Tag:stativ
Es ist Mal wieder Zeit ein paar Zeilen über Stative zu schreiben. In der letzten Zeit hatte ich wieder einige Erlebnisse draussen beim Fotografieren, bei meinen Fotokursen oder Workshops oder bei Gesprächen im Laden wo tolle Bilder wegen einem schlechten Stativ nicht scharf wurden. Bei einigen Fällen war es noch schlimmer, die Kamera ist mit dem Stativ zusammen umgefallen und hatte Schäden davongetragen.
Besonders bei der Landschaftsfotografie, ist es wegen den schwierigen Lichtsituationen extrem wichtig ein gutes Stativ zu verwenden. Bei langen Verschlusszeiten ist es eben so, dass jede Bewegung, Schwingung oder Erschütterung die Schärfe eines Bildes kaputt machen kann.
Häufig sehe ich Fotografinnen und Fotografen, welche sich mit ihrem sauer verdienten Geld die beste Kamera und die teuersten Objektive kaufen. Wahre Pixelmonster eben. Das Budget reicht dann nicht mehr für ein anständiges Stativ und es wird irgendein billiges und wackliges Stativ gekauft. Ein Stativ, welches mit der hohen Auflösung der Kamera schlicht und einfach überfordert ist. Eigentlich schade! Dafür hätte die günstigere Kamera auch gereicht.
Das Gemeine an einem schlechten Stativ ist, dass die Bilder beim fotografieren auf dem Display noch scharf aussehen. Später beim genauen Betrachten der Aufnahmen auf den Computer sehen die Bilder dann eben wegen den Bewegungen des Stativs nicht mehr so toll aus.

Persönlich fotografiere ich schon lange mit Stativen und verkaufe diese nun schon seit vielen Jahren und habe viel Erfahrung damit sammeln können. Es gibt so einige Punkte welche man beim Kauf eines Stativs wissen sollte. In den nächsten Zeilen möchte ich diese kurz erklären.
- Je mehr Megapixel eine Kamera hat, umso stabiler sollte ein Stativ sein.
Dies kommt daher, dass Kameras mit höheren Auflösungen die Erschütterungen gnadenlos zeigen. - Je grösser die Brennweite, umso robuster sollte ein Stativ sein. Schon in den Grundlagen der Fotografie haben wir gelernt, dass man mit grossen Brennweiten schneller verwackelt. Die Regel besagt, dass die Verschlusszeit aus der Hand schneller oder gleichschnell sein sollte wie die ausgewählte Brennweite. Bei 200mm = 1/200 sek. oder schneller.
Dies ist auch beim Stativ so. Reicht mein Stativ für scharfe Aufnahmen mit einem Weitwinkelobjektiv heisst dies nicht, dass es auch für Teleobjektive ausreichend ist. - Das Material des Stativs hat grossen Einfluss auf die Stabilität des Statives. Ein verbreiteter Irrglaube ist z.B, dass Stative aus Karbon nur den Vorteil haben leichter zu sein. Diesen wichtigen Vorteil haben diese Stative zwar wirklich, allerdings hat Karbon noch einen ganz anderen Vorteil. Aluminium ist viel weicher als Karbon und schwingt durch diese Eigenschaft deutlich mehr, was sehr schnell als Unschärfe auf dem Bild zu sehen ist. Der einzige Nachteil eines Karbon-Stativs ist eigentlich nur der Preis. Dieser ist meistens um einiges höher als bei einem Aluminiumstativ.
Heute werden Autoteile, Velorahmen, Hockeystöcke und vieles andere aus Karbon gefertigt. Karbon ist nicht mehr empfindlich als Aluminium auf Schläge.
Eigentlich wäre als Material für ein Stativ Holz eine sehr gute Variante. Holz dämpft die Schwingungen von allen Materialien am besten. Allerdings sind Stative aus diesem Material extrem schwer und so für die Landschaftsfotografie kaum eine Alternative. (Ausser man ist Herakles) - Karbon ist nicht = Karbon. Auf dem Markt sind unzählige Stative von verschiedenen Marken erhältlich. Einige Karbonstative kosten um die hundert Franken, andere um die tausend Franken. Wo liegt jetzt da der Unterschied!? Karbon wird aus mehreren Lagen an Kohlenfasern hergestellt. Je enger und mit mehr Lagen dieser Karbon nun gewickelt wird, umso steifer wird Karbon. Auf vielen billigen Stativen steht z.B Karbon mit 8x Wicklung. Bei billigen Stativen sind dann zwischen den verschiedenen Lagen häufig Lufteinschüsse oder lockere Fasern zu sehen, welche das Stativ sehr weich machen. Bei einem guten Stativ sind die Karbonlagen wirklich eng gewickelt und bestehen dann effektiv auch aus so vielen Lagen wie angegeben. Lasst euch da nicht verarschen! Am besten stellt ihr die verschiedenen Stative im Laden nebeneinander und drückt mit ein wenig Kraft seitlich auf das Beinelement. Ihr werdet sofort sehen, welcher Karbon weich ist und welcher eine gute Qualität bietet.
- Wenn ihr ein Stativ sucht, welches lange Zeit zuverlässig funktionieren soll, dann fragt beim Kauf nach, ob für das gekaufte Stativ Ersatzteile erhältlich sind. Besonders bei chinesischen Stativen sind nach 2-3 Jahren keine Ersatzteile mehr vorhanden. Bei einigen europäischen Stativherstellern konnte ich je nach dem auch schon Teile für Stative organisieren, welche 20 Jahre alt waren.

Wie findest Du das passende Fotostativ?
Es ist wichtig, dass Du deine eigenen Bedürfnisse an ein Stativ kennst.
- Was kommt für eine Ausrüstung auf das Stativ?
Diese Frage beantwortet, wie stabil ein Stativ sein muss. - Überlege Dir was willst Du damit fotografieren?
Wie hoch muss das Stativ sein. Braucht es spezielle Eigenschaften wie z.B fotografieren auf Bodenhöhe. - Brauchst Du das Stativ für Wanderungen, gehst Du damit Reisen oder brauchst Du es nur im Fotostudio?
Muss das Stativ sehr leicht sein, oder spielt das Gewicht und die Transportgrösse keine Rolle? - Wie gross bist Du?
Musst Du auf Augenhöhe fotografieren können? Wenn ja, wie gross muss das Stativ sein? - Wie viel Fotografierst Du?
Wenn Du viel und gerne fotografierst, empfehle ich Dir ein wirklich gutes Stativ zu kaufen, wo Du über Jahre Freude hast.
Fotografierst Du 1-2 im Jahr, dann reicht ein günstiges Modell sicherlich auch.
(Es ist immer besser das Stativ in einem Laden anzuschauen und zu vergleichen. Das Stativ soll ja über lange Zeit Freude machen)

Im Herbst ist der Jura für mich ein Naherholungsziel… Jedenfalls gehe ich gerne am Morgen oder Abend noch kurz in die Höhe und schaue mir den Nebel von oben an. Solothurn liegt dann immer unter einen dicken Nebeldecke. An diesem Fotopunkt war ich schon viele Male. Nur habe ich bis jetzt einfach kein Bild gestalten können, welches meinen Ansprüchen genügte. Nun endlich habe ich von da oben ein Bild welches mir vom Bildaufbau gefällt. Was meint ihr? Sieht doch ganz gut aus.
Ein schweres Stativ mit dicken Beinelementen ist sicherlich schön robust. Allerdings kann ein solches Stativ nicht ohne Mühe mitgenommen werden und ist so nichts für meine Bedürfnisse.
Darum ist mir bei einem Stativ in der Landschaft das Gewicht und das Packmass sehr wichtig. Das Gitzo GT2542T Traveler welches ich mir vor ca. einem Jahr gekauft habe deckt diese beiden Eigenschaften mit einem Gewicht von nur 1.3 Kg und einem Packmass von 42 cm perfekt ab. Da es aus robusten Karbon-Rohren gefertigt ist bietet es für die Nikon D810 auch genügend Stabilität. Stative aus Karbon sind nicht nur deutlich leichter als Aluminium-Stative, sondern sind von der Materialbeschaffenheit auch deutlich härter und schwingen bei Erschütterungen durch Witterung oder die Kamera auch viel weniger. So bleibt die Bildschärfe immer optimal.
Besonders Freude habe ich am Stativ, weil ich es auf Wanderungen an meinem Rucksack kaum merke. Zum transportieren stecke ich es einfach in die Flaschenhalterung meines Fotorucksacks. Cool ist, dass ich den Rucksack ablegen kann ohne das mir das Gitzo vorne oder hinten in den Weg kommt.

Die Beinverschlüsse von Gitzo lassen sich mit einer 1/4 Drehung schnell und einfach öffnen. Die Griffe können auch bequem mit Handschuhen bedient werden. Dies ist bei kalten Temperaturen im Winter elementar wichtig! Damit das Traveler ein so kleines Packmass von 42.5 cm erreicht gibt es einen Trick. Die Beinelemente können an der Mittelsäule hochgelegt werden und umfassen so den Stativkopf. Darum wird das Stativ um einiges kürzer als andere Stative. Es ist natürlich so, dass sich nicht alle Stativköpfe für dieses Stativ eignen. Der Novoflex Classic Ball 2 eignet sich dafür aber bestens!
Wenn Ihr Lust habt, könnt Ihr die genauen Daten dieses Stativs auf dieser Seite nachschauen.
Ich glaube hier das beste Stativ für meine Anwendungen gefunden zu haben und werde dieses kleine Ding gerne in meiner Ausrüstung für die Reise in die USA 2015 mitnehmen. Das Stativ hat übrigens schon einige Orte gesehen….

Am Morgen bin ich bereits um 04.30Uhr aufgestanden und habe mich Richtung Burgdorf aufgemacht. Die Idee war zuerst eine spezielle Aufnahme bei der Burg in Burgdorf. Es wurde mit aber schnell klar, dass es bei diesem Licht nichts werden würde. Sogleich dachte ich an eine Landschafft im Morgenlicht welche ich aufnehmen könnte. Auf der fahrt über die Hügel von Burgdorf nach Affoltern i.E habe ich mich nach passenden Motiven umgeschaut. Auf der Lueg bin ich dann fündig geworden.
Die Aufnahme ist mit der Nikon D800 und dem Sigma 85mm 1:1.4 Objektiv entstanden.
Als Stativ habe ich das Gitzo GT2542T verwendet.
