen ist.
Hotpixel:
Auf dem Bildsensor sind Pixel (rot,grün,blau) angeordnet. Wenn nun einer dieser Pixel bei einer langen Belichtung und hoher Temperatur ein falsches Signal aussendet, entstehen auf dem Bild meist rote, aber auch grüne, blaue oder weisse Punkte. Diese fehlerhaften Pixel sind fertigungsbedingt. Diese Pixel liegen zwar immer an der gleichen Position auf dem Sensor, treten aber wegen der unterschiedlichen Temperatur bei nicht immer gleich auf.
Bildrauschen:
Dieser Begriff ist euch wahrscheinlich schon eher bekannt. Ich versuche dies ganz vereinfacht zu erklären. Bildrauschen entsteht dann, wenn der Bildsensor durch hohe ISO-Empfindlichkeit oder lange Verschlusszeiten warm wird. Durch die hohe Temperatur kann es nun passieren, dass Fehlinformationen von Pixel A zu Pixel B springen. Wenn nun also z.B ein grüner Pixel Fehlinformationen auf einen roten Pixel überträgt, kann es zu einem grünlichen Farbrauschen kommen.
Was macht nun diese Funktion «Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung», welche die Aufnahme so extrem verlängert?
Stellen wir uns vor, wir haben unsere Kamera auf einem Stativ aufgestellt und machen eine Belichtung mit 2 Minuten Verschlusszeit. Nach diesen 2 Minuten erstellt die Kamera ein «Darkframe», welches bei geschlossenem Verschluss aufgenommen wird. Dieses Bild zeichnet nun bei der gegebenen Temperatur alle Fehler wie Hotpixel und Bildrauschen auf. Die Informationen aus diesem Bild werden dann aus dem zuvor aufgezeichneten Bild herausgerechnet. Damit lässt sich das Bildrauschen und die Hotpixel auf dem Bild reduzieren.
Das tönt ja nun eigentlich ganz interessant! Ich nutze diese Funktion aber eigentlich nie.
Besonders in der Landschaftsfotografie ist es so, dass die Lichtsituation in 2 Minuten schnell ändern kann. So schalte ich diese Funktion aus. Es geht mir schlicht zu lange bis die Kamera das Darkframe aufgenommen hat. Bei meinem aktuellen Kameramodell Fujifilm GFX50s kann ich aber auch sagen, dass die Hotpixel relativ schwach zu sehen waren. Anders war dies früher bei der Nikon D810! Diese hatte bei längeren Verschlusszeiten ein wahres farbiges Feuerwerk an Hotpixeln gezeigt. Auch hält sich das Bildrauschen bei Verschlusszeiten bis ca. 2 Minuten bei aktuellen Kameras im Bereich, welchen ich durchaus tolerieren kann.
Wenn nun Hotpixel vorhanden sind, können die später in der Kamera durch ein Pixel-Mapping (wenn die Funktion vorhanden) oder auf dem Computer mit einer speziellen Software reduziert werden. Persönlich nutze ich in den seltenen Fällen, wo Hot-Pixel auf meinem Bild drauf sind den Filter der Nik-Collektion. Diese verringert die Hotpixel bereits deutlich.
Wie ihr ja sicher schon bei einigen Bildern und Beiträgen von mir gesehen habt, fotografiere ich gerne mit Filtern. Mit dem passenden Filter und vor allem richtig angewendet, lassen sich fantastische Fotografien aufnehmen. In den letzten 20 Jahren habe ich viele Fehler gemacht, Anwendungen kennengelernt und Produkte ausprobiert. In den folgenden Zeilen beschreibe ich einige Fehler oder Probleme welche vielleicht auch Dir auf dem Weg zu besseren Bildern begegnen werden.
- Der Polfilter-Weitwinkel-Fehler…
Aus meiner Sicht gehört ein Polarisationsfilter zu jeder Fotoausrüstung. Dieser Filter polarisiert Licht in einem Winkel von 90° zur Lichtquelle. Er kann zum Beispiel dafür verwendet werden um Spiegelungen aus Wasser, Glas oder lackierten Oberflächen herauszufiltern. Der Effekt dieses Filters kann nicht in der Nachbearbeitung erreicht werden.
In der Landschaftsfotografie nutze ich den Polfilter häufig auch um Farben zu verstärken. Sehr interessant kann der Filter auch beim Fotografieren in nasser Umgebung sein. In einem verregneten Wald lässt der Filter die Grüntöne durch das rausfiltern der Spiegelung auf den Blättern und Gräsern kräftiger wirken.Ein häufiger Fehler der Anwendung des Cir-Polarisationsfilter passiert bei der Verwendung mit einem Weitwinkelobjektiv. Im Bild seht ihr eine Aufnahme einer Landschaft mit blauem Himmel, aufgenommen mit einem 21mm Objektiv. Da dieser Filter aber nur Licht polarisieren kann, welches im 90° Winkel zur Lichtquelle steht und das Objektiv mehr als 90° Bildwinkel hat, kann der Filter das Licht link und rechts an den Rändern nicht polarisieren. Es entsteht ein heller Rand. Ich gebe natürlich zu, dass dieser klare Himmel ein Extrembeispiel ist. Damit wird man sich aber dem Fehler bewusst. Wenn ich dann persönlich mit Polfilter und Weitwinkel fotografiere, verstecke ich solche nicht polarisierten Ecken hinter Motiven wie Wolken, Felsen, Wäldern oder was sich auch immer auf dem Bild dafür anbietet.
- Lichteinfall…
Dieser Fehler passiert vor allem bei stärkeren Graufiltern. Ein Filter, die Filterhalterung oder bei einer Spiegelreflexkamera der Sucher lässt ungefiltertes Licht eindringen. Bei meinem Beispiel sind die Reflektionen zwischen Filterhalterung und Graufilter entstanden. Diese alte Filterhalterung musste ich damals immer mit einem schwarzen Tuch abdichten, damit dieser Effekt nicht entsteht. Falls ihr auch so einen Effekt habe, prüft doch ob der Filter über einen Schaumstoff zum abdichten von Licht verfügt, ob bei der Filterhalterung irgendwo Licht reinkommt oder schliesst bei eurer Spiegelreflexkamera das Sucherfenster. So solltet ihr diesen Effekt nicht mehr erleben.
Heutige gute Filterhalter und Filter sind im normalfall gut abgedichtet. Wenn dem nicht der Fall ist, würde ich mir eine Neuanschaffung überlegen. - Farbverschiebung…
Als ich 2015 für drei Monate mit dem Wohnmobil durch die USA reiste, war es noch nicht ganz so einfach gute Filter zu finden. Lange vor meiner Reise habe ich meinen Wunschfilter, einen Graufilter ND1000 -10 Blenden, vorbestellt. Beim Abflug war dieser aber immer noch nicht bei mir eingetroffen und ich habe schnell ein günstiges Alternativprodukt organisiert. Dieses Geld hätte ich mir sparen können. Dieser Filter war einfach nur grottenschlecht. Ich habe noch nie so starke Farbverschiebungen gesehen. Bereits nach meinem ersten Wasserfall habe ich den Filter in die nächste Mülltonne geworfen.
Filter sind optische Produkte. Bei solchen Produkten sollte man nun wirklich nicht sparen. Was bringt es schon, wenn das teuerste Objektiv auf der Kamera mit der besten Auflösung sitzt und der Filter jedes Bild kaputt macht.
Lieber einmal ein wenig mehr Geld ausgeben und wirklich gute Filter ohne Farbverschiebung und mit guter Bildschärfe kaufen und dann dafür lange Zeit kein Geld mehr dafür investieren. - Unterbelichtung mit starken Graufiltern…
Beim Fotografieren mit starken Graufiltern darf man sich nicht auf den Belichtungsmesser der Kamera verlassen. Dieser kann wegen dem Filter die benötigte Verschlusszeit nicht korrekt anzeigen. Am besten fotografiert man mit einem solchen Filter komplett manuell. Gestalte zuerst dein Bild ohne Filter, setze wenn nötig den Polarisationsfilter bereits auf, wähle die gewünschte Blende und schau was Du für eine Verschlusszeit hast. Nun kannst Du mit Hilfe einer App oder einer Graufiltertabelle ganz einfach die benötigte Verschlusszeit ablesen und auf die Kamera übertragen. So bekommst Du ein korrekt belichtetes Bild….
Mit diesen vier Punkten könnt ihr bereits deutlich bessere Bilder mit Filtern aufnehmen. Wollt ihr mehr erfahren über das fotografieren mit Filtern, würde ich mich freuen, wenn ihr einen meiner Filterkurse oder Filterworkshops besuchen würdet. In diesen zeige ich dann noch einige detaillierte Sachen, um bessere Bilder aufnehmen zu können.
Für eine geleistete Arbeit bekommt ein Arbeiter seinen gerechten Lohn. So sollte es jedenfalls sein!
In der heutigen Zeit von Facebook, Instagram und all den anderen Sozialen-Medien und einer grossen Anzahl an Fotografen, sind Firmen zum Teil kaum mehr bereit einen angemessenen Preis für die Bilder zu bezahlen.
Häufig finde ich in meinem Postfach Anfragen von Firmen oder Plattformen, welche mein Bild oder einen Videoclip für ihre Werbung verwenden möchten. Auf mein Antwortmail mit den Preisen kommt meistens gar keine Antwort mehr. Kommt eine Antwort, steht meistens darin, dass Sie kein Budget für das Bild haben und ich es doch als Werbung für meine Arbeit sehen soll, wenn das Bild auf Ihrer Plattform oder der Webseite präsentiert wird.
So geht es vielen Fotografinnen und Fotografen auf der ganzen Welt besonders in der Natur- und Landschaftsfotografie.
Wirklich jetzt!? Ist die Arbeit von einem Fotografen nichts wert!?
Die Wertschätzung für hervorragende Bilder ist viel zu klein! Hinter einem Landschaftsbild steckt meist sehr viel Arbeit! Ausrüstung, Know-how, Versicherungen, Reisekosten, Zeit und auch Entbehrung .
Alleine kann ich dagegen wohl kaum was tun. Mit dem #nofeenocontend haben die Landschaftsfotografen Stefan Forster und Radomir Jakubowski einen Aufruf gestartet um den Wert des Bildes zu steigern. Ich persönlich bin nicht zu 100% abhängig vom Bildverkauf und habe mit dem Shop für Fotozubehör und den Fotokursen noch weitere Standbeine. Trotzdem ist es wichtig, dass alle Fotografinnen und Fotografen in diesem Bereich zusammenspannen sollten. Ob Hobbyfotograf oder Profi, DEIN BILD IST ETWAS WERT! Verschenke es nicht wegen ein wenig Anerkennung oder Klicks an Firmen, welche damit grosses Geld verdienen. Es gilt ein angemessener Preis oder es gibt keine Bildnutzung! Nur so können wir den Wert eines Bildes wieder steigern.
Hier findet ihr den Originaltext zum Aufruf…
nofeenocontent_Deutsch
Wind und Wetter in den Fjorden der Lofoten…
Es ist schon lange her, dass ich einen Beitrag auf meinem Blog veröffentlicht habe. Das liegt daran, dass ich schlicht und einfach nichts Erwähnenswertes im Januar fotografiert habe. In den Bergen war die Lawinengefahr für schöne Touren einfach zu hoch und ich konnte noch einige Sachen im Büro erledigen.
Bereits letzten Sommer habe ich mich entschieden gemeinsam mit Urs Schüpbach eine Reise nach Norwegen auf die Lofoten zu unternehmen. Ich hatte mich eigentlich nie um eine Reise zu dieser Destination gerissen. Ich wusste zwar, dass es eine wunderschöne Landschaft sein muss, wusste aber auch, dass diese Region so viel fotografiert wird wie kaum eine andere. Jedenfalls liess ich mich zu dieser Reise motivieren.
Als Ausgangsort haben wir die Ortschaft Leknes gewählt. Ein Ort, welcher sich bestens eignet um die Lofoten zu erkunden. Mit dem Flieger sind wir zuerst von Zürich nach Oslo, dann von Oslo nach Bodo und dann wollten wir mit dem kleinen Propellerflugzeug von Bodo übers Meer nach Leknes fliegen. Bereits auf dem Flug nach Bodo wurde unser Airbus stark von den Winden durchgeschüttelt und es war mir nach dem Landen echt ein wenig übel. In Bodo wüteten Windböen. Der kleine Flieger war bereit und wir konnten gleich einsteigen. Der Flieger war mit Spannseilen am Boden fixiert, damit er auch auf seiner Position blieb. Im Innern des Fliegers schüttelte und rüttelte es ungemütlich. Immerhin hatte ich eine hübsche junge Dame neben mir, welche mich beruhigend anlächelte. Ich war wirklich froh, als der Pilot mitteilte, dass der Flieger nicht fliegen kann. Für uns wurde in Bodo ein schönes Hotel gebucht, und wir verbrachten einen gemütlichen Abend mit einem feinen Essen und Netflix.
Bereits am nächsten Morgen um 05.15 Uhr hatten wir einen Flug nach Leknes bekommen. Aus meiner Sicht windete es immer noch so stark wie am Abend zuvor. Es wurde aber gestartet. Der Flug war sehr angenehm und der Flieger landeten sicher in Leknes.
Uns wurde der Schlüssel des Mietwagens in die Hand gedrückt und wir suchten unser Haus. Ein wirklich schönes kleines Haus hatten wir für diese Zeit gemietet. (Danke für die Organisation Urs)
Es war zwar nicht top modern, hatte aber alles was man für eine Fotowoche nur brauchen kann.
Der Wetterbericht für unseren Aufenthalt auf den Lofoten war nicht wirklich attraktiv. Regen, Sturm, Schnee und einige Tage mit Aufhellungen. Aber immer schön positiv denken! Der erste Tag bestand darin, dass wir Lebensmittel einkauften und Urs zeigte mir als Lofoten-Kenner bei Regen einige Fotogene Orte.
Am zweiten Tag war Sturm gemeldet! Sogar unser Vermieter schrieb uns eine Nachricht und hat uns empfohlen das Haus nicht zu verlassen. Wir einigten uns darauf, dass wir gemütlich ausschlafen würden und blieben bis auf ein Essen in der Pizzeria im Haus. Es stürme wirklich heftig. Aber in der warmen Unterkunft war das kein Problem. Bereits an diesem Abend zogen die Wolken langsam weg und ermöglichten uns die ersten Nordlicht Bilder.
Ab dann wurde das Wetter aber deutlich interessanter und wir hatten bis zum Schluss sehr interessantes Wetter. Ein Glück war auch, dass es kälter wurde und der Regen dem Schnee wich. Persönlich empfinde ich es nicht sehr schön, wenn die Berghänge vom Regen braun gewaschen sind. Der Schnee zuckerte diese nun aber wunderschön zu und wir durften eine wunderschöne Winterlandschaft erleben.
Ich habe mir vorgenommen, ein Video-Projekt für den Besuch auf den Lofoten zu erstellen. Neben schönen Fotografien wollte ich auch in diesem Bereich einiges an Material zurück in die Schweiz bringen und mich weiterbilden.
Ein Film in hoher Bildqualität aufzunehmen und zu bearbeiten war für mich keine einfache Disziplin. Es war ein grosser Aufwand mich in diese Materie einzuarbeiten.
Die Idee war, Videos auf der Luft per Drohne (Mavic Pro 2), Videos vom Boden (Fujifilm X-T3) und Timelapse in einem Film zu verbinden.
Am besten, schaut doch selber rein. (Dies ist im Moment nur ein Kurzvideo in 4K)
Natürlich war auch die Fotografie ein Thema!
Ich durfte mir viel Zeit für das Fotografieren nehmen und verschiedene Facetten der Lofoten fotografieren. Die Fjorde und die verschneiten markanten Berge sind ein wunderschönes Motiv. In der Nacht sind es dann die Nordlichter, welche faszinieren und bei klarem Himmel den Schlaf rauben.
(Vielen Dank noch an Peter Schüpbach und seine Frau Susanne! Die wärmenden Spaghetti im Camper waren wirklich sehr willkommen)
Nun kommen wir aber zu dem, was mir an den Lofoten weniger gefallen hat. Die Lofoten sind touristisch völlig überlaufen. Natürlich schliesse ich mich da auch ein. Auch ich bin ein Fototourist. Ich war schon an wirklich vielen Orten! Aber so viele Fotografen und Fotoreisegruppen wie in der Region um Reine habe ich echt noch nie erlebt. Es gibt diesen einen speziellen Fotospot auf der ersten Brücke bei Reine. Am Morgen bei Sonnenaufgang standen auf dieser Autobrücke ohne zu übertreiben gegen die dreissig Fotografen am Geländer und fotografierten das gleiche Motiv. Kann es wirklich das Ziel sein, eine Fotografie zu belichten, welche gleichzeitig von dreissig anderen Fotografen genau gleich fotografiert wird? Ich möchte das nicht und mache da gerne einen Bogen um solche Spots. Aber jedem das seine.
Aus meiner Sicht sehr interessant zu erleben waren die Menschen auf den Lofoten. Ich habe die Norwegerinnen und Norweger als sehr freundlich und hilfsbereit erlebt. Trotz der vielen Touristen habe ich nie einen unfreundlichen einheimischen erlebt. Ein gutes Beispiel dafür erlebt ihr sonst im Café Bringen in Reine. Jedes Mal als ich dort war, strahlte mich die Bedienung an und ich hatte das Gefühl willkommen zu sein. Von mir aus nicht selbstverständlich bei den vielen Reisegruppen aus der ganzen Welt. Von denen sind nämlich nicht alle ganz so freundlich. Der Kaffee ist übrigens der beste auf den Lofoten und für mich als verwöhntes Kaffeekind eine sehr willkommene Ausnahme.
Besonders die Region zwischen Reine und Leknes war bei meinem Besuch von Fotogruppen überflutet. Überall waren die Kleinbusse. Als Anbieter von Fotokursen und Fotoworkshops habe ich doch einiges an Erfahrung mit Fotogruppen. Auf den Lofoten sieht man Fotogruppen, welche sehr gut vorbereitet sind. Der Kursleiter kennt die Region und hat einen Plan was er tut. Und dann gibt es diese Gruppen, welche aus meiner Sicht schlecht vorbereitet waren. Beim Kursleiter hatte ich den Eindruck, dass er das erste Mal dort war und einfach aufs blaue mal die Strasse entlang gefahren ist. Es ist vorgekommen, dass wir als erste an einem Platz an der Hauptstrasse gestoppt haben um ein Motiv anzuschauen oder Bilder zu machen. Plötzlich drehte ich mich um und schon weit hinter mir standen drei Kleinbusse auf dem Parkplatz und schauten was wir fotografierten.
Sobald man aber ein wenig durch den hohen Schnee laufen musste, war man aber sehr bald wieder fast alleine.
Nördlich von Leknes war es besser. In dieser Region war die Schar der Fotografen um einiges kleiner.
Wahrscheinlich werde ich nicht schon bald wieder auf die Lofoten reisen. Es gibt ja schliesslich noch viele andere interessante Orte auf der Welt und auch in der Schweiz.
Da die Landschaft aber wirklich sehr schön und auch speziell ist, schliesse ich nicht aus, dass ich die Lofoten auch noch mal im Sommer erkunden werde. Es gibt da ja viele Wanderwege, welche mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht überlaufen sind.
P.S 1:
Bedanken möchte ich mich noch beim freundlichen Herr aus Deutschland, welcher uns geholfen hat das Auto zu starten, nachdem wir doofen Fotografen die ganze Zeit die Drohnenakkus an der Autobatterie geladen haben und keinen Strom mehr für den Start des Motors hatten. 😉
P.S 2:
Der Rückflug zurück von Leknes nach Oslo hatte es auch in sich. Gemeinsam mit einer Gruppe Touristen aus Thailand haben wir den kleinen Flieger nach Oslo bestiegen. Schon da hatten wir ca. 1h Verspätung. Der dickste der Gruppe sass direkt hinter mir und roch nach Zwibeln. Nach dem Start ist er sofort eingeschlafen und hat sofort mit Schnarchen begonnen. Sein grosser Kopf klatschte immer wieder gegen meinen Sitz. Meine Beinfreiheit wurde durch meinen viel zu grossen Rucksack stark eingeschränkt. So sass ich in einer Art Embriostellung in meinem Sitz. Ich lächelte und dachte daran, dass der Flug ja nur 2h dauern wird. Nach ca. 1,5h Flug informierte uns der Pilot, dass einer der beiden Motoren nicht sauber laufe und die Flugzeit heute nach Oslo 4h dauern würde. Pünktlich zu unserer Landung startete unser Anschlussflug. Nun hiess es Flüge umbuchen….
Das wichtigste ist aber, dass wir gesund und munter wieder Zuhause sind. 🙂
Kurz vor Schluss des Jahres habe ich für Euch noch eine kleine Lektüre. Eigentlich müsste der Beitrag dieses Mal das Wort zum Kalender heissen.
Auch dieses Jahr habe ich wieder sehr viele Angebote für Kalender mit Landschaften oder aus der Natur erhalten. Mir ist besonders aufgefallen, dass die meisten Angebote in der Grösse 30×40 zu einem Preis von ca. Fr. 30.00 von den Fotografen angeboten wurden. Damit sich die Kalender zu einem günstigen Preis in einer guten Menge verkauft werden können, wurde häufig nach dem Prinzip Quantität statt Qualität gehandelt. Das Papier ist bei diesen Kalendern dünn und der Druck ist meist eine Katastrophe. Feine Farbabstufungen können nicht dargestellt werden.
Vor drei Jahren habe ich einen Kalender genau in der Grösse 30×40 anfertigen lassen. In diesem Kalender habe ich Landschaften aus den USA gezeigt. Heute wenn ich mir meinen Kalender von 2016 anschaue, bin ich von der Qualität mehr als nur endtäuscht. Ich würde so was nie wieder anfertigen lassen.
In diesem Jahr habe ich den neuen XXL Fine Art Kalender von White Wall in der Grösse 65×46 cm ausprobiert. Das Papier hat eine seidenmatte Oberfläche mit einer leichten Struktur. Es spiegelt nicht und kann durch den Druck mit einem hochwertigen Tintenstrahldrucker die Farben natürlich und schön darstellen. Der Kalender ist in der Produktion aber fairerweise 5-6x so teuer wie ein einfacher 30×40 Kalender. Ich habe für mich aber auch keine Ansprüche, Kalender in einer grossen Menge zu einem billigen Preis zu verkaufen. Was für mich zählt ist die Qualität meiner präsentierten Bilder.
P.S… Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist das Kalibrieren des eigenen Monitors.
In den Kursen vor Weihnachten hatte ich einige Gespräche über den Druck und die Bearbeitung der Bilder auf dem Computer. Viele waren endtäuscht, wenn Sie die Kalender, das Fotobuch oder ein Poster vom Druckanbieter zurückbekommen haben. Meistens liegt der Fehler daran, dass die Bilder einfach mit den falschen Einstellungen am Monitor bearbeitet wurden.
Stellt euch folgendes vor:
Der Monitor ist zu dunkel eingestellt > Das Bild wird nun im Bildbearbeitungsprogramm heller gemacht > Das Bild wird zum Druckanbieter geschickt > Das Bild wird nun viel zu hell ausgedruckt > Das Resultat ist endtäuschend.
Mit dem Kalibrieren des Monitors wir ein erster Schritt gemacht. Das Kalibriergerät erstellt ein Profil des Monitors und kalibriert die Helligkeit und Farben so, dass diese korrekter dargestellt werden. (Beim Arbeiten mit den Farben ist natürlich noch der Farbraum des Monitors wichtig. Dieser definiert, was der Bildschirm überhaupt anzeigen kann.)
Es ist aber schon sehr gut, wenn der Monitor bereits die korrekte Helligkeit anzeigt. So sind die Ergebnisse beim Einsenden an einen Druckanbieter viel besser.
Ein gutes Gerät zur Kalibrierung des Monitors ist aus meiner Sicht der Datacolor Spyder 5 Pro.
Nun wünsche ich euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Liebe Grüsse Patrik Oberlin
