Tag:Test
Die Gletscherhöhlen faszinieren mich schon lange sehr. Auch dieses Jahr wollte ich mir mindestens einen Besuch in die Tiefen des Gletschers gönnen. Dabei hatte ich auch gleich die Möglichkeit das neue Fujifilm GF 20-35mm F4 Weitwinkel-Zoom zu testen.
Wie üblich beginnt eine Tour nicht erst am Datum an dem man loszieht. Bereits Wochen vor der Gletschertour habe ich mir zusammen mit Urs Schüpbach meinem Begleiter auf dieser Wanderung Gedanken über die Route und den Zustand des Fotomotivs gemacht. Diese Gletscherhöhle haben wir bereits letztes Jahr besucht und wir waren damals begeistert von der riesigen Grösse dieses Eispalastes. So schnell wie die Gletscher im Moment in den Sommern dahinschmelzen, bestand aber die Möglichkeit, dass diese oder Teile davon bereits eingestürzt sind. Ein kurzer Anruf bei einem befreundeten Fotografen hat uns da aber sehr geholfen und wir wussten mehr. Nun ging es an die Planung der Route zum Gletscher.
Letztes Jahr haben wir so gut wie möglich die Bergbahn genutzt und sind dann über eine Hochebene mit den Schneeschuhen zum Gletscher gelaufen. Dies war im hohen Schnee nicht sehr angenehm und trotz Schneeschuhen sind wir häufig eingesunken. Nun hatte Urs die geniale Idee zwei einfache Transportschlitten zu basteln. Einfach der Hammer! Den schweren Rucksack konnten wir nun sehr bequem auf dem Schlitten transportieren. Auf Abhängen konnten wir uns auf den Schlitten setzen und den Abhang hinunterrutschen. Dies sparte nicht nur Unmengen an Kraft, sondern machte ganz ehrlich auch einfach sau viel Spass!
Auf dem Gletscher angekommen, suchten wir uns einen Platz für unser nächtliches Biwak und machten uns so gleich auf in die Höhlen. Die Höhlen waren nun grösser als im letzten Jahr. Es waren richtig Tunnel, in welchen man auch ohne weiteres mit dem Lastwagen durchfahren könnte. Wie immer verliert sich die Zeit beim Fotografieren und ich suchte Strukturen im Eis und machte viele verschiedene Fotos der Eishöhle.










Das Fujifilm GF 20-35mm F4 R WR
Hier kommt nun auch das Fujifilm GF 20-35mm F4 zum Einsatz, welches ich Freundlicherweise zum testen von Fujifilm Schweiz bekommen habe. Wie ihr ja alle wisst, bin ich ein riesengrosser Fan des Fujifilm GF 23mm F4, das ich schon seit vielen Jahren auf der GFX nutzte. Ein tolles und sehr scharfes Objektiv bis an die Ecken. Obschon mit Martin Mägli (ganz ehrlich, der weis um was es bei einem Objektiv geht) mit schon im Vorfeld geschrieben hat das die Linse super ist, hatte ich immer noch ein wenig Zweifel ob ein Zoom Objektiv wirklich so gut oder ähnlich gut sein kann wie eine Festbrennweite.
Vielleicht waren bei mit im Kopf immer noch die fürchterlich schwammigen Ecken des Tamon 15-30mm in Erinnerung, welches ich zu Nikonzeiten auf der Nikon D810 genutzt habe. Es lässt sich nicht weg diskutieren, das Zoom Objektiv mit einer Brennweite von 20-35mm (KB 16-28mm) ist einfach viel flexibler. Ob dies nun besser oder schlechter für die Bildgestaltung ist, darüber lässt sich dann natürlich wieder diskutieren. Aber in der Gletscherhöhle war der zusätzliche Winkel natürlich sehr willkommen.
Qualitativ gibt es daran auch nichts zu meckern. Über das ganze Bild bis an die Ränder zeigt dieses Objektiv eine tolle Bildschärfe. Auch bei 20mm Brennweiten ist die Randschärfe bei den üblichen Landschaftsfotografie-Blenden immer noch sehr gut. Aber am besten schaut ihr euch die Bilder einfach selber an.




Für mich persönlich wird das Objektiv der logische Ersatz des GF23mm F4 sein. Es ist einfach flexibler einsetzbar. Im weiteren bin ich in der letzten zeit sehr häufig bei der GFX mit nur einem Objektiv unterwegs und habe dann im Rucksack für die grösseren Brennweiten noch eine Fujifilm X-Kamera im Rucksack. Für meine Landschaftsfotografie bedeutet das GF 20-35mm ein grosser Gewinn in meiner Fotoausrüstung. Das Objektiv ist auch in etwa gleich schwer und gleich gross wie das 23mm. Das neue GF 20-35mm F4 wiegt 725g und das GF 23mm F4 wiegt mit 845g sogar ein wenig mehr.
Lichtkunstfotografie auf dem Gletscher
Ein solcher Tag in den Gletscherhöhlen geht so schnell vorbei! Das Licht ging langsam weg und es wurde zu dunkel um noch brauchbare Bilder aufzunehmen. Urs und mich hat im Moment das Lichtkunst-Fotografie-Fieber wieder so richtig gepackt und wir haben noch ein paar Lichter mit zum Gletscher genommen. Lichtkunstfotografie und die Natur können zusammen auch so richtig toll wirken.


Hungrig und nach einem langen Tag empfinde ich sogar die warmen Fertignudeln aus dem Kocher ein wahres Festessen. Und nach dem feinen Kaffee (Danke Urs), ging es noch ein letztes Mal zum Gletscher hoch, um eine Kamera für einen Zeitraffer aufzustellen. Als die Kamera gemütlich alle paar Sekunden seine Bilder machte, stieg ich ins warme Schlafsystem. Dort drinnen schlief ich trotz tiefen Aussentemperaturen, relativ gut.
Das erste Morgenlicht nutzen wir noch in den Eishöhlen. Die Lichtsituation war eine andere, dies lies noch Mal einige Bilder zu, welche am Vorabend wegen der Lichtsituation nicht möglich war.
Den Rückweg zur Bergbahn legten wir wegen der neuen Transportschlitten in Rekordzeit zurück. Ganz ehrlich es war sogar spassig. Viele Höhenmeter herunter zu unserem Ziel sassen wir auf den Schlitten und fuhren den Spuren der Tourenskifahrer entlang.
Ich freue mich bereits jetzt wieder auf den nächsten Besuch in einer Gletscherhöhle. Für mich einfach faszinierend.
Neben meiner Fujifilm GFX habe ich in Namibia auch die neue schnelle X-H2s von Fujifilm für Wildlife-Aufnahmen mitgenommen. Damit ich die leichtere Kamera auch für sonstige Aufnahmen nutzen konnte, wollte ich noch ein Standard-Zoom mitnehmen. Seit Beginn meiner Fujifilm-Zeit nutze ich das XF 16-55mm 2.8 für solche Sachen und es leistet mir bis jetzt auch sehr gute Dienste. Diese Linse ist aber relativ schwer (650g) und auch gross gebaut. Seit kurzem gibt es von Tamron nun auch einige Objektive für das X-System von Fujifilm. Ich habe also kurz zum Hörer gegriffen und bei Tamron Schweiz nachgefragt ob ich für die Reise nicht das neue 17-70mm 2.8 Di III A VC RXD testen könnte. Dies wurde umgehend eingefädelt und beim Abflug war das Objektiv im Fotorucksack.
Mit 530g und eine Filtergewinde von nur 67mm ist das Objektiv leichter und schlanker gebaut. Die Materialien machen für mich nicht den genau gleich robusten Eindruck wie beim Fujifilm Objektiv, dafür ist dieses doch um einiges moderner gebaut.

In meinem Testbericht soll es nun nicht darum gehen, dass ich ein Motiv bei jeder Brennweite und mit verschiedenen Blenden fotografiere und dir dann sage wie scharf jede Ecke des Bildes ist, sondern ich möchte Dir mit verschiedenen Aufnahmen der Reise zeigen für welche Bilder sich das Objektiv nutzen lässt.
Abgesehen von den beiden Teleobjektiven, mit denen ich viele Tiere fotografiert habe, war das Tamron 17-70mm 2.8 das Objektiv mit welchem ich die meisten Bilder aufgenommen habe. Es ist ein Objektiv, welches Lichtstark ist, aber dennoch so kompakt, damit es immer dabei sein kann. Im Auto hatte ich das Objektiv häufig auf den Beinen, damit ich sofort losfotografieren konnte.

Die Brennweite von 17-70mm (25.5-105mm Kleinbild) bietet viel Freiheiten. Für Landschaften ist der Weitwinkel genügend und ich konnte damit auch einige tolle Landschaftsbilder aufnehmen. Mit dem Zoom konnten damit aber auch engere Bildausschnitte fotografiert werden. Besonders geschätzt habe ich dabei auch den Bildstabilisator, welcher mir in Zusammenarbeit mit der X-H2s bei schwierigen Lichtsituationen längere Verschlusszeiten ohne Stativ ermöglicht hat.
Mit einem guten Polarisationsfilter wie dem neuen True Color von Nisi lassen sich die Farben und Kontraste der Wüste noch besser zur Geltung bringen.
Da das Tamron immer dabei ist, eignet sich das Objektiv eben auch ideal als Reiseobjektiv oder «Familienobjektiv». Der Autofokus arbeitet mit der Kamera gut zusammen und unterstützt auch die neuen Möglichkeiten der Augen- und Motiverkennung sehr gut. Es lassen sich damit also ohne weiteres auch Action-Aufnahmen machen.
Meine Frau Fabienne arbeitet bei der Yoga Boutique und hat sich für die Reise vorgenommen ein paar Bilder und Videos von Kleidern in der wunderbaren Landschaft von Namibia aufzunehmen. Mit der grossen Lichtstärke von 2.8 lassen sich solche Portraitbilder schön vor dem Hintergrund freistellen. Auch wenn die Blende nicht komplett geöffnet wird zeigt das Objektiv einen ansprechenden Unschärfebereich.
Mein Fazit zum Tamron 17-70mm 2.8 Objektiv ist durchaus positiv. Zuerst musste ich mich ein wenig an den fehlenden Blendenring gewöhnen, nach kurzer Zeit habe ich diesen besonders mit der Fujifilm X-H2s nicht mehr vermisst. Das Objektiv ist auf dem neusten Stand der Technik und ist aus meiner Sicht eine wirklich gute Alternative zum doch in die Jahre gekommenen XF 16-55 mm 2.8 von Fujifilm. Soweit ich es beurteilen kann, ist das Objektiv robust gebaut (Es hat jedenfalls die Wüste von Namibia überlebt). Die optische Qualität ist gut und ich konnte keine grossen Schwächen am Objektiv feststellen. Tamron hat mit dem 17-70mm ein interessantes Objektiv auf den Markt gebracht, welches sich in einem hervorragenden Preisleistungsverhältnis präsentiert und sehr flexibel einsetzbar ist.
In der Wildtierfotografie geht es mir darum, einen speziellen Augenblick festhalten zu können. Hier darf ich als Fotograf keine Fehler machen, sonst ist die Gelegenheit für ein einzigartiges Bild vorbei. Von meiner Fotoausrüstung erwarte ich, dass diese mich dabei bestmöglich unterstützt. Nach vielen Jahren mit Spiegelreflexkameras habe ich vor einigen Jahren auf Fujifilm X System gewechselt. Die ersten Fotografien entstanden mit der X-T3 und dem XF 100-400mm 4.5-5.6 LM OIS WR. Später habe ich dann das Fujifilm XF 200mm F2 mit dem mitgelieferten 1.4x Telekonverter gekauft, welches nicht mehr aus meiner Fotoausrüstung wegzudenken ist. Rechne ich den Telekonverter x1.4 und den Cropfaktor hinzu, komme ich bei diesem Objektiv auf eine Brennweite von ca. 420mm (KB) mit einer Blendenöffnung von 1:2.8. Dieses Objektiv bietet dem Fotografen eine unglaubliche Bildschärfe und mit der grossen Blendenöffnung auch die Möglichkeit Tiere vor dem Hintergrund schön freizustellen. Für die meisten grösseren Tiere ist dieses Objektiv hervorragen. Was mir in der Palette von Fujifilm gefehlt hat ist ein Objektiv mit grösserer Brennweite.
Nun hatte ich im Juli die Möglichkeit die neue X-H2s und das XF 150-600mm 5.6 – 8 LM OIS WR von Fujifilm für ein wenig mehr als eine Woche zu testen. Für mich persönlich zu wenig Zeit, dass ich darüber einen sinnvollen Erfahrungsbericht schreiben konnte. Nun habe ich aber mein eigenes XF 150-600mm Objektiv erhalten und konnte damit einige Eindrücke Sammeln.

Mir gingen vor den Test folgende Fragen durch den Kopf:
- Besitzt die X-H2s wirklich einen deutlich schnelleren Autofokus als meine X-T4
- Wie gut ist die Motiverkennung der Kamera?
- Liegt mir die Kamera gut in der Hand und wie ist das Handling?
- Bleibt die Qualität des XF 150-600mm auch bei grossen Brennweiten gut und ist das neue Tele besser als das XF 100-400mm 4.5-5.6 LM OIS WR mit oder ohne Konverter?
- Wie gut kann ich mit der beschränkten Lichtstärke von 5.6-8 meine Wildtiere fotografieren?
Diese Fragen möchte ich euch nun beantworten.
Besitzt die X-H2s wirklich einen deutlich schnelleren Autofokus als meine X-T4?
Diese Frage war mir sehr wichtig. Die Geschwindigkeit des Autofokus ist bei spontanen Motiven in der Natur häufig entscheidend. Mit dem Autofokus der X-T4 war ich eigentlich immer sehr zufrieden und bin auch heute noch der Meinung, dass dieser für viele Arten der Fotografie immer noch sehr schnell und zuverlässig ist. Mir ist im letzten Jahr aber auch nicht entgangen, dass die Konkurrenz von Fujiflm neue Kameras mit schnellerem Autofokus auf den Markt gebracht hat. Der neue BSI- Stacked APS-C Sensor ermöglicht eine deutlich schnellere AF-Berechnung. Dies merkt man auch in der Praxis sofort. Es ist ein richtiger Boost. Besonders fällt mir dies auf, wenn ich Vögel im Flug fotografiere. Häufig wird hier die ganze Range des Fokus genutzt. Dies habe ich an fliegenden Schwalben ausprobiert, welche mit offenem Schnabel über einen Tümpel geflogen sind. Wer dieses Schauspiel schon mal beobachtet hat, weiss wie schnell und unberechenbar diese kleinen Vögel fliegen. Die X-H2s hat doch einige Anflüge mit Serienbild scharf aufzeichnen können. Es sind zwar lichttechnisch nicht die tollsten Bilder, zeigen aber was der Autofokus kann. Mit der X-T4 wären solche Bilder nur mit viel vorausschauen und Glück möglich gewesen. Mit dem ES (Elektronischer Verschluss) Lassen sich für solche Situationen bis zu 40 Bilder pro Sekunde aufnehmen.

Wie gut ist die Motiverkennung der Kamera?
Wie habe ich diese Motiverkennung herbeigesehnt! Endlich kann ich mich beim Fotografieren von Tieren auf den Bildaufbau konzentrieren und muss nicht immer noch zusätzlich schauen, dass der Fokus auf dem Auge des Tieres ist. Ich habe die Motiverkennung der X-H2s für Säugetiere und für Vögel ausprobiert. Motive werden nun so erkennt, dass als prioritär die Silhouette eingerahmt und fokusiert wird. Wird dann für die Kamera ein Auge sichtbar, geht der Fokus auf das Auge des Tieres. Bei Säugetieren funktioniert das sehr zuverlässig. Auch bei schwachem Licht ist der Fokus genau dort wo man ihn gerne haben möchte. Wie auch schon bei früheren Kameras ohne Motiverkennung, kann der Fokusbereich auch bei eingeschalteter Motiverkennung verkleinert oder vergrössert werden. Dies hilft, wenn man sich auf einen gewissen Bereich im Bild konzentrieren möchte. Auch bei Vögeln funktioniert das ganze gut. Das Auge wird meistens sofort erkennt. Einen Vogel im Flug zu fotografieren verlangt vom Autofokus aber einiges mehr als bei statischen oder beweglichen Säugetieren. Vögel im Flug werden zuverlässig erkennt. Problematisch wird die Motiverkennung eigentlich nur, wenn ein Vogel vom blauen Himmel schnell vor einen unruhigen Hintergrund mit Bergen und Tannen taucht.
Andere Motive wie Autos und Flugzeuge konnte ich nicht testen.
Die Motiverkennung ist neben den verschieden gross einstellbaren AF-Messfeldern jedenfalls ein grosser Mehrwert.

Liegt mir die Kamera gut in der Hand und wie ist das Handling?
Ich gebe zu, die Rädchen an der X-T4 habe ich schon sehr geliebt. Alles schnell und einfach einstellen ohne eine Taste oder ein Menü zu nutzen. Nun hat mir Fujifilm diese Rädchen auf den ersten Blick weggenommen. Dieses Konzept mit dem Haupteinstellrad P,A,S,M kenne ich aber bereits seit meinem Wechsel im letzten Jahr von der GFX50s zur GFX100s wenn ich Landschaften fotografiere.
Ich brauchte einen Augenblick, bis ich mich an das fehlende Rad für die Belichtungskorrektur oder den fehlenden Schalter für die verschiedenen Fokus-Modi gewöhnt hatte. Solche Änderungen zu lernen sind immer etwas unbequem. Wenn ich es mir dann im Beispiel mit diesen Funktionen noch Mal genau überlege, so muss ich sagen, dass Fujifilm hier eigentlich genau richtig entschieden hat. Im Fall der Belichtungskorrektur kann ich nun einfach das hintere Einstellrad drehen. Eigentlich hat sich kaum was geändert. Im Fall der Taste für die verschiedenen Fokus-Modi, bringt es den Vorteil, dass ich diese Taste bei Bedarf auch mit einer anderen Funktion belegen kann, was mit dem Schalter nicht möglich war. Bei der X-H2s ist es möglich sehr viele Tasten und Funktionen individuell nach seinem Schaffen zu belegen. Dies mag ich am neuen Konzept sehr. Wie auch schon an der GFX100s findet man neu auch an der X-H2s das Hilfsdisplay mit den wichtigsten Informationen und den neuen grossen Joystick für ein angenehmes Auswählen oder Umschalten der Fokusfelder.
Während meiner Testzeit hatte ich an der Kamera den Batteriegriff VG-XH montiert. Gerade mit schweren Teleobjektiven wird die Balance damit besser und es ist angenehmer damit zu Arbeiten. Nebenbei hat der Batteriegriff auch den Vorteil zwei weitere NP-W235 Akkus neben dem in der Kamera eingesetzten Akku einzusetzen. Am Abend kann ich die Kamera mit dem Griff einfach über USB aufladen und alle drei Akkus sind am Morgen wieder aufgeladen.
Bleibt die Qualität des XF 150-600 mm auch bei grossen Brennweiten gut und ist das neue Tele besser als das XF 100-400mm 4.5-5.6 LM OIS WR mit oder ohne Telekonverter?
Auf Reisen hatte ich schon vor langer Zeit solche Superzooms im Einsatz. Im Wissen, dass die meisten dieser Objektive bei den grossen Brennweiten häufig an Schärfe und Kontrast verlieren (dies gilt auch beim XF 100-400mm), war ich beim Test des Objektivs sehr gespannt. Damit das Objektiv neben der grösseren Brennweite auch wirklich einen Mehrwert in meiner Fototasche bietet, muss es optisch besser sein als mein XF 100-400mm 4.5-5.6 LM OIS WR. Bereits bei den Aufnahmen in den Bergen bei den Wildtieren hatte ich den Eindruck, dass die Bildschärfe des XF 150-600mm doch um einiges besser ist.
Ich wollte es aber noch genau wissen.
Für diesen Vergleich habe ich die Kamera auf ein Stativ gesetzt und den Bildstabilisator ausgeschaltet. Die Bilder sind im weiteren weder vor- oder nachgeschärft.
In Lightroom habe ich die Bilder mit ähnlicher Brennweite und Blende dann verglichen.
Bei diesen Bilder sehen wir die Bildqualität bei 400mm Brennweite


Bereits in der Bildmitte, aber vor allem am Rand des Objektivs wird bereits bei 400mm Brennweite sichtbar, dass das neue XF 150-600mm deutlich mehr Bildschärfe und Kontrast bietet.
Ich habe bewusst darauf verzichtet, noch andere Blenden zu vergleichen. Für Tieraufnahmen will ich die Blende nicht noch mehr als Blende 8 schliessen müssen.
Nun wollte ich aber auch noch wissen, wie der Qualitätsunterschied aussieht, wenn die Brennweite vergrössert wird. Dafür habe ich beim XF 100-400mm den 1.4x Telekonverter genutzt und die Brennweite auf 560mm verlängert. Beim XF 150-600mm habe ich ebenfalls die Brennweite auf ca. 560mm eingestellt.


Hier ist der Qualitätsunterschied extrem sichtbar. Während das XF 150-600mm immer noch eine gute Randschärfe zeigt, wird das XF 100-400mm weich und schwammig. Für mich ist daher klar. Das XF 150-600 mm 5.6-8 LM OIS WR hat das alte XF 100-400mm in meiner Fotoausrüstung ersetzt. Trotz seiner doch relativ langen Baugrösse ist es schon rein von der optischen Qualität ein logischer Ersatz für das in die Jahre gekommene XF 100-400mm 4.5 – 5.6 LM OIS WR.
Wie gut kann ich mit der beschränkten Lichtstärke von 5.6-8 meine Wildtiere fotografieren?
Häufig fotografiere ich Wildtiere am Morgen oder am Abend in der Dämmerung. Hier werde ich beim XF200mm F2 natürlich verwöhnt. Auch mit dem 1.4x Konverter komme ich hier immer noch auf eine komfortable Lichtstärke von 2.8. Besonders bei Tieren, welche sich bewegen braucht es eine schnelle Verschlusszeit. Damit die ISO-Zahl nicht sehr hoch eingestellt werden muss und Bildrauschen entsteht, ist eine grosse Blendenöffnung von Vorteil. Wie stark das Bildrauschen wird, kommt natürlich auch auf die Kamera an. Bereits die X-T4 war aus meiner Sicht eine gute Kamera und konnte in schwierigen Lichtsituationen mit guter Qualität bis 3200 ISO genutzt werden. Die X-H2s spielt hier in einer ähnlichen Liga. . Mit dem XF 150-600mm werde ich in der Dämmerung kaum fotografieren gehen. Bei Verschlusszeiten von 1/250s ist man bei diesen schwierigen Lichtsituationen häufig bei ISO 12800. Diese hohe ISO-Zahl deckt sich nicht mit meinen Qualitätsansprüchen. Sobald aber das erste Sonnenlicht da ist, kann mit der flexiblen Brennweite des Objektivs super fotografiert werden. Ich sehe das XF 150-600mm für mich als ideale Ergänzung zum XF 200mm und werde dieses vor allem für Vögel und Tiere mit grosser Fluchtdistanz einsetzen.
Mit einer Naheinstellgrenze von 2,4 Meter kann das Objektiv auch gut tief am Boden für kleinere Tiere eingesetzt werden. Mein Testmotiv war hier ein kleiner Hamster, welcher mit dem grossen Zoombereich sehr gut zu fotografieren war.

Mein Fazit
Sowohl die X-H2s wie auch das XF 150-600mm 5.6-8 LM OIS WR sind bereits Bestandteil meiner Fotoausrüstung. Bei der Kamera sind es vor allem der schnellere Fokus, die Motiverkennung und auch der schnellere Prozessor, welcher auch schnelle Verschlusszeiten mit dem elektronischen Verschluss ohne Rolling Shutter Effekt zulassen. Die Kamera ist ein kleines Kraftpaket, welches mir gut in der Hand liegt. Für schnelle Bildserien oder auch Video in hoher Auflösung ist sicherlich auch die neue CFExpress-Speicherkarte eine gute Wahl. In der noch kurzen Zeit in der ich die Kamera nutze konnte ich sicherlich noch nicht alles testen. Gespannt bin ich persönlich auch auf die Performance im Bereich Video. Bald fliege ich ja nach Namibia, dann werde ich das ein oder andere ausprobieren können.
Beim XF 150-600mm 5.6-8 LM OIS WR bin ich sehr positiv überrascht von der Bildqualität. Es ist um einiges besser als das XF 100-400mm 4.5 – 5.6 LM OIS WR und bietet erst noch eine grössere Brennweite. Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass das Objektiv kompakter gebaut werden könnte. Der Vorteil des Innenzooms gegenüber einem Zoom-Objektiv, welches ein- und ausfährt ist aber sicherlich der bessere Staub- und Wetterschutz. Das Gehäuse macht einen sehr robusten und wertigen Eindruck. Ich bin mir sicher, dass ich mit diesem Objektiv in den nächsten Jahren einige tolle Wildtierbilder aufnehmen werde.
Im Jahr 2017 wurde mir das Nikon Spiegelreflexsystem zu schwer und es erfüllte einfach nicht mehr meine Wünsche an eine Fotokamera. Ich suchte mir ein System, welches eine hohe Bildqualität bietet und mir Freude beim Fotografieren bereitet. Damals entschied ich mich für das Fujifilm GFX System mit allen seinen Stärken und Schwächen. Die Fujifilm GFX50s war ein robustes, gemütliches und qualitativ hochstehendes Arbeitsgerät. Die Kamera funktionierte jederzeit fehlerfrei und hat mit dem 50 Megapixel Sensor eine wirklich hervorragende Bildqualität geliefert, welche auch viele aktuelle Kameras heute nicht erreichen. Die Bedienelemente wurden damals von Fujifilm sehr einfach gehalten. Ein Blendenring am Objektiv, ein Rad für die Verschlusszeit und eines für die ISO-Empfindlichkeit. Simpel, einfach, perfekt für mich. Die Kamera hatte aber auch ihre Schwächen. Mit einem so grossen Bildsensor mit 50 Megapixeln aus der Hand zu fotografieren war heikel. Wenn man sich nicht konzentrierte, konnte es gut mal passieren, dass ich ein Bild mit einer 1/125s im Fotostudio verwackelte. Der Autofokus der Kamera war langsam. Damit liessen sich kaum vernünftig Reportagen fotografieren. Weiter war auch der Akkuschacht auf der Seite. So was von doof! Aber trotzdem, ich liebte diese Kamera und fotografierte damit sehr gerne. Wir verstanden uns blind.

«Wichtig zu erwähnen ist mir hier auch noch Mal, dass ich für diesen Artikel von niemandem nur einen Rappen erhalte und mir auch kein Fotozubehör geschenkt wurde. Nein, alles wurde schön brav bezahlt.»
2019 brachte Fujifilm damals die GFX100 auf den Markt. Ich durfte diese damals eine Woche testen. Qualitativ hat Fujifilm damals vieles richtig gemacht. Einige schwächen der GFX50 wurden beseitigt. Der Autofokus war für eine Mittelformatkamera richtig schnell und der IBIS Bildstabilisator machte das Fotografieren um einiges angenehmer. Die Kamera war aber wirklich gross und plötzlich waren die ach so geliebten Rädchen einfach weg. Ersetzt durch digitale Rädchen auf einem Hilfsdisplay. Der Bildsensor mit 100 MP war zwar ohne jeden Zweifel hervorragend, dennoch konnte ich mich mit dieser Kamera nicht anfreunden und blieb bei meiner GFX50s.
Und dann wurde dieses Jahr die GFX100s vorgestellt. Kleiner und handlicher als meine GFX50s, mit einem IBIS Bildstabilisator, einem deutlich verbesserten Autofokus (für eine Mittelformatkamera), und einem aus meiner Sicht viel besseren Akku.
Von vorne ist der Unterschied der Grösse kaum sichtbar. Von hinten wird auch das unterschiedliche Bedienkonzept sichtbar. Besonders von oben wird sichtbar, dass die GFX100s doch deutlich kompakter ist als die GFX50s
War es nun Liebe auf den ersten Blick!? Nein, so gar nicht… Als ich die Kamera das erste Mal am Monitor sah, fragte ich mich, wo sind meine geliebten Rädchen geblieben!? Warum gibt es nun plötzlich ein Haupteinstellrad mit P,A,S,M wie bei einer öden Sony, Canon oder Nikon!? Sind die Doofis da draussen wirklich nicht fähig das Konzept von Fujifilm mit den drei Einstellrädern für Blende, Verschlusszeit und ISO-Empfindlichkeit zu verstehen!? Warum gibt es keinen abnehmbaren aufsteckbaren Sucher mehr an der Kamera? Und wer zum Teufel braucht unbedingt 100 Megapixel!?
Weil meine GFX50s aber bereits einige Abenteuer mit mir erlebt hatte und ich die Kamera gerne ersetzten wollte und mich auch die Nikon Z7II, welche ich über die Wintermonate getestet habe nicht wirklich überzeugte, habe ich mich entschieden die GFX100s zu bestellen.
Im letzten halben Jahr habe ich nun damit gearbeitet und habe meine Erfahrungen damit gemacht.
Im Rucksack ist mir natürlich gleich das deutlich kompaktere Gehäuse aufgefallen. Die Kamera ist kompakter und braucht weniger Platz. Das Gehäuse ist aus meiner Sicht ähnlich robust verarbeitet wie der Vorgänger und hat dieses Jahr schon einige Fototouren im Regen schadlos überstanden. Sehr freue ich mich über den neuen W235 Akku, welcher nun wie bei den meisten anderen Kameras auf dem Markt von unten in den Haltegriff eingeschoben werden kann. Die Laufzeit des Akkus ist absolut in Ordnung und reicht für meine Anwendungen gut aus. Schön ist natürlich, dass es der gleiche Akku ist wie bei meiner Fujifilm X-T4. Nun muss ich nicht immer zwei Typen Akkus mitnehmen. Um die Kamera auf meinem Stativkopf anzubringen, habe ich seit kurzem den neuen arca-kompatiblen L-Winkel von Markins im Einsatz. Nicht günstig, aber super gefertigt, kompakt und eben auch schön leicht. Die Kamera liegt schön in der Hand und lässt sich angenehm halten.

Die schönen Rädchen der GFX50s vermisse ich auch nicht mehr so fest wie vorher. Das Bedienkonzept der neuen GFX100s ist gar nicht so schlecht, nein es ist eigentlich sogar richtig gut. Die Kamera lässt sich so individuell programmieren, dass fast jede Taste und jedes Rädchen an der Kamera auf einfache Art und Weise mit der Funktion belegt werden kann, welche man möchte. Der geliebte Blendenring steht mir an den Objektiven ja immer noch zur Verfügung. Auf dem neuen und grossen Hilfsdisplay oben auf dem Body lassen sich alle Werte bestens in jedem Licht ablesen. Es gibt auch die Möglichkeit, dass z.B ein virtuelles Einstellrad für die Verschlusszeit eingeblendet werden kann. Viel spannender ist aus meiner Sicht aber das Einblenden des Histogramms auf dem Hilfsdisplay. Besonders wenn ich mit dem Stativ arbeiten kann ich meine Belichtung so ganz bequem von oben ablesen und nach Bedarf korrigieren. Auch das Q Menü (Schnell Menü) lässt sich ganz einfach mit den gewünschten Funktionen belegen. Da ich z.B mit der GFX selten bis nie in JPEG fotografier, habe ich Funktionen wie Dynamik, Kontrast, Sättigung von diesem Menü verbannt und habe dafür einige andere Funktionen wie MF Fokusassistent, EYE-Fokus und ähnliche Funktionen im Menü aufgenommen.
Die Tasten können mit vielen Funktionen belegt werden. Im Q Menü lassen sich viele Funktionen entfernen und hinzufügen.
Der grosse Pluspunkt der GFX100s liegt aber ganz klar bei der Geschwindigkeit des Autofokus und dem IBIS Bildstabilisator. Der neue Phasen-AF ist dem Kontrast-AF der GFX50s weit überlegen. Bei meiner liebsten Disziplin der Landschaftsfotografie ist das natürlich völlig egal, aber wenn ich z.B Firmenportraits, Studioportraits oder ähnliche Arbeiten ausführe ist dies natürlich super. Diesen Sommer habe ich damit sogar mal eine Reportage von Holzbau Schweiz fotografiert und der Fokus hat bestens mitgespielt. Aber sind wir ehrlich, bis jetzt hatte ich keinen einzigen Kunden, welcher für solche Reportagen eine höhere Auflösung als die der kleineren X Kameras gefordert hätte. Mit einer Mittelformatkamera eine Reportage zu machen ist wie mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen.
Natürlich ist die Fokusgeschwindigkeit nicht vergleichbar mit den Vollformatkameras oder kleineren Sensorformaten. Aber für eine Mittelformatkamera ist die GFX100s wirklich sehr schnell.
Der IBIS Bildstabilisator macht das Fotografieren mit der Kamera viel angenehmer. Im Wissen, dass auch mit ein wenig längeren Verschlusszeiten aus der Hand fotografiert werden kann, muss nicht immer die Verschlusszeit genau beobachtet werden. Die Kamera verzeiht somit deutlich mehr Fehler.
Braucht meine Kamera wirklich 100MP?! Hätten die 50MP der GFX50s nicht schon gereicht?
Eigentlich war der Bildsensor der GFX50s absolut in Ordnung. Für die meisten Bilder auch grosse Ausdrucke auf gute Papiere war diese Auflösung absolut in Ordnung. Auch wenn der Bildsensor der GFX50s bereits ein wenig älter ist, er ist saumässig gut. Mehr Pixel bedeuten häufig auch mehr Bildrauschen. Hier bin ich vom neuen Bildsensor der Fujifilm GFX100s sehr positiv überrascht. Die 100MP sind in dieser Hinsicht kein Nachteil. Die Reserve an Pixel sind dann manchmal für spezielle Kundenaufträge ein schöner Vorteil und lassen mehr Sonderwünsche zu. Da ich über einen schnellen Rechner verfüge, auf dem ich häufig auch 4K Videos schneide, ist die Bearbeitung auf dem Rechner der neuen RAF Dateien nicht wirklich langsamer oder anders. Bei unkomprimierten RAW Dateien muss aber mit ca. 200MB pro Datei gerechnet werden. Wie auch schon die GFX100 verfügt die GFX100s über 16-Bit Farbtiefe. Den Unterschied zwischen den 14 Bit RAW und den 16 Bit RAW ist aus meiner Sicht aber nur sichtbar, wenn sich die Belichtung bei Landschaften am Limit des Histogramms befindet. Auch im Workflow für den Druck kommt dieser Vorteil auch nur bei sehr guten Druckern und guten Papieren zum Vorschein.
Die Bilder der «Mittelformat-Kamera» sind sehr plastisch und wirken somit sehr natürlich.

Gerne kannst Du diese Bild hier zum test als RAW Datei herunterladen…
Am GFX System von Fujifilm schätze ich persönlich auch die sehr guten Objektive. Es gibt nur sehr wenige Objektive in der Palette von Fujifilm, welche nicht wirklich gut sind. Fujifilm hat bereits beim Lunch der ersten GFX Kamera angedeutet, dass alle Objektive für eine Auflösung von 100MP berechnet wurden. Persönlich liebe ich vor allem das GF23mm (KB 18mm) F4 für Landschaften. Dieses Objektiv zeigt eine hervorragende Bildschärfe bis an die Ränder und macht mir sehr viel Spass. In naher Zukunft wird nach Roadmap von Fujifilm noch ein neues 20-35mm und ein Tilt/Shift-Objektiv auf den Markt kommen. Beide interessieren mich sehr.
Und was ist nun mein Fazit zur GFX100s nach einem halben Jahr?
Die GFX100s ist wirklich eine tolle Kamera. Kaum grösser als die Vollformatkameras der Mittbewerber bietet die Kamera eine unglaubliche Bildqualität. Viele von euch werden nun sagen, 100MP seien völlig übertrieben. Ich bin der Meinung nein. Letzte Woche durfte ich ein Panoramabild der Berneralpen bestehend aus 6 Bildern der GFX100 für einen Kunden bereitstellen, welcher die Wände seiner Praxis mit einem Bild in der Grösse von 2.8 m auf 28 m tapezieren will. Hier konnte die Auflösung der GFX100s natürlich voll auftrumpfen.
Schon klar! Es ist selten, dass solch gigantische Bilder gedruckt werden.
Und eigentlich ist auch die Bedienung der Kamera noch besser geworden als die der GFX50s. Die Leute verstehen das P,S,A und M Einstellrad einfach besser als die die verschiedenen Rädchen mit der Verschlusszeit, Blende und ISO. Es ist einfach reine Bequemlichkeit und man gewöhnt sich sofort an die neue Arbeitsart. Auch der Fokus und der Bildstabilisator sind super. Diese möchte ich nicht mehr missen. Mit ca. Fr. 6000.—ist die GFX100s nicht ganz eine günstige Kamera. Wenn man aber bedenkt, was da alles drin ist, dann ist diese eben doch schon wieder preiswert.
Für alle, die nicht soviel Geld ausgeben möchten gibt es seit kurzem von Fujifilm die GFX50sII. Diese Kamera hat den gleichen schlanken Body und den IBIS Bildstabilisator der GFX100s. Der Sensor der Kamera ist aber der gleiche wie schon bei der alten GFX50s. Wie oben schon geschrieben kein schlechter Bildsensor. Im weiteren hat die GFX50sII auch keinen Phasen-AF sondern nur einen Kontrastfokus. Dieser ist sicher nicht gleichschnell wie der Phasenfokus der GFX100s. Aber für alle, welche keine Reportagen oder ähnliche Sachen fotografieren will, reicht dies bei weitem.
Es ist bei mir wirklich selten, dass ich einen Bericht über eine Kamera schreibe. Einerseits bin ich kein Technik-Freak und andererseits möchte ich nur über was schreiben, wo ich auch saubere Fakten liefern kann. Eigentlich wollte ich schon länger einen Bericht über die Fujifilm X-T3 schreiben. Dieses Vorhaben habe ich aber nie umgesetzt. Nun konnte ich ein Vorserie-Modell der neuen Fujifilm X-T4 von Fujifilm Schweiz testen und möchte euch gleich die Erfahrungen mit diesem Modell mitteilen.
Bei einem solchen Bericht ist mir aber sehr wichtig zu erwähnen, dass ich für diesen Bericht in keiner Art Geld bekomme und die Meinung über die Kamera völlig unabhängig ist.
Bereits als die X-T3 vor ein paar Jahren auf den Markt gekommen ist war ich von dieser ein grosser Fan. Die X-T3 war für so viele Arten der Fotografie eine gute Begleiterin. Bewerbungsbilder im Studio, Sportaufnahmen, Wildtieraufnahmen, Reportagen, Bilder vom Kindergeburtstag und dann im weiteren auch noch eine tolle Kamera für Videos. Das Handling der Kamera war nahezu perfekt für mich. Ich liebe eine schnelle und einfache Bedienung der Kamera mit Blendenring, Rad für Verschlusszeit, Rad für Belichtungskorrektur und ein Rad für die ISO-Einstellung. Eigentlich ein klassisches Fotowerkzeug mit moderner Technik. Ich bin nach wie vor sehr begeistert von der Kamera.
Nun wurde die neue X-T4 vorgestellt. Meiner Meinung nach hätte man damit auch noch ein Jahr warten können. Die X-T3 hätte gereicht. Aber scheinbar ist Fujifilm der Ansicht, dass es eine neue in der T Serie braucht.
Trotzdem bin ich nun der Meinung, dass jemand der eine X Kamera kaufen möchte nun gleich eine X-T4 kaufen soll und nicht mehr eine X-T3. Warum erkläre ich euch in den nächsten Zeilen…
Fujifilm hat es geschafft die wirklich gute X-T3 weiter zu verbessern. In der X-T4 sind ein paar wirklich tolle neue Sachen verbaut. (Bitte entschuldigt, dass ich nicht auf alles eingehen kann. Ich werde einfach die Sachen erwähnen, welche für mich als Fotograf oder Videograf von Interesse sind)
Was ist wirklich stark an der Fujifilm X-T4:
- Der Bildstabilisator IBIS
Neu in der X-T4 ist ein elektromagnetischer Bildstabilisator eingebaut. Ich habe mir erklären lassen, dass dieser deutlich kleiner geworden ist als der mechanische Bildstabilisator, welcher noch bei der X-H1 eingebaut wurde. Dies sieht man gut, wenn man den Body der X-T4 anschaut. Das Gehäuse ist kaum grösser als das der X-T3. Ob der Bildstabilisator wirklich 6.5 Verschlusszeit-Stufen schenkt kann ich nach einer Woche nicht beurteilen. Der Stabilisator ist aber wirklich sehr gut. Als Test habe ich einige Bilder mit dem XF200mm F2 mit 1.4x Konverter mit einer 1/60s aufgenommen. Das funktioniert super. Ein riesiger Vorteil bei schlechten Lichtsituationen. Wildtieraufnahmen aufgestützt, Makro-Bilder ohne Stativ tief auf dem Boden, oder auch im Videomodus können Bilder ohne lästiges «wackeln» aufgenommen werden. Schon nur der Bildstabilisator ist den Mehrpreis wert.Tief am Boden ohne Stativ ist der neue Bildstabilisator goldwert! - Der neue Akku
Eine der grössten Schwächen der X-T3 war aus meiner Sich der W-126 Akku. Dieser Akku-Typ wurde bereits bei der ersten Fujifilm der X-E1 vor ca. 10 Jahren verwendet. Der Akku ist aus meiner Sicht einfach nicht mehr zeitgemäss und war zum Teil echt ein Ärgernis. Wenn ich z.B Timelapse mit der X-T3 aufnehmen wollte, musste ich immer den Batteriegriff mit 3x W-126 Akkus anschrauben, damit ich über längere Zeit aufnehmen konnte. Natürlich hätte ich die Kamera auch mit USB-C mit einem Powertank mit Strom versorgen können. Das Zusatzgewicht nervt dann in der Landschaft halt schon.
Nun wurde ein neuer Akku in die X-T4 eingebaut. Der NP-W235 Akku ist was ganz anderes! Endlich konnte ich mal eine X-Kamera in die Hand nehmen und einen ganzen Tag fotografieren ohne viele Male den Akku zu wechseln. Der Akku ist wirklich massiv besser. Mit dem Batteriegriff und drei Akkus muss da sicherlich nicht so schnell ein Akku gewechselt werden. Nicht sehr toll finde ich, dass der Akku über UBS-C in der Kamera geladen werden muss. Ein Doppelladegerät kann dazugekauft werden, was dann halt wohl auch Sinn macht.Den neuen Akku musste ich den ganzen Testtag nie auswechseln. Eine riesige Steigerung! - Der Autofokus und die Geschwindigkeit
Bereits die X-T3 hat einen wirklich guten Autofokus. Damit kommt man nicht so schnell an die Grenzen. Die X-T4 ist aber eben noch mal eine Spur knackiger. Schnell und präzise lassen sich die Messfelder verschieben und in verschieden grosse Gruppen von Feldern einstellen. Ganz einfach über das Menü «Q» oder per Druck auf den Joystick. Es ist schon toll wie sich der Fokus der Systemkameras in den letzten 2-3 Jahren weiterentwickelt hat. Ich gehe auch davon aus, dass Fujifilm in der nächsten Zeit nachziehen wird und den Tier-Augenfokus wie diesen Sony bereits in den Kameras einbaut per Firmware nachreichen wird. Um wirklich keinen Augenblick zu verpassen, bietet die neue X-T4 mit dem mechanischen Verschluss nun 8 Bilder in der Sekunde und mit dem elektronischen Verschluss nun sogar 15 Bilder die Sekunde.In der Testzeit hatte ich leider keine Zeit auch noch Wildtiere fotografieren zu gehen. Die X-T4 mit dem XF200mm F2 ist aber schon eine messerscharfe Waffe für Wildtieraufnahmen. Hier musste ich halt dem Nachbar seinen Stubentiger als Motiv nehmen.
Was ist nice to have an der Fujifilm X-T4:
- Das Display:
Ob das Display nun schwenkbar oder nicht schwenkbar sein soll ist für mich schwierig zu beurteilen. Das ist wohl irgendwie Geschmacksache und ich gehe davon aus, dass Fujifilm dieses Display auf Druck der «Youtuber» und «Selfiekünster» in die X-T4 eingebaut hat. Als Fotograf sehe ich den Vorteil aber auch den Nachteil nicht wirklich. Der Klappmechanismus der X-T3 war hier schon völlig ausreichen. Einen Vorteil hat das neue Display. Das Display kann nun so gedreht werden, dass es geschützt gegen die Kamera gedreht ist. Wenn man also durch den Sucher fotografiert, drückt man nicht immer mit der Nase auf das Display.
Die höhere Auflösung des elektronischen Suchers ist toll. Nun ist man wirklich auch hier auf Augenhöhe mit einer Nikon Z7/Z6.Bei der X-T4 kann das Display nun komplett herausgeklappt werden.
Was ist nicht so toll:
- Eigentlich habe ich nur etwas was mir an der X-T4 nicht gefällt. Der Kopfhöreranschuss an der X-T4 ist verschwunden. Ich denke dieser ist wegen Platzgründen weggefallen. Für Videoaufnahmen war es noch ganz praktisch einen Kopfhörer direkt an der Kamera anschliessen zu können. Der Kopfhörer kann zwar immer noch über USB-C Adapter (mitgeliefert) an der Kamera angeschlossen werden. Allerdings bin ich mir als Rucksackchaot jetzt schon sicher, dass ich diesen bald mal verloren habe.
Die Bildqualität:
- Wie bei der X-T3 ist auch bei der X-T4 ein APS-C grosser 26.1 Megapixel X-Trans Sensor eingebaut. Dieser Sensor ist qualitativ wirklich ausgezeichnet und bietet ein sehr gutes Bildrauschverhalten. Zwischen 160 und 800 ISO sieht man kaum eine Veränderung der Bildqualität. Für Wildtier-Aufnahmen kann ich ohne weiteres auch bis 6400 ISO hoch gehen ohne ein schlimmes Bildrauschen zu erhalten. Die Bildqualität ist wirklich gut und ansprechend. Nach wie vor bin ich auch grosser Fan der Filmsimulationen, welche Fujifilm für die Aufnahmen von JPEG Dateien anbietet. Die Looks sind super schön. Nach wie vor sind Fujifilm Kameras aus meiner Sicht die einzigen, welche so schöne JPEGs out of Cam ausgeben. Der APS-C Sensor ist ein relativ pflegeleichter Sensor, welcher auch mal den ein oder anderen Fehler des Fotografen verzeiht. Die grösseren Sensoren einer Voll-Format- oder einer Mittelformatkamera verzeihen da weniger Fehler.
Der X-Trans Sensor in der APS-C grösse bietet eine wirklich tolle Bildqualität
Filmen mit der X-T4:
- Zu diesem Punkt kann ich zur X-T4 leider noch nicht viel sagen. Aber nach den technischen Daten hat sich bis auf die neue Filmsimulation «Eterna Bleach Bypass» nicht viel verändert. Ausser natürlich der Bildstabilisator, welcher im Videobereich richtig genial ist.
Auch beim Filmen sind die verschiedenen Filmsimulationen super. Damit lässt sich schnell und einfach ein Film mit tollem Look aufnehmen. Wer gerne das Colorgrading nachträglich selber machen möchten kann auf das LOG Profil zurückgreifen. Damit lässt sich das Maximum aus den 10-Bit Dateien in der Nachbearbeitung rausholen.
Mein Fazit:
Die Kamera hat einige spannende neue Sachen erhalten. Wenn Du aber bereits eine X-T3 besitzt, kannst Du aber gut noch auf eine nachfolgende Generation warten. Eine X-T1 oder eine X-T2 wird aber von der Leistung/Technik der neuen Kamera schlicht und einfach pulverisiert. Wer eine leichte und schnelle Systemkamera für Foto- oder Video sucht, dem kann ich die X-T4 nur empfehlen. Der Preisunterschied zwischen der X-T3 und X-T4 ist zu wenig gross damit sich der Kauf einer X-T3 wirklich lohnen würde. Die Kamera ist sehr komplett und hat die kleinen Schwächen des Vorgängermodells (Akku) nicht mehr.
Mittlerweile bietet Fujifilm ja auch eine riesige Palette an tollen und vielseitigen X-Objektiven an. Somit kann die Kamera fast in jedem Bereich der Fotografie ideal verwendet werden.
Die Kamera kann ab Mai auch zum testen bei Kropf Multimedia in Herzogenbuchsee gemietet werden…
Ein guter Monitor um Fotos und Videos zu bearbeiten ist schon was feines! Er sorgt dafür, dass man angenehm arbeiten kann und vor allem, dass die Helligkeit und die Farben korrekt dargestellt werden. Aus meiner Sicht ein unerlässliches Puzzle-Teil im Fotografischen-Workflow.
Vor kurzem konnte ich Zuhause im neuen Atelier einen Arbeitsplatz für mich einrichten. Nun habe ich die Möglichkeit auch ausserhalb des Büros in aller Ruhe zu arbeiten. Damit ich das aber ohne jegliche Qualitätseinbusse machen kann, brauchte ich einen weiteren Monitor mit einem grossen Farbraum. Im Geschäft arbeite ich mit einem Eizo CS270. Ein Gerät mit dem ich sehr zufrieden bin. Seit 4 Jahren leistet der mir sehr gute Ergebnisse. Nun wollte ich für meinen 2. Arbeitsplatz sicherlich keinen Rückschritt machen. Wollte mir nach Möglichkeit einen 4K Monitor für die Bearbeitung von Videos kaufen. Für die Bearbeitung von Bildern ist 4K nicht unbedingt nötig. Nach einigem lesen im Internet und auch Tipps von euch auf diversen Kanälen bin ich dann auf den Benq SW271 gestossen. Die Daten von diesem Gerät sind sehr vielversprechend 4K 3840×2160, 99% Adobe RGB Farbraum und viel Zubehör für relativ wenig Geld. Ich habe mir das Gerät einfach mal bestellt. (Hier ist noch zu erwähnen, dass ich für diese Zeilen weder von Benq noch von sonst jemandem bezahlt werde.) In mir wuchs beim lesen der Daten die Frage, warum kann ich zu diesem Preis einen Bildschirm mit solchen technischen Daten kaufen und bei Eizo zahle ich viel mehr?
Meine detaillierten Eindrücke mit dem Monitor möchte ich heute mit diesen Zeilen mit euch teilen.
Ich versuche mich so kurz wie möglich zu fassen! Keine Verstrickungen in unnötige Details, aber auch keine interessanten Details auslassen.
Der Monitor kommt in einer monströsen Box daher! Darin ist aber bereits wirklich viel nützliches Zubehör dabei. Eigentlich fast alle Kabel, welche sinnvoll sein können.
- HDMI- Kabel
- Display-Port auf Mini-Display-Port
- USB-C Kabel. (Perfekt für das Anschliessen am modernen Notebook)
- USB Kabel
- Lichtschutzblende (Eine für Querformat und eine für Hochformat)
- Hot-Key-Puck (ganz praktisch)
- Stromkabel
- Standfuss
Eine ganze Menge an Zubehör. So viele wichtige Kabel sind bei anderen Monitoren nicht dabei.
Das hat mich dann schon mal sehr positiv gestimmt.
Der Aufbau des Gerätes war wirklich easy! Darauf gehe ich gar nicht gross ein. Einzig spannend ist sicherlich, dass der Monitor wie viele gute Fotografie- und Grafikmonitore im Hoch- oder Querformat genutzt werden kann. Dann habe ich das Ding angesteckt und das war es auch schon mit der Installation.
Nun geht es darum den Monitor in der Arbeitsumgebung zu kalibrieren.
Beim SW271 handelt es sich um einen Bildschirm mit Hardware-Kalibrierung. Die Korrekturen beim kalibrieren werden nicht wie bei der Softwarekalibrierung in ein Profil auf der Grafikkarte geschrieben sondern werden direkt in der Hardware des Monitors als LUT (lookup table) gespeichert.
Der Monitor verfügt bereits über eine Werkskalibrierung. Damit könnte eigentlich gleich mit der Arbeit begonnen werden. Persönlich möchte ich dies aber doch lieber selber mit einem Kolorimeter im Licht meines Büros machen.
Im Lieferumfang des Bildschirms ist kein solches Gerät enthalten. Dies muss dazugekauft werden. Ich empfehle euch hier den Datacolor Spyder X. Damit kann das einfach und gemacht werden.
Damit die Kalibrierung gemacht werden kann muss die auf der Seite von Benq die Software Palette Master Element heruntergeladen und installiert werden. Diese gibt es sowohl für Windows und Mac OS.
In den folgenden Schritten möchte ich zeigen wie diese gemacht wird. Und auf ein paar Sachen hinweisen.
In diesem Fenster könnt ihr den zu kalibrierenden Monitor auswählen und den Kolorimeter, welchen ihr verwenden möchtet. Dieser wir nach dem klicken auf überprüfen grün leuchten.
Ich gehe dann weiter auf «erweitert»
Hier wählt ihr «Profilieren». Wir wollen das Gerät ja neu kalibrieren.
Standard:
Als erstes müsst ihr hier nun wählen welchen Farbraum ihr kalibrieren möchtet.
Für die Fotografie wird dies Adobe RGB sein und für Arbeiten im Web ist es der kleinere sRGB Farbraum.
Weisspunkt:
Den Weisspunkt belasst ihr auf der Einstellung D65 mit 6000k.
Falls ihr ein Profil speziell für Druck einrichten möchtet, könnt ihr später das D50 einstellen und den Weisspunkt dem Papier anpassen.
Leuchtdichte:
In einem gedimmten Büroraum ohne direkte Sonneneinstrahlung empfehle ich euch die Einstellung Benutzerdefiniert 120.
Für einen Raum mit stärkerem Licht oder leichten Sonneneinstrahlung (was nicht optimal ist) könnt ihr 160 einstellen.
Die beiden Regler Gamma und Schwarzpunkt lassen wir für die Fotobearbeitung Adobe RGB und sRGB auf den voreingestellten Werten.
Kalibrierungsparameter:
Hier könnt ihr entscheiden auf welchen der drei Kalibrierungsplätze ihr speichern möchtet.
Ich habe es bei mir so, dass ich Kalibrierung 1 Adobe RGB habe, Kalibrierung 2 sRgb und die Kalibrierung 3 je nach Anwendung freihalte. (z.B Videoprofil)
Wichtig ist aber nun zu wissen, dass wenn ich später den Hotkey Puck vom Monitor in die Hand nehme und die 1 drücke nicht das von mir kalibrierte LUT aktiviert wird sondern die standard Adobe RGB Kalibrierung. Falls ich das ändern will, muss ich ins Menü gehen, die Profile unter Farbanpassung – Farbmodus – Kalibrierung 1 auswähle. Wenn ich die Taste des Hotkey Pucks neu belegen will, gehe ich im Monitormenü auf Kalibrierung 1 und halte die Taste 1 solange gedrückt, bis sich die Farbe der Auswahl ändert. So kann ich nun schneller auf die gewünschte Kalibrierung zugreifen.
ICC_Profilname:
Diesen würde ich so wie vom System geschrieben stehen lassen.
Profil-Speicherort:
Da setze ich keinen Hacken.
Profilversion:
Belasse ich auf v4
Profiltyp:
Ob ihr hier nun 16 Bit LUT oder Matrix wählt, spielt kaum eine Rolle. Schlussendlich geht es hier nur darum, in welche Art Tabelle die Informationen der Kalibrierung geschrieben wird.
Einzig 8 Bit LUT macht keinen Sinn.
Grösse Messfeldsatz:
Hier könnt ihr wählen wie genau die Kalibrierung gemacht werden soll. Je grösser, um so mehr Farben und Grauabstufungen werden eingelesen. Der Vorgang dauert bei mittel und gross jeweils länger. Riesige Unterschiede im Ergebnis konnte ich bis jetzt nicht feststellen. Aber bei genug Zeit schadet «gross sicherlich» nicht.
Jetzt könnt ihr den Spyder oder das von euch verwendete Kolorimeter in einer Öffnung der Lichtschutzblende herunterlassen und wie angezeigt positionieren. Am besten klappt ihr den Monitor ein wenig nach hinten.
Dann auf «Messung starten» klicken.
Jetzt werden alle Farben und Abstufungen auf dem Monitor angezeigt und vom Spyder X gelesen.
Nun wird das Resultat angezeigt.
Eine minime Abweichung Leuchtdichte und Farbtemperatur ist ok.
Wenn diese gross ist, muss die Messung wiederholt werden.
Hier könnt ihr nun auf Kalibrierung überprüfen klicken.
Nun überprüft die Software die Kalibrierung.
Danach wird der Bericht mit der Tabelle und den Korrekturen angezeigt.
Jetzt nach «Fertigstellen» klicken und fertig.
Nun könnt ihr auch noch eine weitere Kalibrierung für sRGB oder eine andere Anwendung speichern.
Wichtig: Lasst den Monitor vor einer Kalibrierung jeweils 20 – 30 laufen. So hat er die volle Leuchtkraft.
Das Kalibrieren mit der Palette Master Element Software ist einfach und erzielt wirklich gute Ergebnisse.
Mein Fazit nach einem Monat:
Ob das Panel des Monitors wirklich ganz so hochwertig ist wie das eines Eizo kann ich dann wahrscheinlich erst sagen, wenn ich längere Zeit mit dem Monitor gearbeitet habe. Nach einem Monat kann ich aber durchaus sagen, dass der Benq SW271 eine tolle Alternative ist! Es ist sehr angenehm daran zu arbeiten. Ich kann auch längere Zeit am Monitor abrbeiten und meine Augen ermüden nicht stärker als bei Monitor im Geschäft. Zusätzlich praktisch ist auch, dass der Standfuss in verschiedene Höhen und Winkel eingestellt werden kann. Manchmal bin ich froh, wenn ich die Arbeitspostion ein wenig varrieren kann. Das 4K Panel ist wirklich gut und zeigt besoners bei Bildern aufgenommen mit der Fujifilm GFX bereits ohne einzoomen unglaubliche Details.
Besonders für Semi-Profis und Hobbifotografen mit einem anspruch an Qualität kann ich diesen Bildschirm sehr empfehlen.
Viele Fotografinnen und Fotografen kaufen sich gute und teure Super-Weitwinkelobjektive für die Landschaftsfotografie und sind dann doch nicht glücklich. Warum!? Der Bildwinkel ist doch gut! Die Bildschärfe auch! Hmm… warum bleibt das grosse und lichtstarke Weitwinkelobjektiv nun trotzdem Zuhause im Schrank?
In den folgenden Zeilen möchte ich dies kurz erklären warum dies der Fall sein kann. Für den ein oder anderen unter euch gibt es vielleicht bessere Optionen als ein lichtstarkes Superweitwinkelobjektiv.
Ihr kennt diese Objektive alle, die lichtstarken Superweitwinkel wie das Nikon 14-24mm F2.8, das Canon EF 11-24mm 4, Fujifilm XF 8-16mm 2.8, Olympus 7-14mm 2.8, Sigma 14mm 1.8, Sigma 14-24mm 2.8, Tamron 15-30 2.8 u.s.w. Dies sind alles grosse und schwere Weitwinkelobjektive.
In vielen Berichten von Fotografinnen und Fotografen liest man, dass man für die Landschaftsfotografie ein solches Objektiv braucht. Persönlich bin ich der Meinung, dass dem nicht zwingend so ist. Und zwar aus diesen Gründen:
- Mein erster Grund ist die Bildgestaltung.
Eine so kleine Brennweite muss gekonnt eingesetzt werden und eignet sich nur für Motive mit einem interessanten Vordergrund. Viele Einsteiger sind mit diesen extremen Weitwinkelobjektiven überfordert. Der Bildwinkel ist so gross, dass sich das Objektiv teilweise kaum sinnvoll nutzen lässt. Logischerweise wird dann die Zoomfunktion genutzt und es wird mit einem geringeren Bildwinkel fotografiert. Natürlich gibt es Motive, welche sich z.B mit 15mm interessant fotografieren lassen. Es sind aus meiner Sicht einfach nicht sonderlich viele. Hier stellt sich dann schon ein erstes Mal die Frage… “hätte ein Objektiv mit einer Anfangsbrennweite von 16mm nicht auch schon gereicht?”
Landschaftsfotografie mit Blende 2.8!? Eher nicht. Wir haben in den Grundlagen der Fotografie mal gelernt, dass die beste Abbildung eines Objektivs im Blendenbereich zwischen 8-11 bei einer Vollformatkamera liegt. Auch wird wegen der Schärfentiefe nicht mit offener Blende fotografiert. Wer also nicht in nächster Zeit Milchstrasse oder Nordlichter fotografieren geht, braucht nicht zwingend ein so lichtstarkes Objektiv. Blende F4 reicht aus meiner Sicht aus. Die Objektive mit Blende 4 sind kompakter und leichter und machen im Fotorucksack weit mehr Spass als die grossen Objektive mit Blende 2.8.
- Wie bringe ich Filter auf das Objektiv.
Viele rufen mich im Geschäft an und fragen nach Filter für die lichtstarken Objektive. Sie hätten eine Testbericht gelesen oder ihnen sei das Objektiv empfohlen worden. Nun hätten sie dieses in der Hand und können keine Filter aufschrauben. Diese Objektive habe alle eine grosse gewölbte Linse ohne Filtergewinde. Ohne eine spezielle Filterhalterung für 150mm oder 180mm Filter werdet ihr hier keine Filter nutzen können. Wenn ich den Leuten dann den Preis für so eine Filterhalterung und Filter sage, fallen diese aus allen Wolken. Diese kosten ein paar Franken mehr als die kleineren Einschubfilter oder gar Schraubfilter. Es ist nicht nur der Preis der Filter sondern auch die Transportgrösse. Bei einem Objektiv, welches erst ab 16 mm beginnt, hätte ich normale Schraubfilter oder 100mm Einschubfilter nutzen können. Klar, ich kann natürlich auch auf die Filter wegen Mangel an Budget oder wegen zu viel Gewicht verzichten. Da frage ich mich aber, ob ich dann nicht lieber auf teure oder schwere Objektiv verzichte und dafür mit Polarisationsfilter oder Graufilter arbeiten möchte.
- Das Gewicht und Grösse
Wie in Punkt 2 und 3 schon angedeutet sind diese Objektive schwer und die Filter wiegen noch zusätzlich. Besonders für Einsteiger in die Landschaftsfotografie gilt es am Anfang den Inneren-Schweinehund zu besiegen. Am Morgen früh aufstehen und dann den Rucksack anziehen und loslaufen. Nur so entstehen Bilder! Ist es da nicht viel motivierender, wenn der Rucksack leichter und kompakter ist!? Persönlich habe ich vor 4 Jahren mit dem Umstieg auf das Fujifilm System begonnen meine Ausrüstung leichter zu machen. Mein liebstes Objektiv ist ganz klar das GF23mm F4 auf der Mittelformatkamera (KB 18mm) Dieses Objektiv ist im Verhältniss nich schwer und hat ein Filtergewinde von 82mm. Auch an den kleinen APS-C Fujifilm X-Kameras nutze ich viel mehr das kompakte XF 10-24mm F4 als das grosse und Lichtstarke 8-16mm 2.8.
Was ich hier oben im Text beschreibe wird sicherlich nicht für alle passen. Es gibt sicherlich welche unter euch, die immer gerne ein lichtstarkes Superweitwinkel dabei haben.
Bei einigen Fotografinnen und Fotografen mit welchen ich geschrieben oder gesprochen habe, sehe ich in diesem Bereich einfach ein gewisses Frustpotential. Viele merken erst nach dem Kauf, dass die Linse so schwer und unhandlich ist, dass diese Kaum mitgenommen wird. Einige denken nicht an die Filter und können sich nach dem Kauf des Objektivs schlicht keine mehr leisten. Auch das ist frustrierend.
Es ist natürlich unterschiedlich zwischen den verschiedenen Kameraherstellern. Nicht bei jedem gibt es gleich viele Alternativen im Weitwinkelberich. Es macht aber sicherlich vor dem Kauf durchaus Sinn zu überlegen, was möchte ich mit dem Objektiv haupstsächlich machen. Vielleicht ist für dich auch eine kompakte Weitwinkellinse mit Festbrennweite eine Option. Diese sind meistens auch relativ leicht und erst noch genügend Lichtstark.
Einige meiner Fotofreunde sind im Sommer in den Bergen mit den leichteren F4 Weitwinkelobjektiven unterwegs und mieten sich dann im Winter z.B für Nordlichter ein Sigma 14mm F1.8. Auch dies kann eine praktische Lösung sein.
Hast Du Inputs? Schreibe gerne in die Kommentare! Ich werde sicherlich darauf Antworten.
Vor etwas mehr als drei Jahren konnte ich am Creux du Van das erste Mal eine Vorserie der Fujifilm GFX50s in die Hand nehmen. Ich war so begeistert vom Bedienkonzept und dem Mittelformatsensor, dass es für mich so klar war diese Kamera umgehend vorzubestellen. Wie ihr ja wisst, begleitet mich diese nun bereits seit mehr als 2 Jahren.
Letztes Jahr stand ich dann vor der Vitrine in Köln an der Photokina und habe mir den «Prototypen ohne Funktion» der GFX100 angeschaut.
Meine ersten Gedanken waren nicht positiv… Ist diese Kamera hässlich…, wo sind meine geliebten Einstellrädchen hin…, muss der Hochhandgriff wirklich fix verbaut sein…
Nun einige Monate später wurde die Kamera vorgestellt und am Freitag durfte ich eine Vorserie bei Fujifilm Schweiz zum Test abholen. Ich bin dann damit gleich ins Wallis gefahren und habe einige Bilder machen können. Leider war das Wetter durchschnittlich interessant und die Farben auf 2000 Meter sind wegen dem vielen Schnee noch nicht so kräftig.
Bei der GFX100 gilt ein altes Sprichwort, «Nicht das äussere ist entscheidend, sondern die inneren Werte.»
Drei Tage reichen nicht um einen ausführlichen Bericht über eine Kamera zu schreiben. Ich habe aber einiges ausprobiert und versucht um herauszufinden, für wen dieses 100 Megapixel-Monster interessant sein könnte.
Starten wir mit dem Gehäuse der Kamera.
Die Kamera ist wirklich nicht klein! Dies liegt wie oben schon erwähnt am Hochhandgriff, welcher fix angebaut ist. In den Batteriegriff lassen sich 2 Stück T125 Akkus einschieben. Das Gehäuse ist gegen Wasser und Staub abgedichtet und macht mir einen sehr hochwertigen und robusten Eindruck. Am Freitag habe ich 2 volle Akkus eingelegt und habe bis Sonntagmittag 50% der Akku-Leistung verbraucht. Da ich viel eingestellt und ausprobiert habe (auch in der Kälte) ist dies ein wirklich guter Wert.
Die mechanischen Einstellrädchen mit ISO und Verschlusszeit wurden einem grösseren Hilfsdisplay auf der Oberseite geopfert. Auf diesem speziellen Display (Es funktioniert wie das Display eines E-Readers. Es wird keine Energie dafür benötigt, wenn keine Informationen berechnet werden) lassen sich verschiedene Informationen anzeigen. Schaut euch die Bilder an. Diese Anzeige wird ganz einfach mit der Taste neben dem Display unten rechts umgeschaltet. Sauber und sehr informativ.
Wie werden nun die verschiedenen Belichtungsprogramme eingestellt?
Eigentlich wie immer bei Fujifilm. Die Blende lässt sich vorne am Objektiv einstellen oder per Funktion A auf automatisch stellen. Die Verschlusszeit kann am hinteren Einstellrad ausgewählt werden. Die Skala der Verschlusszeit läuft in verschiedenen Stufen von 1/4000 Sek. bis max. 60 Min. am gleichen Rädchen kann auch die Funktion «BULB» eingestellt werden. Mit der Taste rechts oben neben dem Display lässt sich die Verschlusszeit auf automatisch stellen. Die ISO-Zahl kann man mit dem vorderen Einstellrad einstellen oder auf Automatik umschalten.
Nach Bedarf kann das Histogramm auf das Hilfsdisplay gelegt werden. Persönlich empfinde ich dies besonders in der Landschaftsfotografie als sehr praktisch um die Belichtung genau einstellen zu können.
Die beiden Einstellungsrädchen, ein Joystick und die wichtigsten Tasten stehen auch beim Fotografieren im Hochformat am Handgriff zur Verfügung.
Der 100 Megapixel Sensor in der GFX100 liefert unglaubliche Datei-Informationen. Eine RAF (unkomprimiertes RAW) ist durchschnittlich über 200MB gross. Das füllt zwar die Festplatte des Rechners unglaublich schnell, bietet aber auch sehr viel Bildinformationen. Im Internet sind bereits einige Tests vorhanden, welche die hervorragende Qualität des 100MP Sensors mit 16-Bit Farbtiefe zeigen. Ich selber habe hier im Internet weder die Möglichkeit noch die Zeit um detaillierte vergleiche zum Vorgängermodell oder zu Kameras anderer Hersteller zu präsentieren.
Fakt ist aber, dass der Rückbelichtete 100 MP einen hervorragenden Dynamikumfang zeigt. Nach Tests sei dieser sogar noch um ca. eine halbe Blende besser als der Sensor der GFX50s.
Was ich persönlich aber viel interessanter finde ist die Farbtiefe von 16 Bit. Die Farbabstufungen und Kontrastabstufungen können viel weicher dargestellt werden. Es sind schlicht und einfach viel mehr Tonwerte vorhanden. Dies kann bei der Wiedergabe von Farben in der Landschaftsfotografie von Vorteil sein aber auch beim Fotografieren im Studio von Personen. Die Töne der Haut können noch feiner und natürlicher fotografiert werden.
Mich trifft fast der Schlag, wenn ich die 100% Ausschnitte anschaue.
Mir ist natürlich durchaus bewusst, dass dies auf Instagram oder Facebook kaum sichtbar sein wird! 😉 Aber wer gerne mal einen hochwertigen Druck anfertigt, wird dies sehen können.
Fujifilm hatte schon vor drei Jahren erklärt, dass die Objektive der GF-Serie für die Nutzung an einem 100 MP Sensor entwickelt wurden. Dies sieht man nun sehr gut. Mein liebstes Landschaftsobjektiv das GF23mm F4 zeigt auch mit dieser Kamera fantastische Details bis an den Bildrand.
Besonders positiv überrascht bin ich vom Autofokurs und vom IBIS-Bildstabilisator. Der Autofokus der GFX50s war nicht langsam. Er war für viele Sachen völlig ausreichend. Bei Kundenaufträgen im Bereich Business-Portrait, Industriefotografie oder Gruppenportraits draussen ist er absolut ok. Da die Brennweiten bei Mittelformat grösser sind musste ich bei dieser Kamera aber jeweils sehr gut aufpassen, dass die Verschlusszeit nicht zu lange werden und ich die Bilder verwackle.
Beides hat sich bei der GFX100 verbessert. Der IBIS Bildstabilisator ermöglicht es nun auch mit etwas längeren Verschlusszeiten aus der Hand Bilder aufzunehmen. Auch der Autofokus hat deutlich an Geschwindigkeit zugelegt. Neu funktioniert auch die Augensteuerung der Kamera wie bei der X-T3 schnell und präzise. Vor allem beim scharfstellen mit offener Blende ist das bei Portraitaufnahmen hilfreich.
Nach diesem Wochenende würde ich die Kamera wohl wie folgt beschreiben….
Eine hochauflösende Mittelformatkamera mit bester Bildqualität, welche sich für einen professionellen Fotografen oder einen begeisterten Amateur in der Praxis bestens bewähren wird und gegen der Konkurrenz, welche mit Kleinbild arbeitet einen echten Mehrwert abliefern kann. Das Handling der Kamera ist einfach und super schnell automatisiert. Die Objektivpalette der GF- Serie ist mittlerweile so gross geworden, dass für fast alle Situationen ein passendes und hochwertiges Objektiv angeboten wird.
Einzig im Bereich Wildlife- und Sportfotografie wo mit schnellem Seriebild fotografiert wird sehe ich schwächen bei der Kamera. Ich könnte mir aber sogar hier vorstellen, dass mit dem passenden Objektivadapter für Kleinbildteleobjektive tolle Bilder möglich wären.
Ist der Preis von ca. Fr. 11.500.00 gerechtfertigt?
Mir ist klar, dass nicht jeder sich so eine Kamera kaufen will oder kaufen kann. Dafür braucht es für den Profi die Möglichkeit den Kaufpreis wieder reinzuholen oder für den Amateur eine gewisse Passion um Bilder in der höchsten Qualität zu fotografieren oder eben beides. Jedenfalls, wenn wir Sachen wie das Gehäuse, den Bildsensor, den Stabilisator und die Möglichkeiten anschauen, kann ich sagen, dass es auf dem Markt viele teurere Kameras gibt, welche nicht das leisten, was die Fujifilm GFX100 erbringen kann.
Werde ich mir eine GFX100 kaufen?
Nein, das werde ich nach dem Test am Wochenende voraussichtlich nicht tun. Die Abmessungen des Bodys sind mir einfach zu gross. Das Gewicht ist mit persönlich zu hoch. Ich möchte auf meinen Bergtouren keine Kamera im Rucksack haben, welche mich behindert. Ach… aber die Qualität der Bilder hat mich echt angefixt! Ich hoffe ich kann wiederstehen…
Wenn Fujifilm aber in den nächsten Jahren mal auf die Idee kommen sollte eine weitere GFX mit dem gleichen Sensor und einem kleineren und leichteren Gehäuse zu bauen, bin ich sofort dabei. Bis dahin werde ich mich weiter mit der GFX50s durch die Landschaften der Welt schlagen und die Kundenaufträge in 50 Megapixel erfüllen.
Braucht es im Jahr 2018 noch Fotofilter?
Gute Fotofilter wie Polarisationsfilter, Graufilter oder Grauverlaufsfilter kosten viel Geld und brauchen Platz im Fotorucksack. Kann der Effekt eines solchen Filters nicht ganz einfach in Photoshop, Lightroom oder einem anderen Programm in der Nachbearbeitung gemacht werden?
Diese Frage wird mir häufig bei Fotokursen oder im Laden gestellt.
In den nächsten Zeilen möchte ich euch erklären wie ich das sehe, was für Filter ich selber benutze und wie ich mit diesen fotografiere.
Zu Zeiten der Analogenfotografie brauchte es diverse Filter um Effekte oder Farbkorrekturen zu erzeugen. Die handelsüblichen Filme waren auf Tageslicht (5500 Kelvin) ausgelegt. So brauchte es z.B einen Farbkorrekturfilter um korrekte Farben bei Kunstlicht aufzunehmen. Heute kann der Weissabgleich ganz einfach von Bild zu Bild auf der Kamera eingestellt werden. Dann gab es Unmengen an Effektfilter wie z.B Prismafilter, Softfilter und ähnliche Filter um einen gewissen Effekt auf das Bild zu bringen. Wer solche künstlichen Effekte mag, macht dies heute auf dem Computer mit ein paar einfachen Mausklicks.
Im Jahr 2018 braucht es aus meiner Sicht nur noch drei verschiedene Filter. In der Landschaftsfotografie wende ich persönlich noch den Cir-Polarisationsfilter, den Graufilter (Neutraldichtefilter) und den Grauverlaufsfilter an. Diese Filter brauche ich um das Bild so darzustellen, wie ich es von Auge sehe oder um einen gewissen Effekt ins Bild zu bringen. Es kommt häufig vor, dass ich diese Filter kombinieren muss um mein gewünschtes Bild aufnehmen zu können. Dafür verwende ich ein Einschubfiltersystem. In das Filtersystem lassen sich verschiedene Graufilter 100×100 mm oder Grauverlaufsfilter 100×150 mm einschieben. Der Polarisationsfilter kann nach Bedarf in den Grundadapter eingeschraubt werden.
Nun möchte ich euch erklären, warum es diese Filter auch in Zeiten von Photoshop braucht.
Der Polarisationsfilter:
Dieser Filter polarisiert Licht in einem Winkel von 90° zur Lichtquelle. Er kann zum Beispiel dafür verwendet werden um Spiegelungen aus Wasser, Glas oder lackierten Oberflächen herauszufiltern. Dies ist einer dieser Filter, dessen Effekt durch Nachbearbeitung nicht ersetzt werden kann. Wird ein Bild mit einer Spiegelung aufgenommen, kann auch das Bildbearbeitungsprogramm die Farbe des Wassers oder die Sachen hinter einer Reflexion nicht sichtbar machen.
In der Landschaftsfotografie nutze ich den Polfilter häufig auch um Farben zu verstärken. Sehr interessant kann der Filter auch beim Fotografieren in nasser Umgebung sein. In einem verregneten Wald lässt der Filter die Grüntöne durch das rausfiltern der Spiegelung auf den Blättern und Gräsern kräftiger wirken.
Der Polfilter muss vom Fotografen in die passende Richtung gedreht werden um den gewünschten Effekt auf dem Bild zu erhalten.
Der Graufilter:
Ein Graufilter schluckt Licht. Er ist farbneutral und kann in verschiedenen Stärken gekauft werden. Durch seine Eigenschaft verlängert der Graufilter die Verschlusszeit.
Es gibt viele Möglichkeiten diesen in der Fotografie oder Videografie einzusetzen.
Hier findet ihr unterschiedliche Anwendungen für den Graufilter:
1. Ich stelle mir vor, dass ich bei Tageslicht, in einer Stadt, auf einem Platz mit vielen Menschen stehe und eine Sehenswürdigkeit fotografieren will. Nun habe ich das Problem, dass die Touristen immer ins Bild laufen. Mit einer langen Verschlusszeit (je länger umso besser) kann ich die Menschen, welche sich bewegen aus dem Bild entfernen. Da sich die Leute bewegen, sind diese zu wenig lange auf dem Bild um dargestellt zu werden. Nun haben ich aber das Problem, dass ich z.B bei Blende 11 und ISO 100 am Abend immer noch auf eine Verschlusszeit von 1/15 Sek. kommen. Die Blende möchten ich wegen der Beugungsunschärfe nicht weiter schliessen. Was kann ich also machen, um die Verschlusszeit zu verlängern? Ich nutzen einen Graufilter! Wenn ich also jetzt einen Graufilter mit – 10 Blendenstufen verwende, kann ich 1 Minute lang belichten. So habe ich die Chance meine Sehenswürdigkeit ohne Personen aufzunehmen.
2. Ich stehe an einem Wasserfall und der Belichtungsmesser zeigt mir bei Blende 11 und ISO 100 eine Verschlusszeit von 1/30 Sek. an. Bei dieser Verschlusszeit wird der Wasserfall sehr unruhig und es sind viele Wasserspritzer zu sehen. Nun möchte ich aber einen schönen Flusseffekt ins Wasser bringen. Auch hier habe ich die Möglichkeit und nutze einen Graufilter. In dieser Situation entscheide ich mich für einen Graufilter welcher mir 6 Blendenstufen abdunkelt. Die Verschlusszeit ist jetzt 2 Sek. Es entsteht auf dem Bild ein schöner Flusseffekt. Mir persönlich ist bei der Fotografie eines Wasserfalls wichtig, dass dieser noch eine Struktur aufweist und nicht zu lange belichtet wird.
3. Ich stehe draussen und mache Portrait-Aufnahmen im Freien. Dafür nutze ich mein lichtstarkes Fujifilm 56mm 1.2. Ich möchte ein Bild mit sehr geringer Schärfentiefe aufnehmen. Mein Problem ist nun aber, dass ich wiederum zu viel Licht habe. Trotz einer Verschlusszeit von 1/8000 Sek. wird mein Bild überbelichtet. Die Blende möchte ich wegen der Schärfentiefe aber nicht schliessen. Ich schraube einen Graufilter mit 3 Blendenstufen ans Objektiv. Nun kann ich die Bilder ohne weiteres mit einer 1/1000 Sek. aufnehmen.
Es gäbe hier noch viele andere Anwendungen wo Graufilter für das Bild verwendet werden können.
Ein Graufilter kann ebenfalls nicht in der Nachbearbeitung simuliert werden.
Persönlich habe ich immer einen – 3 Blenden, – 6 Blenden und einen -10 Blendenfilter dabei.
Der Grauverlaufsfilter:
Dieser Filter ist von allen Filtern der entbehrlichste. Bei Landschaftsaufnahmen kann es gut mal vorkommen, dass der Himmel sehr hell ist und der Untergrund dunkler ist oder im Schatten liegt. Für das Menschlicheauge mit einem hohen Dynamikumfang ist dies kein Problem. Wir können eine wunderschöne Landschaft sehen. Fotografieren wir diese Situation aber mit einer Fotokamera, wird im Normalfall der Himmel korrekt dargestellt und der Untergrund ist komplett schwarz. Der Grauverlaufsfilter ist so aufgebaut, dass dieser oben abdunkelt und mit einem Soft-, Hard-, oder Reverseübergang ins neutrale übergeht. Wir gleichen also die hellen Stellen auf dem Bild den dunklen Schatten an und verringern die Dynamik im Bild. Ein guter Landschaftsfotograf weiss, dass es wichtig ist eine Kamera mit einem hohen Dynamikumfang zu kaufen. So hat er die Möglichkeit die dunklen Stellen auf dem Bild nachträglich in der Bildentwicklung besser aufzuhellen. Das Ziel eines Landschaftsfoto ist ja, dass die Landschaft so wiedergegeben wird, wie es der Fotograf vor Ort gesehen hat. Nehmen wir nun ein Bild auf, welches einen sehr hohen Unterschied zwischen dem korrekt belichteten Himmel und dem dunklen Untergrund zeigt, entsteht beim Aufhellen im Bildbearbeitungsprogramm ein Qualitätsverlust, welcher sich in Bildrauschen und Farbverlust zeigt. Je schlechter der Dynamikumfang der Kamera umso mehr ist dies sichtbar. Darum ist es bereits bei der Aufnahme Sinnvoll einen Grauverlaufsfilter zu verwende, welcher die Unterschiede zwischen hell und dunkel reduziert.
Ich kennen einige wirklich gute Fotografen, die wegen der immer besser werdenden Kameratechnik (Dynamikumfang) komplett auf Grauverlaufsfilter verzichten. Ich arbeite ja selber auch mit einer Kamera (Fujifilm GFX50s), welche einen unglaublichen Dynamikumfang bietet.
Trotzdem fotografiere ich immer noch häufig mit Grauverlaufsfiltern. Nach meiner Meinung ist es halt effektiv besser bereits mit korrekt belichteten Bildern in die Bildentwicklung zu gehen, als keinerlei Reserven mehr zu haben.
Wenn ich also in der Landschaft stehe und Zeit habe, dann arbeite ich genau. Ich stelle mein Stativ auf, suche mir meinen Bildausschnitt, messe das Licht und setze je nach Bedarf meine Grauverlaufsfilter ein.
Wenn ich aber eine tolle Lichtsituation sehe, und diese innert wenigen Minuten oder Sekunden vorbei sein kann, dann verzichte ich auf diese Filter und nehme den Moment mit den gegebenen Möglichkeiten der Kamera auf. Ich verzichte viel lieber auf die absolut korrekte Belichtung, als den perfekten Moment in der Natur zu verpassen.
Auch die Grauverlaufsfilter können auf dem Computer nicht komplett ersetzt werden.
Persönlich verwende ich bei den GND (Grauverlaufsfilter) nur noch zwei Filter. Den GND Soft 0.9 und den GND Soft 0.6. Bei speziellen Lichtsituationen kann ich diese beiden Filter immer noch übereinanderlegen und es entsteht ein GND Soft 1.8 Filter.
Es ist mir durchaus bewusst, dass jeder von euch die eigene Art hat zu fotografieren. In diesem Artikel möchte ich einfach zeigen, dass es auch im Jahr 2018 immer noch verschiedene optische Filter braucht um das gewünschte Resultat zu bekommen.
Folgende Filter nutze ich:
– Filterhalterung Nisi V5 Pro
– Nisi Graufilter 100×100 mm -3 Blenden
– Nisi Graufilter 100×100 mm – 6 Blenden
– Breaktrough Photography X4 100×100 mm -10 Blenden
– Breaktrough Photography X4 100×150 mm Soft GND – 3 Blenden
– Nisi 100×150 mm Soft GND – 2 Blenden
– Nisi Polfilter zur V5 Pro Filterhalterung
– Breaktrough Photography X4 CPL 82mm Polarisationsfilter
Über Inputs und Feedbacks zu diesem Blogbeitrag freue ich mich sehr!
Mit dem Wetter hatte ich im Januar wirklich kein Glück. Jedes Mal wenn es die Zeit erlaubt hätte, regnete es, oder es war so warm, dass der Schnee auch in höheren Lagen geschmolzen war. Nun habe ich es gegen Ende Januar doch noch geschafft und bin auf eine zweitägige Tour entlang der Schrattenfluh im Kanton Luzern losgezogen.
In den letzten Tagen hat es wirklich viel Schnee in dieser Region gegeben. Bereits unten auf der Landstrasse hatte es so viel Schnee, dass die Schneehügel an den Rändern höher waren als ich selber. Das Wetter war schön und ich hatte mir einiges an Zeit für den Aufstieg gegen den Schibengütsch reserviert. Im und am Rucksack hatte ich zum ersten Mal mein neues Polarmond-Schlafsystem. Darüber werde ich euch in einem späteren Blog-Beitrag gerne noch mehr erzählen. Der Rucksack war also relativ schwer. Die Schneedecke im unteren Teil der Route war wegen den hohen Temperaturen weich geworden und ich sank mit den Schneeschuhen immer wieder ein. Es brauchte wirklich viel Kraft, bis ich auf ca. 1700 M.ü.m war und der Schnee nicht mehr immer unter meinen Füssen einsank. Die letzten Meter bis zum Gipfel des auf 1850 M.ü.M liegenden Böli (so nennt sich mein Zwischenziel) waren dann zwar noch steil, aber schnell begangen. Während der Dämmerung konnte ich noch einige schöne Aufnahmen in Richtung Schibengütsch, Hohgant und Alpenkette machen. Mit der Schaufel habe ich mir eine flache und gut geschützte Stelle für mein Nachtlager freigeschaufelt. Da ich das Polarmond das erste Mal richtig im Schnee aufgestellt habe, brauchte ich einige Zeit um das Zelt sauber und sicher aufzubauen. Aber eigentlich ging es sehr einfach und schnell. Im Vorzelt habe ich mir eine kleine Mahlzeit gegönnt und bin dann in Licht des Mondes noch einige Bilder fotografieren gegangen. Als die Kälte dann langsam durch meine Kleidung gekommen ist, bin ich ins Zelt gegangen und war gespannt wie sich das schlafen im neuen Zelt anfühlen wird. Die Temperaturen draussen waren ca. -5°. Trotzdem hatte ich sofort flauschig warm. Der Wind wehte draussen mit ca. 70 km/h gegen das Zelt. Es war aber nicht sehr laut im Zelt. Die Nächte im Januar sind immer sehr lange. Daher habe ich mir vor dem Einschlafen noch eine Serie auf dem Handy angeschaut. Ich werde häufig gefragt, ob ich nicht Angst hätte so ganz alleine draussen im Zelt. Meine Antwort ist nein. So weit oben in Eis und Schnee bin ich mir eigentlich 100% sicher, dass kein anderer Mensch da ist. Die Gämsen, Schneehühner und anderen Tiere in der Schweiz machen mir sicher nichts.
Nach einer wirklich angenehmen Nacht im Zelt bin ich dann ca. 1h vor Sonnenaufgang aufgestanden. Zuerst war ich enttäuscht, dass es keine Wolken am Himmel hatte. Ich wollte nicht wählerisch sein und habe mich auf die vorhandenen Motive konzentriert. Besonders schön finde ich die weichen Pastellfarben kurz vor Sonnenaufgang in Kombination mit dem weissen Schnee.
Es war auch die erste Tour mit den neuen Grauverlaufsfiltern X4 von Brakthrough Phtography. Die Filter sind wirklich super! In Sachen Qualität und Softübergang sind diese zwar kaum anders als die Nisi, welche eine mega gut waren in der Qualität. Ein grosser Pluspunkt aus meiner Sicht ist aber das Material. Das gehärtete Schottglas ist so gefertigt, dass es viel weniger empfindlich ist auf Stürze und Schläge. Dies kommt meiner doch manchmal ungeschickten Art sehr entgegen und schont mein Filterbudget. 🙂
