Tag:Fotografie

Impressionen Bergsommer 2020

Bereits im März war mir klar, dass ich dieses Jahr nicht die Chance haben werde irgendwelche Reisen ins Ausland zu machen. Das doofe Virus hat zugeschlagen. Da ich aber sehr gerne in den Bergen der Schweiz unterwegs bin, konnte ich mich da eigentlich ganz gut anpassen. In den Sommermonaten durfte ich einige schöne Orte besuchen und fotografieren. An einigen Orten hatte ich grosses Glück und das Wetter und das Licht haben wunderbar mitgespielt und an anderen Orten musste ich ohne ein Bild in meinem Zelt schlafen gehen. Daran habe ich mich in den letzten Jahren gewöhnt und weiss ganz genau, dass ich nicht von jeder Tour mit super Bildern nach Hause kommen werde. So ist es eigentlich auch ganz gut. Sonst wäre die ganze Fotografie in der Landschaft kein Abenteuer mehr. Unterwegs sein in den Bergen heisst auch Emotionen. Freude, Hoffnung, Glück, Enttäuschung, Angst, Erschöpfung, Staunen und vieles mehr. Für mich zeigen diese Emotionen, dass ich am Leben bin und für mich selbst das richtige tue. In die Berge gehen um zu fotografieren.

Neben der Fotografie ist für mich auch das Erlebnis draussen in der Natur wichtig. Es ist eine willkommene Abwechslung zu meiner Arbeit im Laden, Büro oder Schulungsraum. In den Bergen kann ich mir neue Motivation und Ideen holen. Es ist für mich ein Ort der Kraft.
Schön ist da natürlich auch, wenn ich dies nicht allein erleben muss. Bei vielen Touren ist Urs Schüpbach dabei und wir haben immer sehr viel Spass unterwegs.

Ein feines Fondue und ein Glas Weisswein vor dem Gletscher am Abend ist schon eine ganz feine Sache. 🙂

Die letzten Touren für dieses Jahr sind sicherlich noch nicht vorbei. Jetzt kommen die schönen Herbstfarben und ich hoffe auch von diesen noch weitere schöne Bilder nach Hause bringen zu können. Der Herbst ist für mich mit dem Nebel eine der schönsten Jahreszeiten des Jahres…. Ich freue mich schon sehr…

Langzeiterfahrung mit dem Nya Evo Fjord 60

Seit dem Februar 2019 verwende ich nun den Nya Evo Fjord 60 Fotorucksack für meine Fotoreisen und Fototouren. Diesen Rucksack habe ich bereits in einem anderen Blogbeitrag vorgestellt und es geht nicht noch mal darum die Vorzüge dieses Wander-Fotorucksacks zu zeigen. Ich möchte euch hier vielmehr zeigen, wie gut sich der Rucksack, das Material, die Reissverschlüsse, die Nähte und die Inlays halten. Ein Rucksack muss bei mir einiges aushalten, wenn er mit mir unterwegs ist. Er wird mit schwerem Gewicht beladen, auf schroffen Felsen in den Bergen abgestellt und z.B beim Fliegen oben ins Gepäckfach gedrückt.

Damit ihr ein wenig einen Eindruck habt, wie diese so beladen wir, zeige ich euch dieses Video in dem ich mal zeige was alles so in meinen Rucksack rein kommt.

Ich habe den Fjord 60 bereits auf vielen Touren am Rücken gehabt und bin nach wie vor begeistert von der Qualität des Rucksacks. Das Tragssystem ist auch nach vielen Kilometern und Höhenmetern immer noch bequem und wenn ich es so anschaue hat es keine Schäden oder Mägel, welche mir auffallen. Auch die Polsterung der Träger ist nach wie vor bestens und nicht eingedrückt.

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Auch die Reisverschlüsse des Rucksacks sind alle ohne irgend einen Makel und funktionieren einwandfrei. Besonders der Reiserschluss am Rücken welcher doch sehr viel geöffnet und geschlossen wird ist immer noch bestens in Schuss. Die anderen Reisverschlüsse sind gegen Regen geschützt. Die Dichtungen haben bis jetzt bei jeder Tour dicht gehalten. Die mitgelieferte Regenhülle habe ich bis jetzt noch nie nutzen müssen.

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Mein Rucksack ist ja eigentlich noch einer aus der Vorserie. Diese Serie wurde während den letzten beiden Jahren noch an einigen stellen verbessert. Bei der neuen Serie wurde noch eine verstärke Handschlaufe zum Tragen des Rucksacks oben und auf der Seite angebracht. Aber auch bei meinem Modell aus der Vorserie hat die Handschlaufe das hochheben von vielen Kilos immer und immer wieder ohne Schaden überstanden.

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Nahezu wasserdicht und sehr robust ist das Aussenmaterial des Fjord 60. Ich habe den Rucksack während dem Wandern schon viele Male schwer beladen auf Steine, Dreck, Sand oder Eis gelegt. Es sind keine offenen Nähte oder Schäden am Material aussen zu sehen.

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Im Gelände ist der verstärke Boden sehr nützlich. Wenn ich den Rucksack abstelle wird dieser nicht nass und der Boden kann nach der Tour einfach mit Wasser gereinigt werden. Wenn ihr mal in einer Gletscherarena unterwegs gewessen seit, dann wisst ihr gut was ich meine 😉

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Das wechseln der RCI (Inlays) nutze ich wirklich viel. Dies sicherlich auch, weil ich auch noch den kleinen Fjord 36 für die Fahrt ins Büro, kleine Touren, Fotokurse und Workshops und Kundenbesuche nutze. Auch beim grossen Fjord 60 nutze ich die unterschiedlichen RCI. Meist habe ich auf den Bergtouren das mittlere RCI für meine Fujifilm GFX50s, zwei Objektive und eine X-T4 eingesetzt. Wenn ich aber mal das Teleobjektiv mitnehmen möchte, dann kann ich das grössere RCI-L einsetzen. So kann ich meinen Rucksack für alle Bedürfnisse anpassen.


Jedenfalls macht mir der Fjord 60 von Nya Evo sehr viel Spass. Ich denke ich werde mit diesem Rucksack noch viele Touren und Reisen machen können.

Ein wunderbarer Wildlife Workshop auf dem Niederhorn…

Es war schlicht ein geniales Wochenende beim diesjährigen Fotoworkshop Wildlife Niederhorn. Das Wetter und die Tiere haben einfach perfekt mitgespielt. So macht es sehr viel Spass einen Workshop zu leiten!

Gehen wir aber mal ein paar Wochen zurück. Einen interessanten und spannenden Fotoworkshop zu planen ist gar nicht so einfach. Besonders dieses Jahr musste ich mir lange und viel Gedanken machen ob ich diesen und andere Kurse dieses Jahr überhaupt durchführen kann. Es zehrte an den Nerven! Daher bin ich sehr glücklich,  dass ich im Juni viele Kurse und Workshops aus dem Frühling nachholen konnte. Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, welche in dieser Zeit sehr flexibel waren und ihre Kurse auf ein anderes Datum umbuchten!
Vielleicht war der Fotoworkshop auf dem Niederhorn so eine Art Entschuldigung des Schicksals für diese Zeit… 😉 Es funktionierte alles perfekt. Die Wetterapp zeigte schon eine ganze Woche konstant das gleiche Wetter für das erste Juli-Wochenende. Das erleichtert alles! Nicht die ganze Zeit auf die Wetter-App schauen und Angst haben, dass wir in einem Gewitter landen. So macht es wie gesagt Spass.


Unser Treffpunkt war die Talstation der Niederhornbahn am Samstagvormittag. Mit der Gondel konnten wir bequem zum Berghaus auf dem Niederhorn fahren. Wie gewohnt wurden wir das schon freundlich begrüsst und wir konnten den schönen Schulungsraum für eine kurze Theorie nutzen. Ich zeigte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit welchen Belichtungseinstellungen und Fokuseinstellungen erfolgreich Wildtieraufnahmen gemacht werden können. Meine Co-Leiterin Melanie Weber stellte dann die verschiedenen Tiere vor, welche in der Region um das Niederhorn gesehen und fotografiert werden können. Melanie bringt das sehr viel Erfahrung mit und kann mit Ihren Geschichten die Teilnehmer in den Bann der Wildtiere mitnehmen. (Vielen Dank Melanie!!! Ohne Dich wäre der Workshop nur halb so cool!)
Am Nachmittag war üben angesagt. Es war wichtig, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein besseres Gefühl für Ihre Kamera und vor allem für den Autofokus bekommen konnten. So haben wir viele Bilder von anfliegenden Bergdohlen gemacht. Diese sind ein dankbares Trainingsmotiv. Es ist gar nicht so einfach eine Dohle im Flug fotografieren zu können. Schön war es auch die Tiere der Region einfach mal zu beobachten. Sehr schön war der Vorbeiflug eines Steinadlers und zweier Gänsegeier.
Nach einer kurzen Ruhepause und einem feinen Abendessen im Berghaus ging es dann los über den Grat. Mit dem Fernglas konnte ich schnell eine Gruppe Steingeissen mit Jungtieren sehen. Diese waren dann auch unser erstes tolles Fotomotiv. Als ein Wolkenband die Sonne verdunkelte, entschied ich dass wir weiter den Berg hochgehen. Es war die absolut richtige Entscheidung! Die Sonnenstrahlen schienen schon bald unter den Wolken durch und tauchten das Berneroberland in unglaublich schöne Farben. Auch die Steingeissen waren mit den Jungen zum Gipfel gekommen. Plötzlich wusste man kaum mehr wo fotografiern… Eiger, Mönch und Jungfrau im schönsten Abendlich, oder doch lieber die Tiere im Gegenlicht, oder vielleicht doch lieber den spiegelnden Thunersee!? An Motiven hatte es nun wirklich nicht gefehlt! Als dann noch der Vollmond neben dem Eiger in der blauen Stunde aufging waren wir alle hin und weg von dieser Schönheit.
Der Abstiegt im dunkeln ging dann halt ein wenig länger. Es hat sich aber sicherlich gelohnt.

Nach einer sehr kurzen Nacht ging es am Morgen früh gleich wieder los. Es fehlte und noch der der grosse Steinbock (the Big Boss 😉 ) Mit unserem Glück im Rücken fanden wir diesen schnell. Er war auch sehr gemütlich eingestellt und nahm seinen Fotomodel-Job ernst und blieb ca. 2 Stunden oben auf der Ebene für uns stehen. Schlicht perfekt. Die Speicherkarten der Kameras glühten an diesem Wochenende! Ich bin gespannt wie lange die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diese Woche Bilder aussortiert haben.
Nach einem genüsslichen Frühstück mit bester Aussicht auf die Berneralpen ging es weiter zur Bildbesprechung. Jeder konnte mir drei Bilder geben, welche wir auf der Leinwand besprechen konnten. Dabei konnten wir gleich Tipps zu Technik, Bildaufbau oder Bildentwicklung auf dem Computer geben.


Vielen Dank für die vielen positiven Feedback, welcher wir erhalten haben! Das motiviert sehr für die nächsten Kurse und Workshops, welche dieses Jahr noch kommen werden!

Wer gerne nächstes Jahr auf dem Niederhorn dabei sein möchte, kann sich gerne für den Samstag und Sonntag, 3. Und 4. Juli 2021 anmelden…

Auge in Auge…

Auge in Auge…

Als ich am frühen Abend unterwegs zu Freunden war, konnte ich bereits von weitem auf einem frisch gemähten Feld einen Fuchs beim Mäusefangen sehen. Als ich dann später auf dem Weg nach Hause war konnte ich das Tier im Feld immer noch sehen. Ich packte mein Teleobjektiv und die Kamera vom Rücksitz und habe mich über einen Feldweg entlang des hohen Grases an angeschlichen. Ich legte mich ins hohe Gras machte eine Lücke für das Teleobjektiv und wartet. Konzentriert auf die Mäuse lief der Fuchs hin und her. Beute machte er ordentlich. Die frisch gemähte Wiese war ergiebig und es gab viel Futter für den Fuchs. Nach einiger Zeit gesellte sich ein zweiter Fuchs dazu. Bemerkt haben mich die beiden Tiere nicht. Einer ist dann so nahe an mein Teleobjektiv herangekommen, dass ich einige fantastische Bilder machen konnte. Solche Begegnungen sind für mich als Fotografen Adrenalin pur. Und wenn ich es dann hinter der Kamera nicht versemmle, dann kann ich mich über wirklich gelungene Fotos erfreuen!

Aufgenommen wurden die Bilder mit der Fujifilm X-T4 und dem XF 200mm F2 mit 1.4x Konverter.

Meine Erfahrungen mit dem Benq SW271…

Ein guter Monitor um Fotos und Videos zu bearbeiten ist schon was feines! Er sorgt dafür, dass man angenehm arbeiten kann und vor allem, dass die Helligkeit und die Farben korrekt dargestellt werden. Aus meiner Sicht ein unerlässliches Puzzle-Teil im Fotografischen-Workflow.

Vor kurzem konnte ich Zuhause im neuen Atelier einen Arbeitsplatz für mich einrichten. Nun habe ich die Möglichkeit auch ausserhalb des Büros in aller Ruhe zu arbeiten. Damit ich das aber ohne jegliche Qualitätseinbusse machen kann, brauchte ich einen weiteren Monitor mit einem grossen Farbraum. Im Geschäft arbeite ich mit einem Eizo CS270. Ein Gerät mit dem ich sehr zufrieden bin. Seit 4 Jahren leistet der mir sehr gute Ergebnisse. Nun wollte ich für meinen 2. Arbeitsplatz sicherlich keinen Rückschritt machen. Wollte mir nach Möglichkeit einen 4K Monitor für die Bearbeitung von Videos kaufen. Für die Bearbeitung von Bildern ist 4K nicht unbedingt nötig. Nach einigem lesen im Internet und auch Tipps von euch auf diversen Kanälen bin ich dann auf den Benq SW271 gestossen. Die Daten von diesem Gerät sind sehr vielversprechend 4K 3840×2160, 99% Adobe RGB Farbraum und viel Zubehör für relativ wenig Geld. Ich habe mir das Gerät einfach mal bestellt. (Hier ist noch zu erwähnen, dass ich für diese Zeilen weder von Benq noch von sonst jemandem bezahlt werde.) In mir wuchs beim lesen der Daten die Frage, warum kann ich zu diesem Preis einen Bildschirm mit solchen technischen Daten kaufen und bei Eizo zahle ich viel mehr?
Meine detaillierten Eindrücke mit dem Monitor möchte ich heute mit diesen Zeilen mit euch teilen.

Ich versuche mich so kurz wie möglich zu fassen! Keine Verstrickungen in unnötige Details, aber auch keine interessanten Details auslassen.

Der Monitor kommt in einer monströsen Box daher! Darin ist aber bereits wirklich viel nützliches Zubehör dabei. Eigentlich fast alle Kabel, welche sinnvoll sein können.

  • HDMI- Kabel
  • Display-Port auf Mini-Display-Port
  • USB-C Kabel. (Perfekt für das Anschliessen am modernen Notebook)
  • USB Kabel
  • Lichtschutzblende (Eine für Querformat und eine für Hochformat)
  • Hot-Key-Puck (ganz praktisch)
  • Stromkabel
  • Standfuss

Eine ganze Menge an Zubehör. So viele wichtige Kabel sind bei anderen Monitoren nicht dabei.
Das hat mich dann schon mal sehr positiv gestimmt.
Der Aufbau des Gerätes war wirklich easy! Darauf gehe ich gar nicht gross ein. Einzig spannend ist sicherlich, dass der Monitor wie viele gute Fotografie- und Grafikmonitore im Hoch- oder Querformat genutzt werden kann. Dann habe ich das Ding angesteckt und das war es auch schon mit der Installation.

Nun geht es darum den Monitor in der Arbeitsumgebung zu kalibrieren.
Beim SW271 handelt es sich um einen Bildschirm mit Hardware-Kalibrierung. Die Korrekturen beim kalibrieren werden nicht wie bei der Softwarekalibrierung in ein Profil auf der Grafikkarte geschrieben sondern werden direkt in der Hardware des Monitors als LUT (lookup table) gespeichert.
Der Monitor verfügt bereits über eine Werkskalibrierung. Damit könnte eigentlich gleich mit der Arbeit begonnen werden. Persönlich möchte ich dies aber doch lieber selber mit einem Kolorimeter im Licht meines Büros machen.

Im Lieferumfang des Bildschirms ist kein solches Gerät enthalten. Dies muss dazugekauft werden. Ich empfehle euch hier den Datacolor Spyder X. Damit kann das einfach und gemacht werden.

Damit die Kalibrierung gemacht werden kann muss die auf der Seite von Benq die Software Palette Master Element heruntergeladen und installiert werden. Diese gibt es sowohl für Windows und Mac OS.

In den folgenden Schritten möchte ich zeigen wie diese gemacht wird. Und auf ein paar Sachen hinweisen.

benq_sw_271_start_palett_master

In diesem Fenster könnt ihr den zu kalibrierenden Monitor auswählen und den Kolorimeter, welchen ihr verwenden möchtet. Dieser wir nach dem klicken auf überprüfen grün leuchten.
Ich gehe dann weiter auf «erweitert»

benq_sw_271_2_palett_master

Hier wählt ihr «Profilieren». Wir wollen das Gerät ja neu kalibrieren.

benq_sw_271_3_palett_master

Standard:
Als erstes müsst ihr hier nun wählen welchen Farbraum ihr kalibrieren möchtet.
Für die Fotografie wird dies Adobe RGB sein und für Arbeiten im Web ist es der kleinere sRGB Farbraum.

Weisspunkt:
Den Weisspunkt belasst ihr auf der Einstellung D65 mit 6000k.
Falls ihr ein Profil speziell für Druck einrichten möchtet, könnt ihr später das D50 einstellen und den Weisspunkt dem Papier anpassen.

Leuchtdichte:
In einem gedimmten Büroraum ohne direkte Sonneneinstrahlung empfehle ich euch die Einstellung Benutzerdefiniert 120.
Für einen Raum mit stärkerem Licht oder leichten Sonneneinstrahlung (was nicht optimal ist) könnt ihr 160 einstellen.

Die beiden Regler Gamma und Schwarzpunkt lassen wir für die Fotobearbeitung Adobe RGB und sRGB auf den voreingestellten Werten.

benq_sw_271_4_palett_master

Kalibrierungsparameter:
Hier könnt ihr entscheiden auf welchen der drei Kalibrierungsplätze ihr speichern möchtet.
Ich habe es bei mir so, dass ich Kalibrierung 1 Adobe RGB habe, Kalibrierung 2 sRgb und die Kalibrierung 3 je nach Anwendung freihalte. (z.B Videoprofil)
Wichtig ist aber nun zu wissen, dass wenn ich später den Hotkey Puck vom Monitor in die Hand nehme und die 1 drücke nicht das von mir kalibrierte LUT aktiviert wird sondern die standard Adobe RGB Kalibrierung. Falls ich das ändern will, muss ich ins Menü gehen, die Profile unter Farbanpassung – Farbmodus – Kalibrierung 1 auswähle. Wenn ich die Taste des Hotkey Pucks neu belegen will, gehe ich im Monitormenü auf Kalibrierung 1 und halte die Taste 1 solange gedrückt, bis sich die Farbe der Auswahl ändert. So kann ich nun schneller auf die gewünschte Kalibrierung zugreifen.

benq_sw_271_hotkexpuck
Dies ist der beschrieben Hot Key Puck. Bei diesem lege ich auf die Taste 1 Das Kalibrierungsprofil 1 (Adobe RGB), Auf die Taste 2 Das Kalibrierungsprofil 2 (sRGB) und auf die 3 Taste wenn nötig ein weiteres Profil.

 

ICC_Profilname:
Diesen würde ich so wie vom System geschrieben stehen lassen.

Profil-Speicherort:
Da setze ich keinen Hacken.

Profilversion:
Belasse ich auf v4

Profiltyp:
Ob ihr hier nun 16 Bit LUT oder Matrix wählt, spielt kaum eine Rolle. Schlussendlich geht es hier nur darum, in welche Art Tabelle die Informationen der Kalibrierung geschrieben wird.
Einzig 8 Bit LUT macht keinen Sinn.

Grösse Messfeldsatz:
Hier könnt ihr wählen wie genau die Kalibrierung gemacht werden soll. Je grösser, um so mehr Farben und Grauabstufungen werden eingelesen. Der Vorgang dauert bei mittel und gross jeweils länger. Riesige Unterschiede im Ergebnis konnte ich bis jetzt nicht feststellen. Aber bei genug Zeit schadet «gross sicherlich» nicht.

benq_sw_271_5_palett_master
Jetzt könnt ihr den Spyder oder das von euch verwendete Kolorimeter in einer Öffnung der Lichtschutzblende herunterlassen und wie angezeigt positionieren. Am besten klappt ihr den Monitor ein wenig nach hinten.

Dann auf «Messung starten» klicken.

Jetzt werden alle Farben und Abstufungen auf dem Monitor angezeigt und vom Spyder X gelesen.

benq_sw_271_6_palett_master

Nun wird das Resultat angezeigt.
Eine minime Abweichung Leuchtdichte und Farbtemperatur ist ok.
Wenn diese gross ist, muss die Messung wiederholt werden.

Hier könnt ihr nun auf Kalibrierung überprüfen klicken.

benq_sw_271_7_palett_master

Nun überprüft die Software die Kalibrierung.
Danach wird der Bericht mit der Tabelle und den Korrekturen angezeigt.
Jetzt nach «Fertigstellen» klicken und fertig.

Nun könnt ihr auch noch eine weitere Kalibrierung für sRGB oder eine andere Anwendung speichern.

Wichtig: Lasst den Monitor vor einer Kalibrierung jeweils 20 – 30 laufen. So hat er die volle Leuchtkraft.

Das Kalibrieren mit der Palette Master Element Software ist einfach und erzielt wirklich gute Ergebnisse.

Mein Fazit nach einem Monat:
Ob das Panel des Monitors wirklich ganz so hochwertig ist wie das eines Eizo kann ich dann wahrscheinlich erst sagen, wenn ich längere Zeit mit dem Monitor gearbeitet habe. Nach einem Monat kann ich aber durchaus sagen, dass der Benq SW271 eine tolle Alternative ist! Es ist sehr angenehm daran zu arbeiten. Ich kann auch längere Zeit am Monitor abrbeiten und meine Augen ermüden nicht stärker als bei Monitor im Geschäft. Zusätzlich praktisch ist auch, dass der Standfuss in verschiedene Höhen und Winkel eingestellt werden kann. Manchmal bin ich froh, wenn ich die Arbeitspostion ein wenig varrieren kann. Das 4K Panel ist wirklich gut und zeigt besoners bei Bildern aufgenommen mit der Fujifilm GFX bereits ohne einzoomen unglaubliche Details.
Besonders für Semi-Profis und Hobbifotografen mit einem anspruch an Qualität kann ich diesen Bildschirm sehr empfehlen.

Was ist das richtige Weitwinkelobjektiv für Landschaftsfotografie…

Viele Fotografinnen und Fotografen kaufen sich gute und teure Super-Weitwinkelobjektive für die Landschaftsfotografie und sind dann doch nicht glücklich. Warum!? Der Bildwinkel ist doch gut! Die Bildschärfe auch! Hmm… warum bleibt das grosse und lichtstarke Weitwinkelobjektiv nun trotzdem Zuhause im Schrank?

In den folgenden Zeilen möchte ich dies kurz erklären warum dies der Fall sein kann. Für den ein oder anderen unter euch gibt es vielleicht bessere Optionen als ein lichtstarkes Superweitwinkelobjektiv.

Ihr kennt diese Objektive alle, die lichtstarken Superweitwinkel wie das Nikon 14-24mm F2.8, das Canon EF 11-24mm 4, Fujifilm XF 8-16mm 2.8, Olympus 7-14mm 2.8, Sigma 14mm 1.8, Sigma 14-24mm 2.8, Tamron 15-30 2.8 u.s.w. Dies sind alles grosse und schwere Weitwinkelobjektive.
In vielen Berichten von Fotografinnen und Fotografen liest man, dass man für die Landschaftsfotografie ein solches Objektiv braucht. Persönlich bin ich der Meinung, dass dem nicht zwingend so ist. Und zwar aus diesen Gründen:

  1. Mein erster Grund ist die Bildgestaltung.
    Eine so kleine Brennweite muss gekonnt eingesetzt werden und eignet sich nur für Motive mit einem interessanten Vordergrund. Viele Einsteiger sind mit diesen extremen Weitwinkelobjektiven überfordert. Der Bildwinkel ist so gross, dass sich das Objektiv teilweise kaum sinnvoll nutzen lässt. Logischerweise wird dann die Zoomfunktion genutzt und es wird mit einem geringeren Bildwinkel fotografiert. Natürlich gibt es Motive, welche sich z.B mit 15mm interessant fotografieren lassen. Es sind aus meiner Sicht einfach nicht sonderlich viele. Hier stellt sich dann schon ein erstes Mal die Frage… „hätte ein Objektiv mit einer Anfangsbrennweite von 16mm nicht auch schon gereicht?“Braucht es wirklich ein Objektiv mit Lichtstärke 2.8 oder gar 1.8?
    Landschaftsfotografie mit Blende 2.8!? Eher nicht. Wir haben in den Grundlagen der Fotografie mal gelernt, dass die beste Abbildung eines Objektivs im Blendenbereich zwischen 8-11 bei einer Vollformatkamera liegt. Auch wird wegen der Schärfentiefe nicht mit offener Blende fotografiert. Wer also nicht in nächster Zeit Milchstrasse oder Nordlichter fotografieren geht, braucht nicht zwingend ein so lichtstarkes Objektiv. Blende F4 reicht aus meiner Sicht aus. Die Objektive mit Blende 4 sind kompakter und leichter und machen im Fotorucksack weit mehr Spass als die grossen Objektive mit Blende 2.8.

nordlicht
Eigentlich sind lichtstarke Weitweitwinkelobjektive in der Landschaftsfotografie nur bei Milchstrasse und Nordlichtern unbedingt nötig. Zeiss Touit 12mm F 2.8

  1. Wie bringe ich Filter auf das Objektiv.
    Viele rufen mich im Geschäft an und fragen nach Filter für die lichtstarken Objektive. Sie hätten eine Testbericht gelesen oder ihnen sei das Objektiv empfohlen worden. Nun hätten sie dieses in der Hand und können keine Filter aufschrauben. Diese Objektive habe alle eine grosse gewölbte Linse ohne Filtergewinde. Ohne eine spezielle Filterhalterung für 150mm oder 180mm Filter werdet ihr hier keine Filter nutzen können. Wenn ich den Leuten dann den Preis für so eine Filterhalterung und Filter sage, fallen diese aus allen Wolken. Diese kosten ein paar Franken mehr als die kleineren Einschubfilter oder gar Schraubfilter. Es ist nicht nur der Preis der Filter sondern auch die Transportgrösse. Bei einem Objektiv, welches erst ab 16 mm beginnt, hätte ich normale Schraubfilter oder 100mm Einschubfilter nutzen können. Klar, ich kann natürlich auch auf die Filter wegen Mangel an Budget oder wegen zu viel Gewicht verzichten. Da frage ich mich aber, ob ich dann nicht lieber auf teure oder schwere Objektiv verzichte und dafür mit Polarisationsfilter oder Graufilter arbeiten möchte.

vergleich_filterhalter
Die Spezialhalterung für die 150mm Filter ist halt schon um einiges grösser und vorallem auch kostspieliger als eine 100mm Filterhalterung. Dies ist nicht nur bei der Halterung der Fall, das gleiche gilt auch für die Filter.

  1. Das Gewicht und Grösse
    Wie in Punkt 2 und 3 schon angedeutet sind diese Objektive schwer und die Filter wiegen noch zusätzlich. Besonders für Einsteiger in die Landschaftsfotografie gilt es am Anfang den Inneren-Schweinehund zu besiegen. Am Morgen früh aufstehen und dann den Rucksack anziehen und loslaufen. Nur so entstehen Bilder! Ist es da nicht viel motivierender, wenn der Rucksack leichter und kompakter ist!? Persönlich habe ich vor 4 Jahren mit dem Umstieg auf das Fujifilm System begonnen meine Ausrüstung leichter zu machen. Mein liebstes Objektiv ist ganz klar das GF23mm F4 auf der Mittelformatkamera (KB 18mm) Dieses Objektiv ist im Verhältniss nich schwer und hat ein Filtergewinde von 82mm. Auch an den kleinen APS-C Fujifilm X-Kameras nutze ich viel mehr das kompakte XF 10-24mm F4 als das grosse und Lichtstarke 8-16mm 2.8.

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Als Beispiel hier die Fujifilm XF Linsen. Das XF 10-24 F4 ist deutlich kleiner als das XF 8-16mm F2.8. Das Gewicht ist nur halb so schwer.

 

Was ich hier oben im Text beschreibe wird sicherlich nicht für alle passen. Es gibt sicherlich welche unter euch, die immer gerne ein lichtstarkes Superweitwinkel dabei haben.
Bei einigen Fotografinnen und Fotografen mit welchen ich geschrieben oder gesprochen habe, sehe ich in diesem Bereich einfach ein gewisses Frustpotential. Viele merken erst nach dem Kauf, dass die Linse so schwer und unhandlich ist, dass diese Kaum mitgenommen wird. Einige denken nicht an die Filter und können sich nach dem Kauf des Objektivs schlicht keine mehr leisten. Auch das ist frustrierend.
Es ist natürlich unterschiedlich zwischen den verschiedenen Kameraherstellern. Nicht bei jedem gibt es gleich viele Alternativen im Weitwinkelberich. Es macht aber sicherlich vor dem Kauf durchaus Sinn zu überlegen, was möchte ich mit dem Objektiv haupstsächlich machen. Vielleicht ist für dich auch eine kompakte Weitwinkellinse mit Festbrennweite eine Option. Diese sind meistens auch relativ leicht und erst noch genügend Lichtstark.
Einige meiner Fotofreunde sind im Sommer in den Bergen mit den leichteren F4 Weitwinkelobjektiven unterwegs und mieten sich dann im Winter z.B für Nordlichter ein Sigma 14mm F1.8. Auch dies kann eine praktische Lösung sein.

Hast Du Inputs? Schreibe gerne in die Kommentare! Ich werde sicherlich darauf Antworten.

Unterwegs im Winter

Wunderschöne Wanderungen durch die verschneiten Landschaften. Dieses Jahr ist dies leider nicht ganz so einfach. Schnee liegt in der Schweiz im Moment nicht sehr viel. Erst in den höheren Lagen macht sich der Winter wirklich bemerkbar.
In dem Fall verbinde ich dieses Jahr die Fotografie und das Fitnessprogramm. Um im Schnee zur richtigen Zeit, bei passenden Verhältnissen am richtigen Ort zu sein, braucht es im Winter mehr Aufwand als im Sommer. Ein Weg durch den tiefen Schnee zu gehen, ist anstrengend. Darum muss ich für solche Bilder sehr früh in der Dunkelheit aufstehen, in die höheren Lagen fahren und dann noch zu Fuss mein Ziel erreichen. Mir persönlich tut es aber immer sehr gut, den Körper zu fordern. Ich fühle mich dann viel besser, als wenn ich nur im Büro rumsitze.
Ich hoffe aber immer noch, dass es diesen Winter auch weiter unten noch Schnee gibt. Gerne möchte ich dieses Jahr auch noch den verschneiten Jura sehen….

Landschaften 2020 Kalender

Für das Jahr 2020 möchte ich einen ganz speziellen Kalender anbieten. Einer, welcher viele einzigartige Bilder der Welt hochwertig gedruckt, auf schönem Papier zeigt.
Er hebt sich fotografisch, drucktechnisch und bei der Wahl der Papiere deutlich von günstigen Fotokalendern ab und ist ein wahrer Blickfang an der Wand deines Zuhauses, dem Büro oder wo auch immer du diesen aufhängen möchtest. Ein Kunstwerk für jeden Monat des Jahres 2020.

Erhältlich ist der Kalender wie folgt:

  • 65×46 cm 320 g/m² starkes FineArt matt ungestrichenes Papier Fr. 129.00
  • 59,4 x 42 cm hochwertiges Naturpapier sanfte Farben und ohne Reflektionen Fr. 109.00
  • 29,7 x 42 hochwertiges Naturpapier sanfte Farben und ohne Reflektionen Fr. 59.00

Bestellung und Versand
Die Kalender werden gut geschützt und portofrei (Schweiz) (Versand EU Fr. 10.00) an dich versendet. Die Lieferzeit bei einer Bestellung ist ca. 5-8 Tage. Jeder Kalender wird speziell für dich hergestellt.

Bestellen kannst du den Kalender per E-Mail an info@patrikoberlin.com
Ich werde dir dann eine Auftragsbestätigung mit Vorausrechnung zusenden.

Mit diesem Kalender wirst du einem lieben Menschen ein sehr schönes Weihnachtsgeschenk machen.

Mit dem Erlös des Kalenders unterstützt du meine Fotografie! Die Reisen und die Ausrüstung für meine Fotografie-Projekte kosten viel Geld und noch mehr Zeit. VIELEN DANK!

Warum biete ich meinen Kalender nicht für 30-50 Franken an?
Die Qualität von günstigen Kalendern ist nicht mit diesem Kalender vergleichbar. Viele billige Kalender sind im Farbraum beschnitten und können nicht die hochwertige Qualität der Fotografie zeigen. Die Papiere habe ich so gewählt, dass die Bilder in tollen Farben wiedergegeben werden und dass das Licht der Umgebungsbeleuchtung nicht reflektiert. Es soll ein Bickfang an der Wand sein. Diese Qualität der Materialen hat seinen Preis…

Ein Lebeszeichen im Herbst…

Mein letzter Beitrag ist nun schon wieder eine Weile her. Eigentlich ein gutes Zeichen! An Arbeit mangelt es mir sicherlich nicht. Habe ich mich doch in den letzten Wochen und Monaten stark mit dem bewegten Bild befasst. Sei es nun Video oder Timelapse, beides ist sehr intensiv und ich habe einiges ausprobiert, Techniken erlernt und Zubehör getestet. Bedanken möchte ich mich hier auch mal bei Andreas Aegerter von T-Nerd Production für seine unglaublich wertvollen Tipps und Tricks rund um das Thema Film! Ich freue mich schon sehr bald eine tollen Kurs zum Thema Video mit der Fotokamera mit ihm anbieten zu können. Auch zum Thema Timelapse wird bald ein Kurs vorhanden sein. Wer mich kennt, der weiss dass ich mir für die Vorbereitung der Kurse viel Zeit nehme und einen wirklich tollen Kurs mit praktischen Unterlagen bereitstelle. Dies braucht dann eben viel Zeit…
Nebenbei habe ich gemeinsam mit Urs Schüpbach eine tolle Show über die Lofoten bereitgestellt. «Lofoten – im hohen Norden» Wird das erste mal am Fotoevent auf dem Belchen am 23. November gezeigt werden. Ich glaube es sind noch ganz wenige Plätze frei.
Somit kommen meine Beiträge eben ein wenig zu kurz. Schreibe ich dann wie heute mal einen ist es schon tief in der Nacht und meine Frau und die Kinder schlaffen schon lange friedlich und ihr werdet mich dann morgen am DIGITALEVENT mit Augenringen stehen sehen…. 😉

Neben der vielen Aufgaben konnte ich aber auch schöne Momente draussen in der Natur geniessen. Eine meiner Touren hat mich in den französischen Jura geführt. Anfangs Oktober haben sich die Bäume dort langsam verfärbt. Es gab da etliche Orte welche ich schon lange mal besuchen wollte. Das Glück wollte es, dass ich zwei Tage ausgesucht habe, an welchen sich das Wetter von verschiedenen Seiten gezeigt hat. Beim Besuch der schönen Cascaden war es regnerisch und beim Besuch der fünf Seen ist dann die Sonne zurückgekehrt. Eine wunderschöne Region!
Jedes Jahr freue ich mich wieder auf die Nebelzeit im Mittelland. Vor allem mag ich es wenn der Nebel bis auf eine Höhe von 800-1000 Meter reicht. Dann ist es möglich auf den Jurahöhen am Nebelmeer entlang zu gehen und mit ein wenig Glück sogar eine Nebelwelle zu erwischen. 😊 Letztes Jahr hat es gut geklappt. Hoffentlich schaffe ich es auch dieses Jahr.
Für einmal habe ich es im Herbst sogar in Graubünden geschafft. Die Lärchen hatten bei meinem Besuch wunderschöne gelborange Farbe. Aber schaut doch am besten die Bilder an…

Nun muss ich aber schauen, dass ich ins Bett komme! Sonst zeige ich euch morgen am kein Fotozubehör, stattdessen muss ich meine Augenringe dann auf einem Stativ abstützen.

Ich wünsche ein schönes Wochenende!

Versuche am Nachthimmel

Ich bin nun wirklich nicht der Speziallist für Astro-Fotografie. Trotzdem fasziniert mich die Technik und ich möchte versehen wie diese Bilder in einer hohen Qualität aufgenommen werden können. Gesternabend war der Himmel klar und ich hatte keine Zeit in die Berge zu fahren um meine geliebte Landschaftsfotografie zu betreiben. So habe ich mir die neue Sky Watcher Star Adventurer Montierung, meine Fujifilm X-T3 und das Fujfilm XF 200mm F2 mit dem Konverter geschnappt und habe das im Garten vor dem Haus aufgebaut und ausgerichtet. Zum Glück habe ich auch sehr guten Support von unserem Astro-Spezialisten Patrik Flury bekommen.

Bild mit den eingebetteten Einstellungen speichern.
Andreomeda Galaxie

Eigentlich ist es gar nicht mehr so kompliziert, die verschiedenen Teile auszurichten, wenn man das schon mal gemacht hat. So eine Montierung ist nötig, weil die Erdrotation die Erde dreht und die Motive sich daher am Himmel bewegen. Die Montierung wird also so genau wie möglich auf den Himmelsnordpol ausgerichtet, damit die Astromontierung genau in der richtigen Geschwindigkeit mitdrehen kann. Mit dem in der Montierung eingebautem Polsucher und der App war dies nicht schwierig und ich konnte alles in ca. 10 Minuten bereit machen.

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Fujifilm X-T3 mit XF 200mm F2, 1.4x Konverter, Sky Watcher Adventurer

Wie entsteht nun so eine Aufnahme?
Das Bild besteht gesamthaft aus ca. 70 Bildern. Darunter finden sich die Bilder der Andromeda-Galaxie, Darkframes, Flattframes und Biasframes. Später werden diese Bilder mit einer Software dem Deepsky-Stacker zusammengesetzt. Ich versuche mal in meinen einfachen Worten zu erklären, warum es so viele Bilder braucht.
Das Problem bei der Astro-Fotografie ist ja immer, dass die Objekte am Himmel relativ lichtschwach sind. Meistens können Sie von Auge kaum gesehen werden. Damit wir diese Aufnehmen können braucht es hohe ISO-Zahlen und bei diesen entsteht Bildrauschen. Mit dem zusammenrechnen verschiedener Bilder kann dies aber deutlich verringert werden.

  • Mit der Aufnahme von 40 Bildern reduziert man Bildfehler und eben auch bereits Bildrauschen. Das Motiv wird immer wieder mit der gleichen Einstellung fotografiert.
  • Darkframes zeigen der Software das reine Bildrauschen des Sensors und ermöglichen dieses aus dem Bild rauszurechnen. Ein Darkframe wird immer wieder während den Aufnahmen mit aufgesetztem Objektivdeckel aufgenommen.
    (Gleiche Einstellungen wie bei den normalen Bildern.)
  • Biasframes zeigt der Software später das reine Bildrauschen der Elektronik. Das heisst Fehler abseits des Bildsensors. Diese Werden mit der kürzesten Verschlusszeit der Kamera aufgenommen mit geschlossenem Objektivdeckel.
  • Flattframes zeigen die Bildfehler des Objektivs wie Vignettierung und Staub. Diese werden gegen ein gleichmässiges weiss aufgenommen. «Leuchtpult»

Nun geht es ab an den Computer und die Software errechnet Schritt für Schritt das Bild mit optimalem Kontrast und reduziertem Bildrauschen.

Mir ist durchaus bewusst, dass mein Bild hier noch bei weitem nicht zu den besten Astro-Bildern gehört. Dies könnte ich mit dieser Technik aber nun weiter verbessern indem ich an einen Ort mit weniger  Lichtverschmutzung fahre, mehr Bilder aufnehme, ein Objektiv mit grösserer Brennweite nutze, eine Kamera mit besserem Sensor verwende und viele weitere kleine Sachen.

Es ist schon sehr faszinierend, was am Nachthimmel alles sichtbar gemacht werden kann.

©Patrik Oberlin 2021