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Das Wort zum Bild Dezember 2018…

Kurz vor Schluss des Jahres habe ich für Euch noch eine kleine Lektüre. Eigentlich müsste der Beitrag dieses Mal das Wort zum Kalender heissen.

Auch dieses Jahr habe ich wieder sehr viele Angebote für Kalender mit Landschaften oder aus der Natur erhalten. Mir ist besonders aufgefallen, dass die meisten Angebote in der Grösse 30×40 zu einem Preis von ca. Fr. 30.00 von den Fotografen angeboten wurden. Damit sich die Kalender zu einem günstigen Preis in einer guten Menge verkauft werden können, wurde häufig nach dem Prinzip Quantität statt Qualität gehandelt. Das Papier ist bei diesen Kalendern dünn und der Druck ist meist eine Katastrophe. Feine Farbabstufungen können nicht dargestellt werden.
Vor drei Jahren habe ich einen Kalender genau in der Grösse 30×40 anfertigen lassen. In diesem Kalender habe ich Landschaften aus den USA gezeigt. Heute wenn ich mir meinen Kalender von 2016 anschaue, bin ich von der Qualität mehr als nur endtäuscht. Ich würde so was nie wieder anfertigen lassen.

In diesem Jahr habe ich den neuen XXL Fine Art Kalender von White Wall in der Grösse 65×46 cm ausprobiert. Das Papier hat eine seidenmatte Oberfläche mit einer leichten Struktur. Es spiegelt nicht und kann durch den Druck mit einem hochwertigen Tintenstrahldrucker die Farben natürlich und schön darstellen. Der Kalender ist in der Produktion aber fairerweise 5-6x so teuer wie ein einfacher 30×40 Kalender. Ich habe für mich aber auch keine Ansprüche, Kalender in einer grossen Menge zu einem billigen Preis zu verkaufen. Was für mich zählt ist die Qualität meiner präsentierten Bilder.

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P.S… Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist das Kalibrieren des eigenen Monitors.
In den Kursen vor Weihnachten hatte ich einige Gespräche über den Druck und die Bearbeitung der Bilder auf dem Computer. Viele waren endtäuscht, wenn Sie die Kalender, das Fotobuch oder ein Poster vom Druckanbieter zurückbekommen haben. Meistens liegt der Fehler daran, dass die Bilder einfach mit den falschen Einstellungen am Monitor bearbeitet wurden.
Stellt euch folgendes vor:
Der Monitor ist zu dunkel eingestellt > Das Bild wird nun im Bildbearbeitungsprogramm heller gemacht > Das Bild wird zum Druckanbieter geschickt > Das Bild wird nun viel zu hell ausgedruckt > Das Resultat ist endtäuschend.
Mit dem Kalibrieren des Monitors wir ein erster Schritt gemacht. Das Kalibriergerät erstellt ein Profil des Monitors und kalibriert die Helligkeit und Farben so, dass diese korrekter dargestellt werden. (Beim Arbeiten mit den Farben ist natürlich noch der Farbraum des Monitors wichtig. Dieser definiert, was der Bildschirm überhaupt anzeigen kann.)
Es ist aber schon sehr gut, wenn der Monitor bereits die korrekte Helligkeit anzeigt. So sind die Ergebnisse beim Einsenden an einen Druckanbieter viel besser.
Ein gutes Gerät zur Kalibrierung des Monitors ist aus meiner Sicht der Datacolor Spyder 5 Pro.

Nun wünsche ich euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Liebe Grüsse Patrik Oberlin

Das Wort zum Bild November 2018

Im dritten Teil meiner Serie „Wort zum Bild“ zeige ich euch das Bild „Letzter Kuss der Sonne“.

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Die Bildidee:
Mit dieser Fotografie möchte ich dir als Betrachter die Grösse und die Weite der Mont Blanc Gruppe ins Wohnzimmer bringen. Was für ein wunderschöner Bergsommerabend! Das Bild wird mit den Bergen im Hintergrund, dem Markanten Felsen in der Bildmitte und dem Felsen und dem Gras im Vordergrund unterteilt. Die diagonalen Linien der Schneefelder oder der angeleuchtete Felsen vorne links, führen das Auge in die Tiefe. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages, welche unterhalb der Wolkendecke auf einzelne Elemente leuchten ziehen das Auge auf sich. Seit ich mit der Fujifilm GFX50s fotografiere, welche im 4:3 Bildformat aufnimmt, habe ich Gefallen am Hochformat bekommen. Früher mit 2:3 des klassischen Kleinbildformats waren mir die Bilder zu schmal.

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Das Bild stammt aus einer der schönsten Touren, welche ich dieses Jahr in den französischen Alpen erlebt habe.

Wahl des Papier und der Präsentationsart:
Für dieses Bild habe ich mich für eine Präsentation ohne Rahmen hinter mattem Acrylglas entschieden. Auf einer Aluminiumplatte wird zuerst das Bild aufgezogen und dann die Acrylplatte darübergelegt. Das Bild ist auf ein Fujifilm Cristal glanz Papier belichtet. Dieses tolle Fotopapier gibt die Farben, Kontrast und Schärfe kräftig wieder. Mit einem Alurahmen hinter dem Bild entsteht beim Aufhängen des Bildes an der Wand eine schöne Distanz zwischen Wand und Bild. Dies wirkt plastischer als wenn es direkt auf der Wand hängen würde.
Warum mattes  Acrylglas? Ich persönlich bin kein Fan von glanz Acryl. Es ist zwar ein wenig brillianter, spiegelt aber unglaublich störend. Das matte Acryl in Kombination mit dem glanz Papier zeigt in diesem Fall auch ein brilliantes Bild, spiegelt aber viel weniger. Wenn ich Bilder ohne Rahmen will, dann ist diese Präsentationsart mein Faforit.
Meiner Meinung nach ist diese Art von Präsentation modern und eignet sich für ein Zimmer, in welchem Licht durch ein Fenster scheint oder wenn Spots auf das Bild gerichtet sind.

Schärfen für den Druck.
Ich werde immer wieder gefragt, wie ich meine Bilder für den Druck schärfe. Dies mache ich über den Output-Sharpener der Nik Filter.
Es ist mir bewusst, dass es da auch noch andere Möglichkeiten gibt. Für mich ist dies aber eine schnelle und durchaus akzeptable Art das Bild für den Druck zu schärfen. Wichtig ist, dass ein Bild niemals zu stark geschärft wird, und dass die Parameter dem entsprechenden Material und der Bildgrösse angepasst werden. Sonst wird ein Bild dann auf dem Papier plötzlich nicht schön aussehen.

Was ist eure Meinung? Gefällt euch das Bild in dieser Präsentationsart?

Stockhornkette…

Wenn man mit dem Auto von Bern in Richtung Thun fährt, sieht man bereits von weitem die Alpen. Auf der rechten Seite ist einer der ersten markanten Berge das Stockhorn. Letzte Woch bin ich kurz zum Üebischisee gefahren. Mit meinem Panoramasystem habe ich dieses Bild im klaren Seewasser ausgenommen.

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Upsite down…

Gestern war Test-Day. An solchen Tage versuche ich verschiedene Bilder, welche ich irgendwo gesehen habe nachzustellen und nach meinen Vorstellungen zu gestalten. Am besten ist mir dieses Bild hier gelungen.
Für diese Aufnahme wird ein Aquarium oder eine rechteckiger Glasbehälter benötigt. Mit zwei Softboxen von der Seite habe ich das Blitzlicht aufs Objekt scheinen lassen. Auf den weissen Hintergrund sind weitere zwei Blitzgeräte gerichtet.
Damit das Bild auch komplett eingefrohren wird, habe ich die Verschlusszeit mit den Blitzgeräten erzeugt. Die Blitzleistung wird so stark reduziert, dass eine Verschlusszeit von ca. einer 1/16000 sek. entsteht. Der Kameraverschluss wird vorgängig ausgelöst und auf ca. 1 Sek. eingestellt. Der Raum muss zu diesem Zweck komplett dunkel sein. Die Blitzgeräte werden beim Eintauchen der Flasche mit einem Akustik-Auslöser (MIOPS Trigger) mit Verzögerungstimer ausgelösst. Nun wird das Bild im Photoshop auf den Kopf gestellt und ein wenig nachbearbeitet.

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Und endlich hat es Schnee…

Wir Schweizer sind sonst sehr verwöhnt mit Schnee. In diesem Winter mussten wir aber sehr lange auf den ersten Schnee in die tieferen Lagen warten. Dafür ist nun das Wetter seit langem immer nur grau! 🙂 Nein nicht jammern! Heute war der einzige Tag an dem der Wetterbericht Aufhellungen im Mittelland vorausgesagt hat. Ich habe die Gelegenheit genutzt und bin früh los auf die Jurahöhen. Es war kalt! Als ich nach zwei Stunden Aufstieg an meinem Spot angekommen bin, war der Himmerl noch komplett grau. Wie ich halt bin habe ich ein paar dezente Fluchwörter in Richtung Wetterfrosch geschickt und habe gewartet. Von nun an lichteten sich die Wolken jede Minute mehr und so konnte ich doch noch der Sonne beim Aufgehen zuschauen.

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Der gefrorene See

Um 3 Uhr in der Nacht hat mich der fiese Wecker aus dem Bett geholt. Ich ziehe die warmen Kleider an, lege die vorbereitete Fotoausrüstung ins Auto und versuche dabei meine beiden Kinder nicht aufzuwecken. Auf der Fahrt ins Berneroberland kann ich mir ein leises Fluchen nicht verkneifen, da die Heizung in meinem Auto im Moment nicht funktioniert. Die Stimmung steigt das erste mal, als ich die Nebeldecke, die im Moment im Flachland liegt das erste mal hinter mir lasse. Mein Ziel heute ist der Seebergsee im Diemtigtal. Im Sommer ist es möglich mit dem Auto bis ca. einen Kilometer an den See hin zu fahren und in einer gemütlichen Wanderung zum kleinen Bergsee zu gehen. In Zwischenflüh muss eine Bewilligung für ein paar Franken gekauft werden, damit man dorthin die Privatstrasse befahren kann. Während der ganzen Fahrt habe ich mir überlegt wie der Zustand der Strasse wohl ist. Hat es wohl viel Schnee? Bereits auf der Häft ist mir klar, dass ich dass Auto hier stehen lassen muss. Die warme Jacke anziehen, die neuen Winterschuhe binden, und los marschieren. Der Weg dort nach ganz oben ist lang und steil. Auf den Strassen komme ich aber ganz gut voran. Beim ersten Wegweiser steht “Seebergsee 1h 45min”, auch hier kann ich mir ein leises Fluchen nicht verkneifen. Ein Wanderweg bietet eine Abkürzung. Im tiefen Schnee sind aber nur die Spuren der Tourenskifahrer zu sehen, welche am Vortag hier durch gefahren sind. Die Spuren sind gefrohren so sinke ich selten ein. Die letzten hundert Meter vor der zugeschneiten Berghütte sind besonders anstrengend. Die Luft auf ca. 2000 M.ü.M ist jetzt dünner und kalt. Nun hat es auch starke Schneeverwehungen, welche mich stark behindern. Um ca. 05.30 Uhr stehe ich nun bei der Seeberg-Hütte und schiesse die ersten Bilder der Landschaft zusammen mit dem wunderschönen Sternenhimmel. Zum See geht es jetzt noch einen Hügel hoch. Hier sind vor mir nur ein paar wenige Leute seit dem letzten Schneefall gegangen. Ich stampfe also weiter durch den Schnee und komme oben an. Wo im Sommer ein Bergsee ist, sehe ich mit meiner Taschenlampe nur ein weisse zugeschneite Ebene. Mein Ziel ist eigentlich nicht der See sondern eine der beiden Bergspitzen, die man auf der linken Seite sehen kann. Der kommende Aufstieg wird nun noch mal besonders hart. Ich halte mich an die einzige Spur im Schnee, welche von einem Skifahrer hinterlassen wurde. Unterwegs schiesse ich viele viele Fotos und als ich kurz vor Sonnenaufgang oben an der Spitze ankomme, werde ich mit einem gigantischen Ausblick belohnt.
Der Augenblick in dem die Sonne über die Bergen kommt, lässt mich jedes mal wieder staunen.

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Bei Sonnenaufgang auf dem Grimselpass…

Als es noch dunkel war, bin ich auf dem Grimselpass angekommen und habe meine warme Bergausrüstung angezogen. Entlang eines kleinen Bergbachs bin ich ein wenig ins Tal herabgeklettert und bin zu einem kleinen See mit vielen weissen Blumen gekommen. Es war schon sehr kalt und der erste Schnee lag bereits in der Luft. Hätte ich den Ausflug zwei Tage später gemacht, wäre hier sicher bereits Schnee gelegen. Am Himmel waren Wolken. Am Anfang hatte ich sogar Angst, dass es zu viele sind. Zum Glück ist die Wolkendecke aber im richtigen Augenblick aufgerissen. Die Sonne hat die Wolken in schönen Farben aufgehellt und eine tolle Stimmung ist entstanden.

Sonnenaufgang Grimselpass

Der Weg zu Milchstrasse

Die Milchstrasse in schier unendlicher Distanz zu uns ist unglaublich faszinierend! Bereits bin ich viele Nächte drausen in der Dunkelheit gewesen und habe Bilder davon gemacht. Ich möchte in meinen Bilder immer mehr Details dieser Galaxie zeigen können. Letzte Woche bin ich in den Voralpen auf dem Gurnigel (BE) unterwegs gewesen. An diesem Punkt konnte ich die Milchstrasse bereits mit meinen Augen gut am klaren Himmel erkennen. Der Weg unten auf den Bergen sieht für mich aus wie ein Weg ins Unendliche. Ab und weg zu den Sternen!

Ab zu den Sternen

Ein kleiner Wunsch zu unserem Nationalfeiertag…

Liebe Schweizerinnen und Schweizer, Besucherinnen und Besucher unseres wunderschönen Landes, es liegt mir fern hier eine 1. August Ansprache über die politischen oder sozialen Verhältnisse in der Schweiz oder irgendwo zu halten. Von dem verstehe ich zu wenig!
Mein Wunsch zum Geburtstag unseres Landes geht in eine ganz andere Richtung. Wir als Bewohner eines fantastischen Planeten, müssen die Verantwortung wahrnehmen und die Natur und Landschaft wahren und schützen. Wir wollen auch in ein paar Jahren noch auf diesem Planeten leben und diesen geniessen. Jeder Mensch sollte danach streben unsere Erde zu erhalten. Es müssen ja nicht gleich riesige Naturschutzprojekte sein. Sondern achtet schon nur beim Wandern durch die Landschaft darauf, dass Ihr den Müll von der Cervelat oder die Verpackung der Chips nicht einfach liegen lasst. Jeder von euch kann mit kleinen Sachen zu einem nachhaltigen Leben auf unserem blauen Planeten beitragen.

Ich wünsche einen super 1.August.

Engstligenalp

Das Gewitter im Canyon…

Nach einer langen Reise gibt es viele Bilder zu sichten, aussortieren und zu bearbeiten. Klar kommen dabei auch immer viele Erinnerung hoch. Als ich im Mai im Arches Nationalpark in Utah unterwegs war, bin ich in einem Canyon in ein Gewitter geraten. Es war auf der einen Seite beängstigend und als Fotograf einmalig und wunderbar. Als ich den Aufstieg im Canyon begann, habe ich schwarze Wolken und die ersten Regentropfen bemerkt. Es ist äusserst gefährlich in den Canyons bei Gewittern! Auf dem trockenen Sand und den Steinen kann innerhalb von wenigen Minuten ein reisender Strom aus Wasser und Dreck entstehen. Also bin ich sofort höher im Canyon aufgestiegen. Als ich dort stand ist tatsächlich ein Bach durch den Canyon geflossen. Am Ende des Canyon konnte ich noch den blauen Himmel und die weissen Wolken sehen. Während dem Fotografieren hat dann auch noch Hagel eingesetzt. Die Körner waren zwar nicht gross, taten auf der Hand aber schon ordentlich weh. Nach einigen Minuten warten konnte ich oben aus dem Canyon klettern und durfte einige fantastische Aufnahmen der verregneten Wüste machen.

Gewitter Arches

©Patrik Oberlin 2021