Tag:Fotografie
Seit meiner Lehrzeit, bei der ich die ersten Schritte in Photoshop im Jahr 2003 lernte, habe ich kaum mehr mit einem Mac gearbeitet und mich völlig auf Windows konzentriert. Aus meiner Sicht war Windows immer die kostengünstigere Variante mit mehr individuellen Möglichkeiten im Vergleich zu MAC OS. Die Geräte von Apple werden beim Lesen in Foren und in Gesprächen mit anderen Fotografen häufig als überteuert abgetan. Ist das aber nun wirklich so?

Warum habe ich begonnen eine Alternative zu Windows zu suchen?
Bis jetzt habe ich immer alles auf meinem Windows-Laptop bearbeitet. Wenn ich Zuhause war, habe ich diesen um komfortabel Arbeiten zu können an meinem Bildbearbeitungsmonitor angeschlossen. Diese Lösung hat für mich bis anhin sehr gut funktioniert.
Wie ihr ja wisst, habe ich mich auf den Frühling dieses Jahres teilselbständig gemacht und arbeite zusätzlich noch bei der Yogaboutique als Video- und Fotograf. Dort wird komplett mit Mac gearbeitet. Da wir dort von verschiedenen Standorten aus arbeiten, nutzen wir verschiedene Cloud-Lösungen für Fotografie und Video. Manuel mein Chef bei der nutzt einen IMac 27» für solche Aufgaben. Und ich glaube es ist nicht einmal ein besonders Leistungsstarker. Beim Synchronisieren, beim Bearbeiten von Fotos in Lightroom und beim Schneiden von Videos im Premiere Pro war er einfach immer um einiges schneller als ich.
Abgesehen davon schneide ich auch immer häufiger Videoprojekte und erstelle Timelapse auf meinem Laptop und warte beim Rendern dieser Sequenzen immer gefühlt ewig.
Obschon ich mit meinem im 2019 gekauften Lenovo P1 mit i7 Prozessor, 32GB RAM, schneller SSD und einer Grafikkarte mit 4GB immer sehr zufrieden war, hatte ich damit auch ein paar mühsame Probleme. Irgendwie hatte das Notebook ab und an den Anfall, nach wenigen Sekunden ohne Netzgerät einfach abzuschalten und meldete der Akkus sei leer obschon dieser voll war. Es war manchmal reines Glück, wenn ich unterwegs ohne Strom arbeiten konnte oder nicht. Dann funktionierten für eine Zeit die USB-C Anschlüsse an der Seite wegen eines Treiberproblems nicht mehr. Ich konnte machen was ich wollte. Es war einfach nicht zu lösen. Plötzlich nach einem Windows-Update funktionierte es einfach wieder. Solche Sachen sind nicht cool!
Obschon ich einen Laptop habe, der für vieles noch gut funktionierte, wollte ich in ein leistungsstärkeres Gerät investieren, um Zeit beim Arbeiten zu sparen.
Eigentlich wollte ich einfach einen neuen Leistungsstärkeren Laptop mit Windows kaufen. Dann habe ich aber damit begonnen im Internet zu lesen und verschiedene Berichte zur Leistung von Prozessoren studiert. Ich konnte mich auch an Gespräche mit anderen Fotografen erinnern und an Blogbeiträge, welche erzählten, wie schnell doch die M1 Max und M1 Ultra Prozessoren im Vergleich zu den Intel Prozessoren seien. Auch in den Testberichte war es eigentlich immer so, dass egal ob M1 Max oder M1 Ultra die Leistung der Geräte immer deutlich besser war als mit einem leistungsstarken Intel-Prozessor in einem Mac oder Windowsrechner. In mir wuchsen immer mehr die Zweifel, ob es wirklich richtig ist noch Mal einen Windows PC oder Laptop zu kaufen. Ein Problem bei mir ist, dass ich einige wenige Programme nutze, welche nur auf Windows und nicht auf MAC OS laufen.
Der Mac Studio M1 Ultra
Schon bald hatte ich den kleinen Mac Studio auf dem Radar. Relativ schnell hatte ich auch ein schönes Modell in sehr gutem Zustand über tutti.ch gefunden. Als ich dann realisiert habe, dass der Mac Studio auch noch von einem Kunden von mir ausgeschrieben war, habe ich diesen umgehend zu einem fairen gekauft.
Es ist ein Mac Studio 2022 mit folgenden Details:
- Apple M1 Ultra mit 20 Kernen – 64 GB Grafikkarte
- 64 GB Ram
- 2 TB SSD Festplatte
Als Display nutze ich daran einen 27» Benq 4k Monitor mit 98% Adobe RGB Farbraumabdeckung.
Für unterwegs und für die speziellen Programme nutze ich nun einfach noch mein altes Notebook mit Windows weiter, welches dafür noch völlig ok ist.

So war der Wechsel von Windows auf Mac OS.
Vor dem Kauf hatte ich ein wenig Respekt vor MAC OS. Windows kenne ich sehr gut und konnte hier auch schwierige Probleme im System gemeinsam mit Dr. Google lösen. Ich war also gespannt, wie anspruchsvoll der Wechsel der Betriebssysteme sein wird.
Für mich war der Wechsel viel einfacher als angenommen. Das Inbetriebnehmen des Mac ist wirklich unglaublich einfach. Da ich bereits eine Apple-ID von meinem Smartphone hatte, konnte ich einfach das Passwort eingeben und die Grundeinstellungen des Mac waren schon bereit. Es ist heute auch kein Problem mehr mit Microsoft Programmen wie Word, Excel, Powerpoint u.s.w auf dem Mac OS zu arbeiten.
Auch die Installation der ganzen Adobe Software für die Bildbearbeitung und den Videoschnitt war schnell und einfach.
Ich kann sogar ohne weiteres meinen Adobe Lightroom Katalog Mal auf dem Mac nutzen und Mal auf dem Windows Notebook. Meine Bilder und mein Lightroomkatalog befinden sich auf einer schnellen externen SSD Platte. Hier ist für den Nutzer einfach wichtig, dass die externe Festplatte richtig formatiert sein muss. Wer auf Windows arbeitet hat seine Festplatte wahrscheinlich auf NTFS formatiert. Dieses Format kann auf Mac zwar gelesen aber nicht beschrieben werden. Dieses Problem kann aber ganz einfach umgangen werden, wenn die Platte auf ExFAT formatiert wird. Damit kann die Platte dann auf beiden Systemen beschreiben und gelesen werden. Mit ein wenig Lesen und Wissen, war der Mac eigentlich viel schneller bereit als ich mir das vorgestellt habe. Bis auf die Festplattenformatierung konnte ich wirklich nichts finden, was nicht irgendwie kompatibel gemacht werden konnte.
Was ist nun mein Eindruck vom Mac Studio mit M1 Ultra Prozessor?
Vorneweg…. der Leistungsschub ist einfach beeindruckend! Bilder bearbeiten, Videos schneiden und Timelapse erstellen macht sofort wieder viel mehr Freude. Oder, wenn ich es aus professioneller Sicht schildern soll, die Arbeitszeit und Wartezeiten werden so extrem verkürzt, dass verschiedene Produktionen einfach mit viel weniger Zeitaufwand erstellt werden können. Für mich als Fotofreak bedeutet dies viel mehr Spass an meinem Hobby und als professioneller Fotograf gesehen, spare ich viel Zeit beim Bearbeiten und somit auch Geld.
Als kleines Beispiel möchte ich hier das Berechnen der Visuellen-Vorschau bei einem Timelapse in der Software LR Timelapse erwähnen. Mit meinem alten Notebook brauchte ich für eine Timelapse-Sequenz mit 600 Bildern 25 Minuten. Mit dem neuen Mac Studio geht dies noch knappe 5 Minuten. Das ist ein riesiger Unterschied!
Ähnliche Ergebnisse kann ich beim Rendern von Videos in Premiere Pro oder beim Exportieren von Fotos aus Lightroom feststellen.
Ein weiterer sehr positiver Punkt ist die Kühlung/Lüfter des Mac Studio. Bei meinem alten Notebook oder auch beim PC meiner Frau, wird die Kühlung/Lüfter bei der kleinsten Beanspruchung sehr stark hochgedreht. Das Lüftergeräusch ist beim Arbeiten so laut, dass es einfach störend ist.
Beim Mac Studio hört man bei normalen Arbeiten kein Geräusch. Auch bei sehr anspruchsvollen Arbeiten wie rendern eines Videos ist der Lüfter kaum hörbar. Es ist einfach viel ruhiger und angenehmer im Büro.
Im Internet wurde beim Mac Studio bemängelt, dass er zu wenig Anschlussmöglichkeiten hat. Für mich persönlich sind mehr als genug vorhanden. An der Front des Gerätes befinden sich zwei USB-C Anschlüsse und ein Kartenslot für SD-Karten. Auf der Rückseite des Gerätes eine 3.5mm Klinkenbuchsee für Kopfhörer oder Lautsprecher, ein HDMI-Anschluss, 2x USB-A Anschlüsse für ältere Geräte, 4x USB-C/Thunderbolt zum Anschluss von schnellen Festplatten oder in meinem Fall auch dem 4K Monitor. Diese Anschlüsse reichen beim mir für vier Festplatten und ein CF-Express Kartenlesegerät an der Front. Somit habe ich auch hier viel mehr Anschlüsse als früher an meinem alten Notebook.

Schön finde ich auch das kompakte und schlichte Design des Mac Studio. Unscheinbar steht der kleine Muskelprotz auf meinem Tisch. Nicht sichtbar was für eine Power in ihm steckt. Alle Kabel gehen schön gegen hinten weg und so herrscht «meistens» Ordnung auf meinem Schreibtisch.
Bezahlt man beim Mac nun wirklich zu viel für die Leistung?
Nein, ich bin so gar nicht dieser Meinung. Klar, der Mac kostet Geld. Hätte ich mir den neuen Mac Studio mit dem M2 Ultra Prozessor gekauft, hätte ich wohl in dieser Konfiguartion gegen CHF 5000.00 auf den Tisch gelegt. Das Teil geht dann halt einfach ab wie eine Rakete. Ich habe das Gefühl, dass die Komponenten, welche Apple für diese Art Computer verwendet einfach hervorragen aufeinander abgestimmt sind. Alles funktioniert bei mir schnell und ohne Problem. Bei Windows hatte ich häufig das Problem, dass mein Computer beim Arbeiten durch den Tag immer wie langsamer wurde. Häufig musste ich dann das System neu starten, damit ein schnelles Arbeiten an Fotos und Videos wieder möglich war. Diesen Eindruck habe ich beim Mac Studio nicht. Es läuft einfach.
Beim Thema Treiber und Kompatibilität kommt aus meiner Sicht der nächste grosse Vorteil. Ich muss nicht immer irgendwelche Updates machen, mit der Angst das plötzlich die Grafikkarte zickt oder die seitlichen USB-Anschlüsse nicht mehr funktionieren. Ich kann einfach starten und arbeiten.
Das Thema Windowsupdates kennt sicherlich auch jeder von euch. Im dümmsten Augenblick macht der PC ein Update und man warten gefühlt ewig, bis der Rechner wieder bereit ist. Bei Mac OS gibt es zwar auch Updates, diese laufen aber zum grössten Teil bequem und einfach im Hintergrund ab. Ich hatte das Gefühl, dass sogar das grosse Update von MaC OS Ventura auf Sonoma schneller war als früher manches Windowsupdate.
Vieles ist beim Mac ist einfach angenehmer und hochwertiger gemacht als bei einem Windowsrechner. Die Lüftung ist leise, die Geräte sind kompakt und vor allem wirklich schön verarbeitet. Der Mac Studio mit M1 Ultra Prozessor hat mich einiges an Geld gekostet. Allerdings bin ich der Meinung, dass ich für einen auf dem Papier ähnlich starken Windows PC gleichviel Geld bezahlt hätte. Der Mac Studio gefällt mir als Arbeitsgerät unglaublich gut und ich finde, dass ich mit Windows viel Zeit verloren habe.
Dies ist meine persönliche Meinung. Ich bekomme für diesen Bericht kein Geld oder Gerät von Irgendwem.
Beim Fotoworkshop Dschungel, See und Schlösser am Lac Leman hatte meine Kursgruppe das grosse Glück und durfte eine starke Gewitterzelle, welche sich über dem Wallis gebildet hat und somit über dem Schloss Chillon vorbeizog fotografieren. Die entstandenen Bilder sehen einfach gewaltig aus! Schon bald ging die Diskussion los und viele fragten sich, wie solche Bilder entstehen. Wurde das Bild mit einem Trigger (Sensor auf Licht) aufgenommen? Oder wurde gar mit Photoshop nachgeholfen? Nein, diese Bilder sind wie folgt entstanden.

Natürlich könnte dieses Bild auch mit einem Trigger (Auslösung auf Lichtimpuls) entstanden sein. In diesem Fall wurde die Kamera aber manuell ausgelöst.
Damit Blitze richtig schön zur Geltung kommen, sollte es bereits relativ dunkel sein. Es wird hier mit einer längeren Verschlusszeit fotografiert. Dieses Bild wurde mit einer Verschlusszeit von 6 Sekunden aufgenommen. Wenn es noch zu hell ist, wir es leider nicht möglich sein die Verschlusszeit mit einem Graufilter zu verlängern. Der Blitz wird in diesem Fall viel zu wenig stark in der Belichtung abgebildet, weil eben die Umgebung noch zu hell ist.
Wie wird die Kamera für Blitz eingestellt?
Wichtig ist, dass die Kamera auf einem robusten Stativ steht. Die Blende würde ich auf ca. 7.1 einstellen. Dies ist eine Blende, die es mit einem Weitwinkelobjektiv zulässt, dass das Bild von vorne bis hinten scharf abzubilden wird. Die Iso-Empfindlichkeit würde ich am Anfang auf ca. ISO-100 einstellen. (Am besten wählt ihr den nativen ISO-Wert eurer Kamera). Mit fortgeschrittener Dämmerung könnt ihr diesen Wert je nach Verschlusszeit auch ein wenig erhöhen.
Die Verschlusszeit wird dann anhand des Belichtungsmessers (besser noch Histogramm) eingestellt.
In der Dämmerung sollte der Fokus der Kamera auf manuell eingestellt werden. Der Autofokus wird in der Dunkelheit plötzlich nicht mehr fokusieren können.
Wie wird nun der passende Augenblick für die Auslösung bestimmt.
Da wir nun Langzeitbelichtungen aufnehmen, wird jeder Blitz, welcher während der Verschlusszeit über den Himmel zuckt aufgezeichnet. Dieser Blitz ist viel heller als die Umgebung und so reicht es eben auch, dass der Blitz nur für einen Bruchteil einer Sekunde über den Himmel zuckt um diesen sichtbar zu machen.
Damit ihr keinen Augeblick verpasst, gibt es die Möglichkeit bei der Kamera die Intervallfunktion einzustellen. Mit dieser Funktion könnt ihr laufend belichten und verpasst damit keinen Blitz. Es werden einfach laufend Bilder aufgenommen. Sollte die Kamera keine soche Funktion haben, gibt es auch passende Fernauslöser.
Achtung! Gewitter sind gefährlich!
Damit ein Gewitter fotografiert werden kann, braucht es entweder viel Glück, oder einiges an Glück und eine gute Planung.
Es macht wenig Sinn für gute Bilder in der Mitte einer Gewitterfront zu stehen. Im Zentrum kann bei Regen, Wind und Blitzen nicht fotografiert werden. Die Blitze sind hier höchstens als starkes Leuchten sichtbar.
Ideal ist es eine Gewitterzelle von weitem zu fotografieren. Mit einer guten Wetter-App kann heute eine Gewitterzelle vorausgeahnt werden. Besser ist natürlich noch, wenn man das Wetter der Region kennt und je nach Wettersituation weiss, wo die Gewitter entstehen. Blitze sind gefährlich! Persönlich halte ich mir bei Gewittern immer einen sicheren Ruckzugsort offen.
Die Gletscherhöhlen faszinieren mich schon lange sehr. Auch dieses Jahr wollte ich mir mindestens einen Besuch in die Tiefen des Gletschers gönnen. Dabei hatte ich auch gleich die Möglichkeit das neue Fujifilm GF 20-35mm F4 Weitwinkel-Zoom zu testen.
Wie üblich beginnt eine Tour nicht erst am Datum an dem man loszieht. Bereits Wochen vor der Gletschertour habe ich mir zusammen mit Urs Schüpbach meinem Begleiter auf dieser Wanderung Gedanken über die Route und den Zustand des Fotomotivs gemacht. Diese Gletscherhöhle haben wir bereits letztes Jahr besucht und wir waren damals begeistert von der riesigen Grösse dieses Eispalastes. So schnell wie die Gletscher im Moment in den Sommern dahinschmelzen, bestand aber die Möglichkeit, dass diese oder Teile davon bereits eingestürzt sind. Ein kurzer Anruf bei einem befreundeten Fotografen hat uns da aber sehr geholfen und wir wussten mehr. Nun ging es an die Planung der Route zum Gletscher.
Letztes Jahr haben wir so gut wie möglich die Bergbahn genutzt und sind dann über eine Hochebene mit den Schneeschuhen zum Gletscher gelaufen. Dies war im hohen Schnee nicht sehr angenehm und trotz Schneeschuhen sind wir häufig eingesunken. Nun hatte Urs die geniale Idee zwei einfache Transportschlitten zu basteln. Einfach der Hammer! Den schweren Rucksack konnten wir nun sehr bequem auf dem Schlitten transportieren. Auf Abhängen konnten wir uns auf den Schlitten setzen und den Abhang hinunterrutschen. Dies sparte nicht nur Unmengen an Kraft, sondern machte ganz ehrlich auch einfach sau viel Spass!
Auf dem Gletscher angekommen, suchten wir uns einen Platz für unser nächtliches Biwak und machten uns so gleich auf in die Höhlen. Die Höhlen waren nun grösser als im letzten Jahr. Es waren richtig Tunnel, in welchen man auch ohne weiteres mit dem Lastwagen durchfahren könnte. Wie immer verliert sich die Zeit beim Fotografieren und ich suchte Strukturen im Eis und machte viele verschiedene Fotos der Eishöhle.










Das Fujifilm GF 20-35mm F4 R WR
Hier kommt nun auch das Fujifilm GF 20-35mm F4 zum Einsatz, welches ich Freundlicherweise zum testen von Fujifilm Schweiz bekommen habe. Wie ihr ja alle wisst, bin ich ein riesengrosser Fan des Fujifilm GF 23mm F4, das ich schon seit vielen Jahren auf der GFX nutzte. Ein tolles und sehr scharfes Objektiv bis an die Ecken. Obschon mit Martin Mägli (ganz ehrlich, der weis um was es bei einem Objektiv geht) mit schon im Vorfeld geschrieben hat das die Linse super ist, hatte ich immer noch ein wenig Zweifel ob ein Zoom Objektiv wirklich so gut oder ähnlich gut sein kann wie eine Festbrennweite.
Vielleicht waren bei mit im Kopf immer noch die fürchterlich schwammigen Ecken des Tamon 15-30mm in Erinnerung, welches ich zu Nikonzeiten auf der Nikon D810 genutzt habe. Es lässt sich nicht weg diskutieren, das Zoom Objektiv mit einer Brennweite von 20-35mm (KB 16-28mm) ist einfach viel flexibler. Ob dies nun besser oder schlechter für die Bildgestaltung ist, darüber lässt sich dann natürlich wieder diskutieren. Aber in der Gletscherhöhle war der zusätzliche Winkel natürlich sehr willkommen.
Qualitativ gibt es daran auch nichts zu meckern. Über das ganze Bild bis an die Ränder zeigt dieses Objektiv eine tolle Bildschärfe. Auch bei 20mm Brennweiten ist die Randschärfe bei den üblichen Landschaftsfotografie-Blenden immer noch sehr gut. Aber am besten schaut ihr euch die Bilder einfach selber an.




Für mich persönlich wird das Objektiv der logische Ersatz des GF23mm F4 sein. Es ist einfach flexibler einsetzbar. Im weiteren bin ich in der letzten zeit sehr häufig bei der GFX mit nur einem Objektiv unterwegs und habe dann im Rucksack für die grösseren Brennweiten noch eine Fujifilm X-Kamera im Rucksack. Für meine Landschaftsfotografie bedeutet das GF 20-35mm ein grosser Gewinn in meiner Fotoausrüstung. Das Objektiv ist auch in etwa gleich schwer und gleich gross wie das 23mm. Das neue GF 20-35mm F4 wiegt 725g und das GF 23mm F4 wiegt mit 845g sogar ein wenig mehr.
Lichtkunstfotografie auf dem Gletscher
Ein solcher Tag in den Gletscherhöhlen geht so schnell vorbei! Das Licht ging langsam weg und es wurde zu dunkel um noch brauchbare Bilder aufzunehmen. Urs und mich hat im Moment das Lichtkunst-Fotografie-Fieber wieder so richtig gepackt und wir haben noch ein paar Lichter mit zum Gletscher genommen. Lichtkunstfotografie und die Natur können zusammen auch so richtig toll wirken.


Hungrig und nach einem langen Tag empfinde ich sogar die warmen Fertignudeln aus dem Kocher ein wahres Festessen. Und nach dem feinen Kaffee (Danke Urs), ging es noch ein letztes Mal zum Gletscher hoch, um eine Kamera für einen Zeitraffer aufzustellen. Als die Kamera gemütlich alle paar Sekunden seine Bilder machte, stieg ich ins warme Schlafsystem. Dort drinnen schlief ich trotz tiefen Aussentemperaturen, relativ gut.
Das erste Morgenlicht nutzen wir noch in den Eishöhlen. Die Lichtsituation war eine andere, dies lies noch Mal einige Bilder zu, welche am Vorabend wegen der Lichtsituation nicht möglich war.
Den Rückweg zur Bergbahn legten wir wegen der neuen Transportschlitten in Rekordzeit zurück. Ganz ehrlich es war sogar spassig. Viele Höhenmeter herunter zu unserem Ziel sassen wir auf den Schlitten und fuhren den Spuren der Tourenskifahrer entlang.
Ich freue mich bereits jetzt wieder auf den nächsten Besuch in einer Gletscherhöhle. Für mich einfach faszinierend.
Was ist Effektfotografie
Es ist eine lange Zeit her, als ich mit der Idee ins Fotostudio ging und nach einem interessanten Fotokurs für die kalte und graue Jahreszeit gesucht habe. Meine Idee war es tolle Fotomotive zu finden, welche meine Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer mit einfache Sachen und mit der bestehenden Fotoausrüstung auch einfach Zuhause nachfotografieren können. Das experimentieren mit verschiedenen kleinen Sachen wie z.B dem Streichholz, Wunderkerzen, Glühbirnen oder dem Aquarium machte mir von Anfang an sehr grossen Spass. Es ging soweit, dass ich nach dem Arbeiten in das Fotostudio gegangen bin und meine Motive immer und immer wieder verändert haben, bis mich meine Frau Stunden später angerufen hat und gefragt hat wo ich bleibe. Vor mehr als 10 Jahren habe ich dann den ersten einfachen Effektfotoworkshop im Fotostudio in Herzogenbuchsee durchgeführt. Über die Jahre ist dieser kreative Fotoworkshop in meinem Programm geblieben und wird auch heute noch gerne von Fotointeressierten aus der ganzen Schweiz gebucht. Letztes Jahr an der Photo22 war ich sehr überrascht, wie viele sich in meinem Seminar für dieses Thema interessiert haben.










In der Zwischenzeit habe ich die Effektofotografie für mich weiterentwickelt und biete auch eine Highspeed Version an. Hier machen wir Effekt sichtbar, welche in einem kurzen Augeblick passieren und kaum sichtbar für das Auge sind. Dies ist aber ein anderes Mal das Thema.
Im Effektfotografie Workshop geht es darum aus einfachen kleinen Motiven eindrucksvolle Fotografien aufzunehmen. Nach 17 Jahren bei Kropf Multimedia in Herzogenbuchsee werde ich mich nun selbständig machen und diesen Fotoworkshop an verschiedenen Daten im Fotostudio in Zofingen durchführen. Hierzu habe ich einiges cooles Fotozubehör angeschafft, welches das Arbeiten für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch angenehmer als vorhin macht. Wir werden vier verschiedene Motive fotografieren, die durchleuchtete Chili (oder auch andere Früchte), das brennende Streichholt, die eintauchenden Eiswürfel und zum Finale brennen wir dir Glühbirne ab.
Gerne werde ich Dir vor Ort im Detail zeigen, wie diese einfachen Fotomotive aufgebaut werden und welches Fotozubehör dafür Sinn macht. Nebenbei kannst du auch einiges über das Blitzgerät und die Lichtführung damit lernen. Damit du diese Motive auch Zuhause nachfotografieren kannst, sende ich nach dem Kurs allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Effektfotoworkshops ein detailliertes PDF mit allen wichtigen Informationen zu.
Es würde mich freuen dich in einem der kreativen Effektfotoworkshops begrüssen zu dürfen.
Am 1. März werde ich Kropf Multimedia nach 17 Jahren verlassen und werde mich mit der Fotografie, Fotokursen und Fotoworkshops selbständig machen.
Dieser Entscheid ist über das letzte Jahr gereift und nun freue ich mich sehr auf die kommenden Herausforderungen. Ich möchte mich bei allen Kundinnen und Kunden von Kropf Multimedia herzlich für die jahrelange Unterstützung und das viele Fotozubehör bedanken, welches ihr bei uns gekauft habt. Kropf Multimedia wird kompetent weitergeführt und wird auch zukünftig eine Anlaufstelle für hochwertiges Fotozubehör, Fernoptik und Astro-Zubehör sein.
Alle Fotokurse und Fotoworkshops, welche bei fotoexpert.ch bereits gebucht worden sind, werden ab 1. März von Patrik Oberlin Fotografie durchgeführt. Zahlungen, welche für diese Kurse bereits geleistet wurden, werden natürlich angerechnet. (Mit einigen von euch hatte deswegen bereits direkten Kontakt). Auch Gutscheine für Fotokurse können eingelöst werden.
Meine neue Fotokursseite ist bereits online. Es werden laufend bestehende und neue Fotokurse und Fotoworkshops aufgeschaltet.
Es wird für mich ein neuer Lebensabschnitt mit vielen Herausforderungen sein. Ich würde mich sehr freuen, dich an einem meiner Fotokurse, Fotoworkshops, Privatkurse oder Fototouren begrüssen zu dürfen. Ich freue mich riesig über eure Unterstützung.
P.S
Falls Du bei mir in der Vergangenheit schon Mal einen Fotokurs oder Fotoworkshop besucht hast, wäre es mir eine riesige Hilfe, wenn Du mir auf google eine positive Bewertung für meine neue Firma hinterlassen würdest!
Dies kannst Du unter dem folgenden Link tun…
https://g.page/r/CfyYCHhQqdusEBM/review
Neben meiner Fujifilm GFX habe ich in Namibia auch die neue schnelle X-H2s von Fujifilm für Wildlife-Aufnahmen mitgenommen. Damit ich die leichtere Kamera auch für sonstige Aufnahmen nutzen konnte, wollte ich noch ein Standard-Zoom mitnehmen. Seit Beginn meiner Fujifilm-Zeit nutze ich das XF 16-55mm 2.8 für solche Sachen und es leistet mir bis jetzt auch sehr gute Dienste. Diese Linse ist aber relativ schwer (650g) und auch gross gebaut. Seit kurzem gibt es von Tamron nun auch einige Objektive für das X-System von Fujifilm. Ich habe also kurz zum Hörer gegriffen und bei Tamron Schweiz nachgefragt ob ich für die Reise nicht das neue 17-70mm 2.8 Di III A VC RXD testen könnte. Dies wurde umgehend eingefädelt und beim Abflug war das Objektiv im Fotorucksack.
Mit 530g und eine Filtergewinde von nur 67mm ist das Objektiv leichter und schlanker gebaut. Die Materialien machen für mich nicht den genau gleich robusten Eindruck wie beim Fujifilm Objektiv, dafür ist dieses doch um einiges moderner gebaut.

In meinem Testbericht soll es nun nicht darum gehen, dass ich ein Motiv bei jeder Brennweite und mit verschiedenen Blenden fotografiere und dir dann sage wie scharf jede Ecke des Bildes ist, sondern ich möchte Dir mit verschiedenen Aufnahmen der Reise zeigen für welche Bilder sich das Objektiv nutzen lässt.
Abgesehen von den beiden Teleobjektiven, mit denen ich viele Tiere fotografiert habe, war das Tamron 17-70mm 2.8 das Objektiv mit welchem ich die meisten Bilder aufgenommen habe. Es ist ein Objektiv, welches Lichtstark ist, aber dennoch so kompakt, damit es immer dabei sein kann. Im Auto hatte ich das Objektiv häufig auf den Beinen, damit ich sofort losfotografieren konnte.

Die Brennweite von 17-70mm (25.5-105mm Kleinbild) bietet viel Freiheiten. Für Landschaften ist der Weitwinkel genügend und ich konnte damit auch einige tolle Landschaftsbilder aufnehmen. Mit dem Zoom konnten damit aber auch engere Bildausschnitte fotografiert werden. Besonders geschätzt habe ich dabei auch den Bildstabilisator, welcher mir in Zusammenarbeit mit der X-H2s bei schwierigen Lichtsituationen längere Verschlusszeiten ohne Stativ ermöglicht hat.
Mit einem guten Polarisationsfilter wie dem neuen True Color von Nisi lassen sich die Farben und Kontraste der Wüste noch besser zur Geltung bringen.
Da das Tamron immer dabei ist, eignet sich das Objektiv eben auch ideal als Reiseobjektiv oder «Familienobjektiv». Der Autofokus arbeitet mit der Kamera gut zusammen und unterstützt auch die neuen Möglichkeiten der Augen- und Motiverkennung sehr gut. Es lassen sich damit also ohne weiteres auch Action-Aufnahmen machen.
Meine Frau Fabienne arbeitet bei der Yoga Boutique und hat sich für die Reise vorgenommen ein paar Bilder und Videos von Kleidern in der wunderbaren Landschaft von Namibia aufzunehmen. Mit der grossen Lichtstärke von 2.8 lassen sich solche Portraitbilder schön vor dem Hintergrund freistellen. Auch wenn die Blende nicht komplett geöffnet wird zeigt das Objektiv einen ansprechenden Unschärfebereich.
Mein Fazit zum Tamron 17-70mm 2.8 Objektiv ist durchaus positiv. Zuerst musste ich mich ein wenig an den fehlenden Blendenring gewöhnen, nach kurzer Zeit habe ich diesen besonders mit der Fujifilm X-H2s nicht mehr vermisst. Das Objektiv ist auf dem neusten Stand der Technik und ist aus meiner Sicht eine wirklich gute Alternative zum doch in die Jahre gekommenen XF 16-55 mm 2.8 von Fujifilm. Soweit ich es beurteilen kann, ist das Objektiv robust gebaut (Es hat jedenfalls die Wüste von Namibia überlebt). Die optische Qualität ist gut und ich konnte keine grossen Schwächen am Objektiv feststellen. Tamron hat mit dem 17-70mm ein interessantes Objektiv auf den Markt gebracht, welches sich in einem hervorragenden Preisleistungsverhältnis präsentiert und sehr flexibel einsetzbar ist.
In der Wildtierfotografie geht es mir darum, einen speziellen Augenblick festhalten zu können. Hier darf ich als Fotograf keine Fehler machen, sonst ist die Gelegenheit für ein einzigartiges Bild vorbei. Von meiner Fotoausrüstung erwarte ich, dass diese mich dabei bestmöglich unterstützt. Nach vielen Jahren mit Spiegelreflexkameras habe ich vor einigen Jahren auf Fujifilm X System gewechselt. Die ersten Fotografien entstanden mit der X-T3 und dem XF 100-400mm 4.5-5.6 LM OIS WR. Später habe ich dann das Fujifilm XF 200mm F2 mit dem mitgelieferten 1.4x Telekonverter gekauft, welches nicht mehr aus meiner Fotoausrüstung wegzudenken ist. Rechne ich den Telekonverter x1.4 und den Cropfaktor hinzu, komme ich bei diesem Objektiv auf eine Brennweite von ca. 420mm (KB) mit einer Blendenöffnung von 1:2.8. Dieses Objektiv bietet dem Fotografen eine unglaubliche Bildschärfe und mit der grossen Blendenöffnung auch die Möglichkeit Tiere vor dem Hintergrund schön freizustellen. Für die meisten grösseren Tiere ist dieses Objektiv hervorragen. Was mir in der Palette von Fujifilm gefehlt hat ist ein Objektiv mit grösserer Brennweite.
Nun hatte ich im Juli die Möglichkeit die neue X-H2s und das XF 150-600mm 5.6 – 8 LM OIS WR von Fujifilm für ein wenig mehr als eine Woche zu testen. Für mich persönlich zu wenig Zeit, dass ich darüber einen sinnvollen Erfahrungsbericht schreiben konnte. Nun habe ich aber mein eigenes XF 150-600mm Objektiv erhalten und konnte damit einige Eindrücke Sammeln.

Mir gingen vor den Test folgende Fragen durch den Kopf:
- Besitzt die X-H2s wirklich einen deutlich schnelleren Autofokus als meine X-T4
- Wie gut ist die Motiverkennung der Kamera?
- Liegt mir die Kamera gut in der Hand und wie ist das Handling?
- Bleibt die Qualität des XF 150-600mm auch bei grossen Brennweiten gut und ist das neue Tele besser als das XF 100-400mm 4.5-5.6 LM OIS WR mit oder ohne Konverter?
- Wie gut kann ich mit der beschränkten Lichtstärke von 5.6-8 meine Wildtiere fotografieren?
Diese Fragen möchte ich euch nun beantworten.
Besitzt die X-H2s wirklich einen deutlich schnelleren Autofokus als meine X-T4?
Diese Frage war mir sehr wichtig. Die Geschwindigkeit des Autofokus ist bei spontanen Motiven in der Natur häufig entscheidend. Mit dem Autofokus der X-T4 war ich eigentlich immer sehr zufrieden und bin auch heute noch der Meinung, dass dieser für viele Arten der Fotografie immer noch sehr schnell und zuverlässig ist. Mir ist im letzten Jahr aber auch nicht entgangen, dass die Konkurrenz von Fujiflm neue Kameras mit schnellerem Autofokus auf den Markt gebracht hat. Der neue BSI- Stacked APS-C Sensor ermöglicht eine deutlich schnellere AF-Berechnung. Dies merkt man auch in der Praxis sofort. Es ist ein richtiger Boost. Besonders fällt mir dies auf, wenn ich Vögel im Flug fotografiere. Häufig wird hier die ganze Range des Fokus genutzt. Dies habe ich an fliegenden Schwalben ausprobiert, welche mit offenem Schnabel über einen Tümpel geflogen sind. Wer dieses Schauspiel schon mal beobachtet hat, weiss wie schnell und unberechenbar diese kleinen Vögel fliegen. Die X-H2s hat doch einige Anflüge mit Serienbild scharf aufzeichnen können. Es sind zwar lichttechnisch nicht die tollsten Bilder, zeigen aber was der Autofokus kann. Mit der X-T4 wären solche Bilder nur mit viel vorausschauen und Glück möglich gewesen. Mit dem ES (Elektronischer Verschluss) Lassen sich für solche Situationen bis zu 40 Bilder pro Sekunde aufnehmen.

Wie gut ist die Motiverkennung der Kamera?
Wie habe ich diese Motiverkennung herbeigesehnt! Endlich kann ich mich beim Fotografieren von Tieren auf den Bildaufbau konzentrieren und muss nicht immer noch zusätzlich schauen, dass der Fokus auf dem Auge des Tieres ist. Ich habe die Motiverkennung der X-H2s für Säugetiere und für Vögel ausprobiert. Motive werden nun so erkennt, dass als prioritär die Silhouette eingerahmt und fokusiert wird. Wird dann für die Kamera ein Auge sichtbar, geht der Fokus auf das Auge des Tieres. Bei Säugetieren funktioniert das sehr zuverlässig. Auch bei schwachem Licht ist der Fokus genau dort wo man ihn gerne haben möchte. Wie auch schon bei früheren Kameras ohne Motiverkennung, kann der Fokusbereich auch bei eingeschalteter Motiverkennung verkleinert oder vergrössert werden. Dies hilft, wenn man sich auf einen gewissen Bereich im Bild konzentrieren möchte. Auch bei Vögeln funktioniert das ganze gut. Das Auge wird meistens sofort erkennt. Einen Vogel im Flug zu fotografieren verlangt vom Autofokus aber einiges mehr als bei statischen oder beweglichen Säugetieren. Vögel im Flug werden zuverlässig erkennt. Problematisch wird die Motiverkennung eigentlich nur, wenn ein Vogel vom blauen Himmel schnell vor einen unruhigen Hintergrund mit Bergen und Tannen taucht.
Andere Motive wie Autos und Flugzeuge konnte ich nicht testen.
Die Motiverkennung ist neben den verschieden gross einstellbaren AF-Messfeldern jedenfalls ein grosser Mehrwert.

Liegt mir die Kamera gut in der Hand und wie ist das Handling?
Ich gebe zu, die Rädchen an der X-T4 habe ich schon sehr geliebt. Alles schnell und einfach einstellen ohne eine Taste oder ein Menü zu nutzen. Nun hat mir Fujifilm diese Rädchen auf den ersten Blick weggenommen. Dieses Konzept mit dem Haupteinstellrad P,A,S,M kenne ich aber bereits seit meinem Wechsel im letzten Jahr von der GFX50s zur GFX100s wenn ich Landschaften fotografiere.
Ich brauchte einen Augenblick, bis ich mich an das fehlende Rad für die Belichtungskorrektur oder den fehlenden Schalter für die verschiedenen Fokus-Modi gewöhnt hatte. Solche Änderungen zu lernen sind immer etwas unbequem. Wenn ich es mir dann im Beispiel mit diesen Funktionen noch Mal genau überlege, so muss ich sagen, dass Fujifilm hier eigentlich genau richtig entschieden hat. Im Fall der Belichtungskorrektur kann ich nun einfach das hintere Einstellrad drehen. Eigentlich hat sich kaum was geändert. Im Fall der Taste für die verschiedenen Fokus-Modi, bringt es den Vorteil, dass ich diese Taste bei Bedarf auch mit einer anderen Funktion belegen kann, was mit dem Schalter nicht möglich war. Bei der X-H2s ist es möglich sehr viele Tasten und Funktionen individuell nach seinem Schaffen zu belegen. Dies mag ich am neuen Konzept sehr. Wie auch schon an der GFX100s findet man neu auch an der X-H2s das Hilfsdisplay mit den wichtigsten Informationen und den neuen grossen Joystick für ein angenehmes Auswählen oder Umschalten der Fokusfelder.
Während meiner Testzeit hatte ich an der Kamera den Batteriegriff VG-XH montiert. Gerade mit schweren Teleobjektiven wird die Balance damit besser und es ist angenehmer damit zu Arbeiten. Nebenbei hat der Batteriegriff auch den Vorteil zwei weitere NP-W235 Akkus neben dem in der Kamera eingesetzten Akku einzusetzen. Am Abend kann ich die Kamera mit dem Griff einfach über USB aufladen und alle drei Akkus sind am Morgen wieder aufgeladen.
Bleibt die Qualität des XF 150-600 mm auch bei grossen Brennweiten gut und ist das neue Tele besser als das XF 100-400mm 4.5-5.6 LM OIS WR mit oder ohne Telekonverter?
Auf Reisen hatte ich schon vor langer Zeit solche Superzooms im Einsatz. Im Wissen, dass die meisten dieser Objektive bei den grossen Brennweiten häufig an Schärfe und Kontrast verlieren (dies gilt auch beim XF 100-400mm), war ich beim Test des Objektivs sehr gespannt. Damit das Objektiv neben der grösseren Brennweite auch wirklich einen Mehrwert in meiner Fototasche bietet, muss es optisch besser sein als mein XF 100-400mm 4.5-5.6 LM OIS WR. Bereits bei den Aufnahmen in den Bergen bei den Wildtieren hatte ich den Eindruck, dass die Bildschärfe des XF 150-600mm doch um einiges besser ist.
Ich wollte es aber noch genau wissen.
Für diesen Vergleich habe ich die Kamera auf ein Stativ gesetzt und den Bildstabilisator ausgeschaltet. Die Bilder sind im weiteren weder vor- oder nachgeschärft.
In Lightroom habe ich die Bilder mit ähnlicher Brennweite und Blende dann verglichen.
Bei diesen Bilder sehen wir die Bildqualität bei 400mm Brennweite


Bereits in der Bildmitte, aber vor allem am Rand des Objektivs wird bereits bei 400mm Brennweite sichtbar, dass das neue XF 150-600mm deutlich mehr Bildschärfe und Kontrast bietet.
Ich habe bewusst darauf verzichtet, noch andere Blenden zu vergleichen. Für Tieraufnahmen will ich die Blende nicht noch mehr als Blende 8 schliessen müssen.
Nun wollte ich aber auch noch wissen, wie der Qualitätsunterschied aussieht, wenn die Brennweite vergrössert wird. Dafür habe ich beim XF 100-400mm den 1.4x Telekonverter genutzt und die Brennweite auf 560mm verlängert. Beim XF 150-600mm habe ich ebenfalls die Brennweite auf ca. 560mm eingestellt.


Hier ist der Qualitätsunterschied extrem sichtbar. Während das XF 150-600mm immer noch eine gute Randschärfe zeigt, wird das XF 100-400mm weich und schwammig. Für mich ist daher klar. Das XF 150-600 mm 5.6-8 LM OIS WR hat das alte XF 100-400mm in meiner Fotoausrüstung ersetzt. Trotz seiner doch relativ langen Baugrösse ist es schon rein von der optischen Qualität ein logischer Ersatz für das in die Jahre gekommene XF 100-400mm 4.5 – 5.6 LM OIS WR.
Wie gut kann ich mit der beschränkten Lichtstärke von 5.6-8 meine Wildtiere fotografieren?
Häufig fotografiere ich Wildtiere am Morgen oder am Abend in der Dämmerung. Hier werde ich beim XF200mm F2 natürlich verwöhnt. Auch mit dem 1.4x Konverter komme ich hier immer noch auf eine komfortable Lichtstärke von 2.8. Besonders bei Tieren, welche sich bewegen braucht es eine schnelle Verschlusszeit. Damit die ISO-Zahl nicht sehr hoch eingestellt werden muss und Bildrauschen entsteht, ist eine grosse Blendenöffnung von Vorteil. Wie stark das Bildrauschen wird, kommt natürlich auch auf die Kamera an. Bereits die X-T4 war aus meiner Sicht eine gute Kamera und konnte in schwierigen Lichtsituationen mit guter Qualität bis 3200 ISO genutzt werden. Die X-H2s spielt hier in einer ähnlichen Liga. . Mit dem XF 150-600mm werde ich in der Dämmerung kaum fotografieren gehen. Bei Verschlusszeiten von 1/250s ist man bei diesen schwierigen Lichtsituationen häufig bei ISO 12800. Diese hohe ISO-Zahl deckt sich nicht mit meinen Qualitätsansprüchen. Sobald aber das erste Sonnenlicht da ist, kann mit der flexiblen Brennweite des Objektivs super fotografiert werden. Ich sehe das XF 150-600mm für mich als ideale Ergänzung zum XF 200mm und werde dieses vor allem für Vögel und Tiere mit grosser Fluchtdistanz einsetzen.
Mit einer Naheinstellgrenze von 2,4 Meter kann das Objektiv auch gut tief am Boden für kleinere Tiere eingesetzt werden. Mein Testmotiv war hier ein kleiner Hamster, welcher mit dem grossen Zoombereich sehr gut zu fotografieren war.

Mein Fazit
Sowohl die X-H2s wie auch das XF 150-600mm 5.6-8 LM OIS WR sind bereits Bestandteil meiner Fotoausrüstung. Bei der Kamera sind es vor allem der schnellere Fokus, die Motiverkennung und auch der schnellere Prozessor, welcher auch schnelle Verschlusszeiten mit dem elektronischen Verschluss ohne Rolling Shutter Effekt zulassen. Die Kamera ist ein kleines Kraftpaket, welches mir gut in der Hand liegt. Für schnelle Bildserien oder auch Video in hoher Auflösung ist sicherlich auch die neue CFExpress-Speicherkarte eine gute Wahl. In der noch kurzen Zeit in der ich die Kamera nutze konnte ich sicherlich noch nicht alles testen. Gespannt bin ich persönlich auch auf die Performance im Bereich Video. Bald fliege ich ja nach Namibia, dann werde ich das ein oder andere ausprobieren können.
Beim XF 150-600mm 5.6-8 LM OIS WR bin ich sehr positiv überrascht von der Bildqualität. Es ist um einiges besser als das XF 100-400mm 4.5 – 5.6 LM OIS WR und bietet erst noch eine grössere Brennweite. Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass das Objektiv kompakter gebaut werden könnte. Der Vorteil des Innenzooms gegenüber einem Zoom-Objektiv, welches ein- und ausfährt ist aber sicherlich der bessere Staub- und Wetterschutz. Das Gehäuse macht einen sehr robusten und wertigen Eindruck. Ich bin mir sicher, dass ich mit diesem Objektiv in den nächsten Jahren einige tolle Wildtierbilder aufnehmen werde.
Das erste Mal nach Corona bin ich diesen März wieder in einen Flieger gestiegen. Das Ziel waren die Vesterålen im hohen Norden von Norwegen. Diese Inselgruppe liegt oberhalb des Polarkreises und liegt etwas nordöstlich der Lofoten. Ich habe diese Reise lange herangesehnt, um mich endlich wieder ein paar Tage ganz auf die Fotografie und Videografie konzentrieren zu können. Dem entsprechend hatte ich grosse Erwartungen und viele Kilo Fotozubehör im Gepäck.
Gemeinsam mit Urs Schüpach bin ich dann in Zürich in den Flieger Richtung Oslo und dann anschliessend nach Harstad/Narvik geflogen.
Unsere Basis für die 10 Tage haben wir in Sigerfjord in der Nähe von Sortland dem grössten Ort der Vesterålen in einem schönen Haus aufgeschlagen. Von hier aus waren die verschiedenen Inseln relativ schnell mit unserem 4×4 Mietauto erreichbar.

Wie am Anfang schon erwähnt, hatte ich grosse Erwartungen (zu grosse) an die Reise. Im Kopf habe ich mir viele Sachen vorgenommen. Tolle Bilder, mega Drohnenpanoramas, fantastische Nordlicht-Timelapse, Blogs, Produktevideos und… und… und… Und wie immer war dies ein Fehler. Der Wetterbericht hatte schon vor unserer Reise angekündigt, dass es wohl eher wechselhaft werden würde und es in den Nächten nicht ohne weiteres möglich sein wird Nordlichter zu fotografieren und geschweige denn Timelapse davon zu machen. Ich brauchte also einen Moment damit ich die Erwartungen hinter mir lassen konnte und mich auf das hier und jetzt mit wechselhaftem Wetter auf den Vesterålen einstellen konnte.

Zum Glück hatte ich wie schon bei einigen Reisen Urs Schüpbach dabei, mit ihm zusammen ist es dann auch lustig und spannend bei schlechtem Wetter neue Orte zu erkunden und zu überlegen wann und bei welchem Licht diese dann schön zu fotografieren sind. Danke dafür.
Der Wetterbericht war wirklich mies als wir gelandet sind! Zum Glück hatte dieser nicht immer Recht behalten und so erlebten wir auf den Vesterålen doch eine sehr spannende Zeit mit vielen Wetterwechseln. In den ersten Tagen hat es an einigen Tagen viel geschneit, was die Landschaft an den Fjords besonders schön zur Geltung bring. Ab der Mitte unserer Reise wurde es dann deutlich wärmer und wir hatten das Gefühl, dass der Frühling bereits im hohen Norden eingetroffen ist.
Einige fotografische Eindrücke der Vesterålen:

















Neben der Kamera habe ich viele Fotos und Videos mit der Drohne aufgenommen. Es sind einige tolle Drohnenpanoramas entstanden. Die weite Landschaft mit den Fjorden lädt hierzu einfach ein. In dieser Landschaft stört man mit der Drohne nun wirklich keinen Menschen.
Besonders viel habe ich aber mit der Drohne Videoaufnahmen gemacht. Von den vielen Videos habe ich hier einen ganz kurzen Film zusammengeschnitten.
In der letzten Nacht hatten wir dann auch noch kurz das Glück, dass wir die Aurora Borealis (Polarlichter) doch noch fotografieren konnten. Es waren weder die stärksten noch die aktivsten Nordlichter, trotzdem sind ein paar ganz schöne Bilder davon entstanden.

Trotz nicht immer idealen Wetterverhältnissen habe ich mit Urs Schüpbach doch eine interessante Reise in den hohen Norden machen können. Die Vesterålen haben mir persönlich sehr gut gefallen und es gibt einige Orte, welche ich sehr gerne noch Mal besuchen möchte und diese dann in anderem Licht noch mal fotografieren.
Auch Produktevideos und Aufzeichnungen für einen zukünftigen Blogbeitrag für Kropf Mutlimedia sind entstanden und sind bereits Online, oder werden in der nächsten Zeit auch noch aufgeschaltet werden.
Bereits Online zu diesem Thema
Vielleicht werdet ihr die Vesterålen auch mal besuchen. Empfehlen kann ich es euch sehr. Mein Tipp an euch ist einfach… Nehmt euch nicht zu viel vor und geniesst einfach die Natur! 😊
Ich hoffe der Blog war für euch interessant zu lesen. Bis bald…
Endlich! Nachdem ich letztes Jahr die bereits gebuchte Reise nach Norwegen wegen Covid verschieben musste, sieht es nun dieses Jahr besser aus. Ich freue mich riesig, dass ich wieder in den Norden reisen kann! Es ist eine Region der Welt, welche mich schlicht und einfach immer wieder fasziniert.
Aber ehrlich! Damit ich dies auch im Jahr 2022 überhaupt noch beruflich machen kann, daran habt ihr als Kundin und Kunde von Kropf Multimedia einen wirklich grossen Anteil! Jedes Fotozubehör, jedes Fernglas, jedes Teleskop, jeder Fotoauftrag und jeder Fotokurs, wo ihr bei uns gekauft oder gebucht habt, ermöglicht uns bei Kropf Multimedia und auch mir persönlich das ich jeden Tag einen Beruf ausüben darf, welchen ich sehr gerne mache. Vielen Dank, dass ihr unsere Leidenschaft unterstütz und euer Geld nicht bei anonymen Grosskonzernen ausgebt!




Von meiner Reise möchte ich wunderschöne Bilder aus Norwegen nach Hause bringen. Während der Planung, Vorbereitung und Reise möchte ich euch aber einige Sachen vorstellen und zeigen. Neben der Fotografie möchte ich verstärkt auch Filmen. Mit der Fotokamera, Timelapse (Zeitraffer) und auch mit der Drohne aus der Luft. Damit solche Aufnahmen dann am Schluss zu einem interessanten Film werden, braucht es einiges an Material und Wissen wie dieses eingesetzt werden kann. In den nächsten Wochen werde ich hier auf meinem Blog, auf dem Youtube-Kanal und den Webseiten von Kropf Multimedia einige Beiträge und Filme zu diesem Thema veröffentlichen. Es würde mich freuen, wenn ihr gelegentlich reinschaut. 😊
In der Lichtkunstfotografie entstehen Bilder mit unterschiedlichen Lichtquellen, mit welchen vor der Kamera einstudierte Bewegungen aufgeführt werden. Wichtig dabei ist, dass die ganze Aufnahme in einer Belichtung entsteht. Also keine Mehrfachbelichtungen oder Photoshop.
Hauptsächlich fotografiere ich ja sehr gerne Landschaften und Tiere in der Natur. Diese Art von Fotografie habe ich häufig so nebenbei bei unseren Lichtkunstfotografie mitbekommen, wenn Urs Schüpbach und Stefan Bichsel den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Grundlagen gezeigt haben. In den letzten Wochen habe ich mich persönlich nun aber auch mehr mit der LAPP-Fotografie befasst und dabei auch einige neue Bilder aufnehmen können.

Was fasziniert mich nun persönlich an der Lichtkunstperformance?
Kreativität:
Es ist eine Fotografie, welche sich bestens für die kalte und dunkle Jahreszeit eignet. In den letzten Wochen haben wir uns häufig am Abend spät am Aufnahmeort getroffen und haben unsere Ideen abgestimmt. Es macht Spass gemeinsam Ideen umzusetzen und sich langsam an sein Ziel heranzutasten. Jede Lampe, vom günstigen LED-Velolicht, über die starke Stablampe bis zu kostspieligen LED-Leuchten hat ihren Effekt und kann auf dem Bild kreativ in Szene gesetzt werden. Wie können Motive ausgeleuchtet werden und welche Farben passen auf dem fertigen Bild zusammen. Bei einem solchen Bild kann es vorkommen, dass eine Belichtung auch mal 20 Minuten oder mehr dauern kann.

Technik:
Fototechnisch braucht es für diese Art der Fotografie weder die beste Kamera, noch das hochwertigste Objektiv. Es brauch am besten eine Kamera mit Weitwinkelobjektiv, einer manuellen Belichtungsmöglichkeit und einen einfachen Fernauslöser, welcher blockiert werden kann.
Viel interessanter finde ich die kleinen Hilfsmittel, mit welchen man die Lichter wie gewünscht positionieren kann, spezielle Figuren erzeugt oder eine dezente Ausleuchtung im Hintergrund erreichen kann.

Teamwork:
Ohne ein gutes Teamwork funktioniert in der Lichtkunstfotografie nichts. Es ist wichtig, dass als Team gearbeitet wird. Dies beginnt bereits bei der Bildidee und der Wahl der verschiedenen Farben auf dem Bild. Häufig sind mehrere Leute bei der Planung eines Bildes dabei. Jeder bringt seine Ideen ein. Es ist wichtig, dass sich das Team versteht und auch mal ein Kompromiss eigegangen werden kann. Wenn jeder nur seine Bildidee verwirklichen will, dann wird es nicht funktionieren.
Jeder Beteiligte hat seine Aufgabe. Eine Person ist verantwortlich für das ausleuchten der Umgebung, eine andere führt das Hauptobjekt auf und eine weitere bedient die Kamera und verdunkelt die Linse in den Pausen zwischen den Belichtungen. Nur wenn jeder seinen Teil sauber und konzentriert ausführt, entstehen solche Bilder.

Hiermit möchte ich mich auch gleich bei Urs Schüpbach und Stefan Bichsel für die Teamarbeit bedanken.
Vorweg kann ich jetzt schon sagen, dass wir bei fotoelements.ch im nächsten Herbst und Winter neben dem Grundlagenkurs auch ein oder zwei neue Themenkurse zu diesem Thema anbieten werden. Weitere Infos zu neuen Lichtkunst Fotografie Kursen…







